Tech-Watch: Robo-FLB

Konzeptstudie eines autonomen Feuerlöschbootes der Firmen Kongsberg und Robert Allan Ltd. Bild: Kongsberg

Konzeptstudie eines autonomen Feuerlöschbootes der Firmen Kongsberg und Robert Allan Ltd. Bild: Kongsberg.

Der norwegische Marinespezialist Kongsberg und der kanadische Marineentwickler Robert Allan Ltd. haben das Konzept des autonomen, ferngesteuerten Feuerlöschboots RALamander fĂŒr HĂ€fen vorgestellt, dessen Ziel es ist BrĂ€nde auf Schiffen ohne Risiko fĂŒr hilfeleistende Menschen deutlich aggressiver bekĂ€mpfen zu können. Gesteuert wird das UAV von einer abgesetzten Befehlsstelle in sicherer Entfernung. Die erste Serie des Boots soll eine maximale PumpenkapazitĂ€t von 2.400mÂł/h – also 40.000 l/min – aufweisen, wahlweise auch mit Schaum, die aus drei Löschkanonen aufgebracht werden. ZusĂ€tzlich soll RALamander als Schlepper einsetzbar sein, um Schiff in sichere Entfernung schleppen zu können. [Kongsberg | Robert Allan Ltd. | welt.de]

„Eher selten fĂŒr originĂ€ren Einsatzzweck eingesetzt“

Rezension von Wolfgang Werfts Drehleitereinsatz

Buchcover Werft- Drehleiterinsatz / Bild: EcomedWolfgang Werft stellt bereits im Vorwort seines Buches „Drehleitereinsatz. Grundlagen und Vorgehensweise“ mit der in der Überschrift zitierten Feststellung (S. 8) klar, dass die Drehleiter eher selten fĂŒr die Menschenrettung, dagegen jedoch in vielen anderen Einsatzlagen (sinnvolle) Verwendung findet – dieser Umstand spiegelt sich somit in seinen AusfĂŒhrungen wieder.

Werft arbeitet hauptberuflich bei der Feuerwehr und verfĂŒgt ĂŒber langjĂ€hrige Ausbildungserfahrung im Bereich „Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen“.[1] More →

Tech-Watch: Radarerkundung

Die vier Phasen der Erkundung (Frontal, Befragung, Innen, Rundherum) sind zwar das Standardvorgehen der EinheitsfĂŒhrer, bisweilen ist das aber nicht so einfach, wie in der Theorie beschrieben, insbesondere die letzten beiden Punkte zeigen schnell die Grenzen der Erkundung auf. Zumindest fĂŒr die Erkundung im Inneren könnte es irgendwann in der Zukunft eine Lösung geben, die an die fliegenden Roboterdrohnen im Science-Fiction-Film Prometheus erinnern: An der Ruhr-UniversitĂ€t Bochum entwickeln Ingenieure eine „fliegende Plattform (
), die selbststĂ€ndig eine dreidimensionale ReprĂ€sentation des umgebenden Raums erzeugen kann“. „Marie“ so der Name des Projekts nutzt Radar und will neben der Entfernung des Objekts auch dessen Zusammensetzung erkennen. FĂŒr die vorgehenden Feuerwehrleute hĂ€tte das System den Vorteil, dass diese sofort Wissen ĂŒber die Raumgeometrie und die dort vorkommenden Materialien verfĂŒgen sowie erkennen, wo sich in dem Raum aufhaltende Menschen befinden. [Mehr dazu auf der Webseite der RUB]

„Um klar zu sehen, genĂŒgt oft ein Wechsel der Blickrichtung“*

Hexen auf der alemannischen Fasnacht

Karneval, Fasching, Fasnacht sind vorbei und nun können/dĂŒrfen/mĂŒssen (nicht Zutreffendes bitte streichen) wir zum Regelbetrieb, in den Alltag zurĂŒckkehren. Nachdem dann auch alle Glasscherben, Papierfetzen und menschliche Ausscheidungen zusammengekehrt sein werden, wird Bilanz gezogen, die unterm Strich positiv sein dĂŒrfte, auch weil glĂŒcklicherweise keine grĂ¶ĂŸeren, die Hilfsorganisationen und Sicherheitsbehörden fordernden Ereignisse eintraten. Aus dieser Sichtweise und besonders in der Eigenwahrnehmung ist die Bilanz positiv. Nach außen scheint die Welt der HĂ€ĂŸtrĂ€ger in bester Ordnung, schließlich laufen Tausende in Vereinen organisiert durch die AltstĂ€dte und vertreiben mit ihren Rufen, Schellen und RĂ€tschen den Winter, das mittelalterliche Brauchtum lebt, denn von ganz jung bis ganz alt, scheinen alle mitzumachen. Wie gesagt, scheinen. More →

Die HĂŒtte brennt!

Ein Kolumne von Stefan Cimander

3. Dezember 1999, Worcester/Massachusetts (USA), sechs Feuerwehrleute sterben beim sogenannten „Cold Storage Warehouse Fire“. Auf der Suche nach in dem leer stehenden KĂŒhlhaus schlafenden Obdachlosen verirrte sich der vorgehende Trupp. Bei der eingeleiteten Rettungsaktion verliefen sich zwei weitere Trupps. Alle sechs Feuerwehrleute konnten das GebĂ€ude nicht mehr rechtzeitig verlassen und starben an Rauchgasvergiftungen und Verbrennungen.1 Einsatztaktische Fehler und Kritik am vorbeugenden Brandschutz an dieser Stelle außen vorgelassen, soll es um eine gesellschaftliche Tendenz gehen, die die Feuerwehren hierzulande zukĂŒnftig stĂ€rker treffen und belasten wird und der den Kreis zum tragischen UnglĂŒck von Worcester schließt.

Die Rede ist von der zunehmenden Wohnungslosigkeit in Deutschland, die sich, schenkt man den neuesten Statistiken glauben, tief in die Mittelschicht frisst.2 Damit einher geht die steigende Obdachlosigkeit.3 Leer stehende GebĂ€ude, egal welcher Art, werden nun noch hĂ€ufiger und von noch mehr Personen als Unterschlupf genutzt. Das hat Folgen fĂŒr die Einsatztaktik der Feuerwehr. Gerade in grĂ¶ĂŸeren StĂ€dten, in denen eine angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt herrscht, ist bei jedem Brandereignis in dem angesprochenen GebĂ€udetyp mit der Belegung durch Unterschlupf suchenden Personen zu rechnen. Die Feuerwehr steht natĂŒrlich vor dem Problem, zu entscheiden, ob sie nun Feuerwehrangehörige zum Absuchen in das GebĂ€ude schickt oder nicht. FĂŒr die zuerst eintreffende FĂŒhrungskraft gilt es nun unverzĂŒglich auf die Details zu achten, die auf Personen im GebĂ€ude hinweisen. Gibt es aufgebrochene TĂŒren und Fenster? Sind Absperrmaßnahmen in einer bestimmten Weise verĂ€ndert? Stehen Personen auffĂ€llig in der NĂ€he? Wissen die Nachbarn etwas? Ist der Polizei etwas bekannt? Ähnlich wie im Falle von vermuteten Terrorlagen4, muss auf kleinste Nuancen geachtet werden. Ansonsten gilt wie immer: Erkundung, Erkundung, Erkundung. More →