Kerosin als Waffe des Konformismus

Ray Bradburys Klassiker Fahrenheit 451 aus der BĂŒcherkiste geborgen

when the firemen come [desktop, wide]

„When the firemen come“ by strangepuppy on flickr / CC2.0

Gibt es ĂŒberhaupt noch etwas ĂŒber ein Buch zu schreiben, das im gleichen Atemzug mit Huxleys „Brave new world“ oder Orwells „1984“ genannt wird? Ein Buch, ĂŒber das bereits unzĂ€hlige Kritiken publiziert und Interpretationen diskutiert wurden, welches sogar als dystopischer Klassiker zur PflichtlektĂŒre in den Schulen zĂ€hlt? Ein Buch, das von bestimmten gesellschaftlichen Kreisen auch heute noch gebrandmarkt und verbannt wird!1 Kurzum, die Antwort lautet: ja! Im Grunde lĂ€sst sich die Motivation fĂŒr diese Buchbesprechung mit den Worten zusammenfassen: Fahrenheit 451 ist aktueller denn je – und hat auch mit Feuerwehr zu tun. More →

Strom und Wasser fließen – mit ungleichen Folgen

Neu im Regal „Elektrischer Strom im Einsatz“ von Hanswerner Kögler und Ulrich Cimolino

Buchcover: Elektrischer Strom im Einsatz

„Ohne Strom mĂŒssten wir bei Kerzenlicht fernsehen“ lautet ein bekannter Aphorismus, der ziemlich schnörkellos ausdrĂŒckt, dass wir ohne elektrischen Strom hilflos wĂ€ren. Elektrischer Strom ist allgegenwĂ€rtig und Pulsader unserer technischen Zivilisation. Doch auch wenn der Strom fließt und die TV-GerĂ€te zum Flimmern, die Deckenlampe zum Leuchten und das Nudelwasser zum Kochen bringt, stellt der elektrische Strom fĂŒr Feuerwehrangehörige eine besondere, nicht sichtbare Gefahr dar. Obwohl es in der Feuerwehr Unterweisungen und dergleichen mit Bezug zum Strom gibt, hĂ€lt sich das Hintergrundwissen darĂŒber, warum Vorschriften und Empfehlungen den Umgang mit der elektrischen Energie reglementieren, in Grenzen, es sei denn, man ist beruflich in dem Thema vertraut. Das Buch „Elektrischer Strom im Einsatz“, aus der Reihe Standard-Einsatz-Regeln schafft in Hinblick auf das fĂŒr Feuerwehrleute erforderliche Hintergrundwissen Abhilfe. More →

An alles gedacht?

Aus der Kategorie „superinteressant“. Habe nie gehört, dass Radkeile irgendwo zur Ausstattung des Angriffstrupps bei einem PKW-Brand gehören. Den Teil könnte man – zumindest bei Fahrbahn mit Steigung – hiermit evtl. ĂŒberdenken.

Spannend auch deshalb, weil die Norwergischen Kameraden hier extrem schnell gehandelt haben. Bin vom „umschalten“ bzw. Umsetzen sehr beeindruckt.

Linktipp: Anleitung zum Überleben

Zombies fallen ĂŒber uns her, Asteroiden schlagen auf der Erde ein, Außerirdischen unterjochen die Menschheit, oder ganz profan: Das Weltfinanzsystem bricht auseinander. Ein Blick in die Bestsellerlisten der Literatur, in die Zeitung, ins Fernsehen oder Kino offenbart uns eines: Der Untergang scheint nah. In frĂŒheren Zeiten war dies natĂŒrlich noch mit einer religiösen Komponente etikettiert und man sprach vom JĂŒngsten Gericht, Armageddon und der Apokalypse, weil man sich unartig gab, böse war und nicht dem Wort der göttlichen Schrift Folge leistete. (Wobei so ganz darĂŒber hinweg scheinen wir noch nicht zu sein). Fakt ist aber: Wir lesen, reden, schreiben vom und ĂŒber den Untergang. Woher diese moderne Lust am Untergang kommt, mag vielleicht in einer unterbewussten Erkenntnis liegen, dass unsere technische Zivilisation derart anfĂ€llig fĂŒr kleinste Störungen ist, dass wir uns, phlegmatisch, apathisch und fatal dieser FĂŒgung hingeben oder aber diese Lust, dieses Interesse, die BeschĂ€ftigung mit dem Untergang war schon immer da, weil Reaktion auf Fortschrittsdruck und Anpassungsschwierigkeiten. Nun ja, darĂŒber dĂŒrfen sich Soziologen und Psychologen Gedanken machen. Jedenfalls fĂ€llt mir immer hĂ€ufiger auf, dass es vermehrt BeitrĂ€ge im Fernsehen, Ratgeber und auch Zeitschriften mit dem Hauptthema Überleben nach dem Zusammenbruch der Zivilisation gibt. Sicherlich ist da viel Geldmacherei dabei, weil trendig, aber den einen oder anderen Ratschlag darf man ernst nehmen und sogar den persönlichen Vorkehrungen hinzufĂŒgen, weil auch in „kleineren Krisen“ oder im tĂ€glichen Leben sinnvoll brauchbar. Beim Surfen bin ich nun auf einen Blogbeitrag gestoßen, der unter Berufung auf einen Survival-Ausbilder neun Tipps gibt, wie man sich vorbereitet. Und diese Tipps sind keineswegs abgefahren. [Klick mich]

Die Zukunft ist hauptamtlich!?

man500

Gestern Abend (8. Januar 2015) zeigte die SWR-Sendung „Zur Sache Baden-WĂŒrttemberg“ einen Beitrag ĂŒber den Mitgliedermangel in den freiwilligen Feuerwehren Baden-WĂŒrttembergs. Auch wenn der Beitrag etwas populistisch daher kam und meiner Meinung nach an einigen Stellen sachlich nicht ganz korrekt war, wurde das Thema, das Problem, an sich anschaulich dargestellt. Dennoch beschĂ€ftigten mich in der Folge der Grundtenor des Beitrages bzw. zwei Aussagen: die eine, nach der es in Baden-WĂŒrttemberg nur acht Berufsfeuerwehren und ansonsten nur freiwillige Feuerwehren gĂ€be sowie die Aussage des Vorsitzenden des Landesfeuerwehrverbandes Baden-WĂŒrttemberg, dass die Zukunft der Feuerwehr hauptamtlich sei. More →

Alter = Weisheit?

rollator

Ich bin kein MilitĂ€rmensch, weiß aber, dass Offiziere ziemlich jung sein können. Jetzt, mit 46 Jahren auf dem Buckel, sehe ich mir die 19-JĂ€hrigen an und finde sie eigentlich ziemlich jung.

Andererseits: mit 19 (im Jahr 1988) wurde ich auf den GruppenfĂŒhrer-Lehrgang auf die Staatliche Feuerwehrschule in Regensburg geschickt. Und als ich zurĂŒck kam, ohne wenn und aber als GruppenfĂŒhrer in den Einsatz geschickt. Das Ergebnis war eine ziemlich steile Lernkurve.

Worum es hier geht: ich hatte neulich ein GesprĂ€ch mit jemandem aus einer recht großen Freiwilligen Feuerwehr (ca 15 Fahrzeuge), dessen jĂŒngster GruppenfĂŒhrer das zarte Alter von 35 aufweisen konnte. 35!

Die Mischung macht’s. JĂŒngere sind vielleicht unbeholfen, unerfahren, aber idealistisch und mit dem Willen zur VerĂ€nderung. Ältere haben eine gewisse Lebenserfahrung, die aber gerne ins Dogma schwenkt und keinen Raum fĂŒr den Nachwuchs lĂ€sst.

Wie sieht es bei Euch aus? Lasst ihr auch jĂŒngere ran? Mit System, oder einfach „wie es kommt“?

(Bild: Wikipedia)

 

Von einem ScheißgefĂŒhl auf der Anfahrt

Stell Dir vor es brennt, und auf der Anfahrt zum Einsatzort erfĂ€hrst Du, dass es sich um das Haus von guten Freunden handelt. Mir ist das vor Silvester passiert. Und ich kann euch sagen, es war ein ScheißgefĂŒhl, sorry fĂŒr den Ausdruck. BrĂ€nde sind immer schlimm, egal wo und egal bei wem, wenn man als Einsatzkraft jedoch in irgendeiner Form persönlich betroffen ist, dann ist die trainierte ProfessionalitĂ€t und auch die AnonymitĂ€t mit der man das Geschehen betrachtet schnell dahin. Wenige Stunden vorher trifft man sich noch im Supermarkt, wĂŒnscht sich und den Kindern ein „Happy New Year“, zurĂŒck vom Einkaufsmarathon setzt man sich gerade mit einer Tasse Kaffee an den PC und dann pfeift es. Schnee und Eis sind auf dem Weg zum FeuerwehrgerĂ€tehaus hinderlich und auf meine Frage an die nervösen Kameraden, was denn jetzt brenne, wĂ€hrend ich mit dem SchnellausrĂŒster kĂ€mpfe, „hast du es nicht gehört? Offener Dachstuhlbrand …“ Da setzte Herz und Verstand mal kurzzeitig aus. Der Blick auf das lichterloh brennende DachgebĂ€lk wĂ€hrend der Anfahrt ließ meine bis dahin noch bestehende Hoffnung, es sei ein â€žĂŒbersichtlicher“ Brand schnell verschwinden. Und so kotzĂŒbel war mir unter der Maske noch nie. Ich werde nie vergessen, was fĂŒr ein Stein mir vom Herzen fiel, als ich die Familie unversehrt auf der anderen Straßenseite habe stehen sehen. GlĂŒck im UnglĂŒck: PersonenschĂ€den gab es keine. Die Existenz ist aber zerstört.