Landauf, landab eine ganz interessante Erscheinung: der Mangel an FlexibilitĂ€t, oftmals in Verbindung mit Eitelkeit. Die Rede ist von nur nominell vorhandenen FĂŒhrungskrĂ€ften bei freiwilligen Feuerwehren.
Die Ăbernahme eines FĂŒhrungspostens bedeutet oftmals einen grossen Schritt in der Karriereplanung in der eigenen Wehr. Lange darauf hingearbeitet, sogar ab und an die Ellenbogen ausgefahren, oder – idealerweise – genau der oder die Richtige fĂŒr den Job (was ja nicht immer gegeben ist).
Nun verhĂ€lt es sich so, dass das Ehrenamt nicht dafĂŒr sorgt, dass das Brot zuhause auf den Tisch kommt. Je mehr ein Job Projektcharakter hat, also weg von der klassischen Schicht, um so ungleichmĂ€ssiger die Arbeitslast.
Auch kann sich die Lebensplanung Ă€ndern, es treten angenehme GroĂprojekte auf,  beispielsweise die eigene Hochzeit oder gar Nachwuchs. Weniger gut, aber auch zeitraubend sind Krankheiten und sonstige unangenehme und scheuĂliche Probleme.
Hier aber entsteht zwischen dem Ehrenamt und der Brötchengewinnerei plus o.g. Nebenprojekte ab und an ein ziemliches Delta.
Umgangsprachlich: schwer zu versöhnen. Klemmt man sich erst Recht hinter dem Ehrenamt, leidet das Rest-Leben, ĂŒbrigens somit auch indirekt das Ansehen in der Mannschaft. Geht man die Laststpitzen vernĂŒnftig an, wird das Ehrenamt zumindest eine Zeit lang leiden.
Nur: ein RĂŒckschritt, ein Abtritt? Kommt nicht in Frage, man wĂŒrde ja schliesslich das, was man erreicht hat, wieder abgeben. Dass das Gesamtsystem, die Organisation darunter leidet, das nimmt man wohlwollend in Kauf, falls man es ĂŒberhaupt merkt.
Ganz konkret gesagt: Kommandanten, WehrfĂŒhrer und wie sie heissen, werden auf Zeit gewĂ€hlt. Sonstige FĂŒhrungs(dienst)grade oftmals nicht.
Dass aber eine gewisse FlexibilitĂ€t im Berufsleben – nicht immer, aber oft – gut funktionieren kann, sieht man an Sabbaticals, Elternzeit, Kur, und Ăhnliches.
Also: warum geht das im Ehrenamt nicht? Nur zum Teil deswegen, weil es das System gar nicht vorsieht. Eher liegt es an den Einzelnen, auch mal zurĂŒcktreten zu können.
Tipp: man ist nicht unersetzlich.