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Von 1992 bis 1997 in der Jugendfeuerwehr und von 1998 bis 2008 in der Freiwilligen Feuerwehr Freiburg, von 2006 bis 2007 in der Freiwilligen Feuerwehr Baden-Baden und seit 2008 in einer Freiwilligen Feuerwehr am Bodensee.

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Moderner Aberglaube

Es wäre ja fast zum Lachen, wenn es nicht doch so ernst wäre. Fast ist man versucht, das Thema zu ignorieren, weil es nervt, aber Aufklärung ist weiterhin erforderlich. Es ist Sommer, es ist heiß, es regnet zu wenig und die Böden sind trocken, damit steigt die Gefahr von Wald- und Vegetationsbränden.

Glasscherben in der Flur
Stellen Glasscherben eine Brandgefährung dar? (Bildquelle: Ardfern / Wikimedia Commons CC3.0 –Creative Commons Attribution-Share Alike)

Jedes Jahr aufs Neue verbreiten Medien und eben leider auch die Feuerwehren selbst einen Mythos, der inzwischen wissenschaftlich widerlegt ist: die Mär von den Bränden verursachenden Glasscherbe. Das Thema ist in den letzten Jahren ausgiebig diskutiert worden – und nein, die Glasscherbe löst keine Brände aus –, deshalb hier eine kleine Linksammlung:

Ich höre da ein „aber“, ja es gibt in der Wissenschaft immer ein „aber“, nur dass diesem „aber“ in diesem Fall Laborbedingungen zugrunde liegen, die es so in der Natur nicht geben wird. Leider referenzieren viele Schreibenden auf dieses „aber“, ohne den Zusatz mit den Laborbedingungen zu verinnerlichen. Es darf nicht wahr sein, was nicht wahr sein darf. Den Eindruck habe ich bisweilen!

Um es kurz zu machen: Es gibt in Mitteleuropa nur zwei relevante Ursachen für Waldbrände. Der erste ist Blitzschlag, der zweite und größere Faktor ist der Mensch selbst. Aber, nichts lebt solange wie der Mythos!

Das heißt nicht, dass man Abfall, zu dem auch (Glas-)Flaschen und Glasscherben gehören, im Wald hinterlassen sollte. Müll ist Müll und gehört in die dafür vorgesehenen Sammelbehälter.

Florians Feuerjeditag

Linksammlung zum heutigen 4. Mai

Drei Feuerwehrleute vor einer Flammenwand
Feuerwehrleute bekämpfen einen Ölbrand

Tag der Feuerwehrleute, Namenstag für den Vornamen Florian und Marketingveranstaltung für ein Science-Fantasy Franchise aus dem Hause eines internationale Medienunternehmens, alles dies wird heute, am 4. Mai zelebriert. Da das Feuerwehr Weblog hierzu in den letzten Jahren genug geschrieben hat, erfolgt hier nur eine Verlinkung zu den jeweiligen Artikeln. Von einer essayistischen, über eine erklärende bis hin zu einer historisch-religiösen Darstellung ist für jeden Feuerwehr Weblog Leser etwas dabei:

Unser Job: Jedi! (4. Mai 2019)

„Schwarze Maske, schweres Schnaufen und dann dieser eine, ikonische Satz: „Ich bin Dein Vater, Luke!“ Schwarze Maske, schweres Schnaufen, schwitzende Gesichter und garantiert jede(r) Feuerwehrangehörende zitiert mindestens einmal in jedem Atemschutztraining diese Sternstunde der Popkulturgeschichte. Als bekennender Trekki fällt es mir natürlich sehr schwer, das niederzuschreiben und noch schwerer fällt es mir zuzugeben, diese Aussage selbst immer wieder auszusprechen – natürlich nur inkognito unter der schwarzen Maske. (Mr. Worf schaut schon ganz grimmig und schärft sein Bat’leth).“ […]

Tag der Feuerwehrleute (4. Mai 2018)

„Der 4. Mai ist der „Internationaler Tag der Feuerwehrleute“. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Feuerwehrleute, egal ob im Hauptamt oder im Ehrenamt für diesen Dienst.

Wer jetzt sagt, Moment mal, der 4. Mai war doch bisher immer der Florianstag, richtig, jedoch entschloss man sich 1998 den Tag umzuwidmen – und bis heute wissen das auch viele Angehörige der Feuerwehr nicht.“ […]

„Verschon mein Haus, Zünd andre an!“ (4. Mai 2014)

„Beim Funken rufen wir ihn an und bitten symbolisch um seinen Beistand. Die Rede ist von dem heiligen St. Florian. Im Feuerwehrwesen begegnen wir ihm darüber hinaus ebenso als Plastik, als Gemälde oder als Wandmalerei auf unzähligen Feuerwehrhäusern. St. Florian wird meist dargestellt als römischer Legionär mit Fahne, Wasserschaff und mit einem Mühlstein um den Hals. Aber was hat St. Florian mit dem Feuerlöschen zu tun? Weshalb ist St. Florian der Schutzpatron der Feuerwehrleute? Ein (längerer) Erklärungsversuch, anlässlich des heutigen Namenstages von Florian“. […]

Der S2 entspricht im Führungskreislauf dem Erkunden

Rezension von Lagefeststellung und Lagedarstellung aus der Reihe Technik – Taktik- Einsatz.

Kompetenz erlangen Einsatzkräfte, indem sie das, was sie gelesen haben, im Training umsetzen oder im Nachgang zu einem Einsatz anwenden. Das schreiben die Autoren Bernhard Horst und Martina Rehbein im Buch „Lagefeststellung und Lagedarstellung“ zu Beginn. Die Aufgaben des S2 sind umfangreich und bedürfen des fortgesetzten Trainings.

Eines vorweg: Der Rezensierende arbeitete niemals in einem Stab und überschritt in einer früheren Tätigkeit die Führungsstufe A nicht. Deshalb war das Thema das Buches Neuland. Allerdings erklären die Autoren die Aufgaben des S2 in Abgrenzung zu anderen Stabsfunktionen derart, dass ein Anfänger das Thema sehr gut versteht und auf diesem Wissen aufbauen kann.

Die Gliederung

Das Buch gliedert sich in die Abschnitte „Grundlagen“, „Lagefeststellung“, „Lagedarstellung“, „Information“, „Einsatzdokumentation“, „Lagemeldungen – Beispiele“.

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Von Sirenen und der Warnung

Warnsirene vom Typ E-57. Bild: Thomas Schulze, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

Das Thema Sirene und Warnung beschäftigt mich bereits seit ich begonnen habe für das Feuerwehr Weblog zu schreiben. Zu diesem Aspekt steht noch so einiges auf der To Do Liste, an dieser Stelle jedoch ein Überblick über die in den letzten 16 Jahren veröffentlichten Artikel zum Thema Sirene und Warnung.

„Von Beginn an nicht kleckern, sondern klotzen“

Rezension von Vegetationsbrandbekämpfung aus der Reihe Technik – Taktik – Einsatz

Buchcover Vegetationsbrandbekämpfung

Zwischen 2019 und 2020 fiel in Australien eine Fläche von 126.000 km² einer beispiellosen Serie von Buschfeuern zum Opfer. Das entspricht annähernd einem Drittel der Fläche Deutschlands! Die um die Welt flackernden Fernsehbilder schockten die Weltbevölkerung und offenbarten das Ausmaß der bevorstehenden Veränderungen des Weltklimas. Andererseits betonten deutsche „Offizielle“, dass dieses Ausmaß in unseren Breitengraden ausgeschlossen sei – oder im Sinne des Soziologen Ulrich Beck formuliert: Die direkte Erfahrbarkeit fehlt und damit entsteht kein Handlungsdruck. Die Extreme des Jahres 2021 ändern möglicherweise etwas.

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Extreme Wetterlagen

Hitze, Trockenheit, monsunartige Regenfälle und Hochwasser, wir erleben die geballten Extreme des Wetters und Folgen des Klimawandels. Für die Hilfsorganisationen bedeutet dies vor allem eins: viel Arbeit. Arbeit, die hauptsächlich von Ehrenamtlichen erbracht wird. An dieser Stelle ein „fettes Danke“, an alle die, die helfen, die Folgen dieser Wetterextreme abzumildern und Schäden zu minimieren.

An dieser Stelle sei auf einige Publikationen der letzten Jahre hingewiesen, die sich mit diesen extremen Wetterlagen auseinandersetzen und Empfehlungen für die Einsatzorganisation, Einsatzplanung und Einsatzvorbereitung geben:

(K)eine glasklare Kante gegen Mythen

Glasscherben in der Flur
Stellen Glasscherben eine Brandgefährung dar? (Bildquelle: Ardfern / Wikimedia Commons CC3.0 –Creative Commons Attribution-Share Alike)

Glas ist ein amorpher Feststoff, sprechen wir von Glas, meinen wir das lichtdurchlässige Objekt in Form von aus Siliziumdioxid bestehenden Trink- oder Fenstergläsern. Speziell im Sommer steigt die Glasscherbe zu mehrfacher, trauriger Berühmtheit auf. Im Kontext von Freizeitaktivitäten führt sie zur Zunahme von Verletzungen, zum Beispiel durch Schnitte, sie avanciert eben auch zum Feind des abwehrenden Brandschutzes schlechthin. Glaubt ihr nicht?

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Der Luftschutz als Pate

Magirus Kraftfahrleiter 26 mit Erstzulassung vom 03.07.1942 auf Chassis von Klöckner – Humboldt – Deutz AG. Im Einsatz bei der Feuerschutzpolizei Neumünster. Bild: An-d/Wikipedia Commons, CC3.0.

Die Vereinheitlichung der Feuerwehr und ihrer Fahrzeuge

Die Fahrzeuge der Feuerwehr sind rot, aus dem Fahrzeug steigen neun Helfer aus und die Ausrüstung ist aufeinander abgestimmt. Fahrzeuge passen (weitgehend) zueinander, unabhängig, aus welcher Stadt sie kommen. Das meinen wir, wenn wir von der Feuerwehr sprechen. Die Fahrzeuge der Feuerwehren (und auch die Feuerwehr selbst) waren nicht per se einheitlich, so wie sie sich in der Gegenwart zeigen. Form, Farbe und Funktion unterschieden sich bis weit in die 1940er-Jahre. Die technische und taktische Prägung sowie die Vereinheitlichung der Feuerwehr in Deutschland fand im Wesentlichen zur Zeit des Nationalsozialismus statt. Äußerlich unmissverständlich sichtbares und symbolisches Zeichen der Einheitlichkeit war die tannengrüne Farbe der in Feuerschutzpolizei umbenannten Feuerwehr.

Aber weshalb zeigen sich die Fahrzeuge der Feuerwehr so, wie wir sie heute kennen? Warum arbeiten die der Feuerwehrleute so und nicht anders? Wer bestimmte, dass dieser und kein anderer Pfad der Entwicklung eingeschlagen wurde? Aber der Reihe nach …

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Konzept für Vegetationsbrände

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) und der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) haben zusammen ein „Nationales Konzept für besonders große oder schwierige Vegetationsbrände“ erstellt. Darin listen der DStGB und der DFV für die Bereiche Prävention, Organisation/Taktik und Technik/Ausstattung auf, was zu tun ist und wer initiativ tätig werden sollte. [PDF]

GMV ist durch kein Handbuch zu ersetzen

Rezension von Ralf Beyers Einsatz bei Starkregen uns Sturzfluten

Buchcover "Einsatz bei Starkregen und Sturzfluten" von Beyer.
„Einsatz bei Starkregen und Sturzfluten“. Bild: ecomed

Die Publikation „Einsatz bei Starkregen uns Sturzfluten“ aus der Reihe „Technik – Taktik – Einsatz“ will weder eine Schnell-Einsatz-Regel noch ein Ausbildungshandbuch sein. Ziel, so der Autor Ralf Beyer, ist eine Zusammenstellung von Praxis-, Erfahrungs- und empirischem Wissen für die beiden im Buchtitel genannten Einsatzszenarien, die in entscheidenden Momenten den Einsatzkräften Gedankenstützen bieten sollen.

„Es ist ein Ratschlag, eine Unterstützung und Information, um zu helfen, richtige Lösungen zu finden“, denn manchmal genügt „nur ein einziger passender Hinweis, um Schäden zu reduzieren und Einsatzabläufe zu optimieren“ (S. 9)

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