Feuerkrebs – ein Versuch Grundkenntnisse zu vermitteln
Mein Aprilscherz[i] 2019 waren selbst ausgedachte Neuerungen zur G26.3, die nun die Krebsvorsorge mit
Austastung von Enddarm (bei allen) und Achsellymphknoten bei der Frau
beinhalten sollte. Das ist ein ernstes Thema. Schnell spalteten sich die
Meinungen und es hagelte Kritik: keine Aprilscherze zu ernsten Themen.
Wunschwunderwuzzis ja (mind. HLF 20 aufwärts), aber wegen meines ernsten
Themas müssten Diskussionen dazu gelöscht werden. Was für eine
Reichweite! Aber Klappe halten geht nicht, denn sonst könnte ich ja auch
weiterhin Vollzeit im Krankenhaus arbeiten.
„Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden“ schimpfte
Ranger im Film „Der Schuh des Manitu“, als er zusammen mit Abahachi an einen
Marterpfahl der Schoschonen gefesselt, dort die Nacht verbringt. „Ich bin mit
der Gesamtsituation unzufrieden“ offenbaren ebenso viele freiwillig der Feuerwehr
angehörenden in Bezug auf ihre ehrenamtliche Tätigkeit.
Der GUV (Gemeinschaftliche Unfallverhütungs Verband) hat am Wochenende
die aktuellen Änderungen und Neuerungen der G26.3 für Atemschutzgeräteträger
veröffentlicht und das Rollout eingeleitet. Hintergrund ist insbesondere die
steigende Anzahl an Krebserkrankungen und das Risiko für Feuerwehrangehörige
durch ihre Einsatztätigkeit. In den Medien ist dieses Thema derzeit stark
verbreitet (umgangssprachlich: „Feuerwehrkrebs“). Damit verbunden ist eine
Unruhe der Diensttätigen und Unsicherheit im Einsatz. Um dem Sorge zu tragen,
wurden nun die aktuellen Änderungen in den Katalog der G26.3 übernommen.
Als Hintergrund muss erwähnt werden, dass die Vorgaben der Blutabnahme und
Laborwerte nicht ausreichen, eine beginnende bösartige Grunderkrankung
zu erkennen oder alleinige Blutabnahmen nicht den Charakter einer
Vorsorgeuntersuchung übernehmen können. Auch wird gerade bei jungen Frauen auf
das auch in den Medien immer häufiger erwähnte Risiko eines Mamma Karzinom (im
Volksmund Brustkrebs) und bei den Männern Darm- und Prostata Krebs hingewiesen.