Fünf Dinge, die man im Bevölkerungsschutz von der Schlagerkönigin lernen kann

Helene Fischer während ihrer Arenatour. Bild: F. Besch.

„Helene Fischer hat es geschafft den deutschen Schlager vom Volksmusik-Stadl-Muff zu befreien und auf Las Vegas zu trimmen“. Über diese These und (Musik-)Geschmack lässt sich streiten, über ihren beruflichen Erfolg aber nicht, denn der lässt sich messen anhand von Auszeichnungen und Verkaufszahlen.

Im Fall von Helene sprechen wir, wenn wir über Erfolg reden, über drei Bambis, 17 Echos, acht goldene Hennen, zwei Goldene Kameras und noch einige Auszeichnungen mehr. Wir sprechen darüber, dass sich alleine das Album „Farbenspiel“ fast 250 Wochen in den deutschen Charts hielt und sich 2.750.000 Mal verkaufte. Wir sprechen über den 8. Platz der Forbes Top 10 der 2018 weltweit am besten verdienenden Frauen. Den Rest spare ich mir aufzulisten, wir sind uns an dieser Stelle einfach einig: Helene Fischer hat als Künstlerin richtig Erfolg!

Allein woher kommt dieser Erfolg? Was sind die Säulen des „Helene-Prinzips“? Kann der Helfer im Bevölkerungsschutz daraus lernen? Finden wir es heraus!

Ein kurzer Hinweis am Rande: Ich schreibe hier aus Platzgründen aus Sicht der Feuerwehr. Meiner Meinung nach ist jedoch ALLES ohne Probleme auf ALLE Organisationen im Bevölkerungsschutz übertragbar.

1. Lerne dein Handwerk

Helene Fischer wurde nicht irgendwo per Zufall entdeckt oder aus der Fußgängerzone heraus gecastet und dann direkt ins Berliner Olympiastadion gestellt. Sie hatte vor ihrer Entdeckung eine abgeschlossene, dreijährige Ausbildung zur Musicaldarstellerin absolviert, ist also quasi „Hupfdohle mit Diplom“.

Anschließend hatte Helene die ersten Auftritte in Altenheimen und auf Volksfesten, manchmal bis zu drei Termine an einem Tag. Sie hat das Handwerk also von der Pike auf gelernt und dabei jede Stufe und jede Erfahrung mitgemacht. Dazu gehörte auch, zu lernen, mit auftretenden Problemen umzugehen, daran zu wachsen und sich jeden noch so kleinen Erfolg selbst hart zu erarbeiten. So ging es dann, in kleinen Schritten, immer weiter und weiter.

Bis heute sagt sie, dass ihr dieser Weg und die Erfahrungen geholfen haben und sie so Zeit hatte, als Mensch und Künstler zu reifen.

Das „Handwerk“ im Bevölkerungsschutz

Und wie ist es bei uns, im Bevölkerungsschutz?

Eine der ersten Ideen, wenn es darum geht den Bereich „attraktiver“ zu machen, ist immer, die Grundlagenausbildung stark zusammenzustreichen, um den Anreiz auf diese Weise angeblich zu erhöhen.

Aber das ist aus meiner Sicht der völlig falsche Weg und schadet deutlich mehr, als dass es nutzt. Wenn wir ehrlich sind: Jeder von uns hat ein Thema, das seiner Auffassung nach nicht genug berücksichtigt wird. Davon ab, welcher Ausbildungsberuf kürzt denn mal eben das dritte Lehrjahr, um attraktiver zu werden?

Ein oft vergessener Faktor der Grundausbildung ist, dass dort eine Umgebung geboten ist, in der man auch mal Fehler machen darf, die im Einsatz fatale Konsequenzen hätten. Ein Beispiel, das, so einfach es ist, das Potential hat, einen Einsatz komplett durcheinander zu bringen: Was passiert, wenn der Schaummittelzumischer nicht in Pfeilrichtung eingebaut ist? In der Grundausbildung kann man das vorführen, den Effekt zeigen und damit einen immens großen Lerneffekt schaffen. Ob das in der normalen Ausbildung immer so möglich ist?

Jetzt wird das Argument kommen „Es findet ja anschließend noch eine Ausbildung in den Einheiten statt“. Grundsätzlich ja, aber dort ist die Frage nach der Ausbildungsqualität im Allgemeinen und wie man auf die neuen Teammitglieder im Speziellen eingeht. Hier gibt es wahrscheinlich mehr Schatten, als Licht. Solide Grundlagenausbildung ist nur durch solide Grundlagenausbildung zu ersetzen.

Wir müssen auch nach der „Grundausbildung“ in den Einheiten den Fokus darauf legen, unseren Nachwuchs Schritt für Schritt an die Aufgaben heranzuführen. Erst krabbeln, dann gehen, dann laufen. Ja, es ist relativ uncool die Wasserversorgung aufzubauen, wenn vorne das Leben tobt und Menschenleben in Gefahr sind. Oder bei jedem VU „nur stundenlang“ mit dem Pulverlöscher an der inneren Absperrgrenze zu stehen. Aber auch diese Aufgaben sind für den Erfolg des Teams wichtig.

Nur wenn ich das Handwerk – und genau das ist sowohl der Bevölkerungsschutz als auch das Musikantengeschäft – in jeder Facette richtig beherrsche, bin ich eine Bereicherung für mein Team.

Es ist wichtig dem Nachwuchs genau zu erklären, was da gemacht wird und vor allem warum. Nur auf diese Art erzielt man eine Einsicht.

Helene Fischer während eines Konzerts. Bild: Besch
Helene Fischer während eines Konzerts. Bild: F. Besch

2. Trainiere

Schaut man sich ein Konzert von Helene Fischer an, tanzt, turnt und singt sie gut zwei Stunden am Stück. Welche Anforderungen das an die körperliche Fitness stellt, kann sich jeder vorstellen. Von nix, kommt nix und diese Leistung muss Helene auch bei 60 Konzerten am Stück abrufen können.

Auch vom Kopf her sollte man das nicht unterschätzen. Für das Stadionkonzert 2018 waren 22 Liedtexte und Choreografien auswendig zu lernen. Und zwar derart, dass es bei einer Herzfrequenz von 140 kopfüber am Trapez hängend noch sitzt und man immer noch genug Reserven hat, auch mal zu improvisieren.

Und damit reicht es nicht. Auch die Band, die Tänzer und die Technik müssen genau wissen, was sie zu tun haben. Das erreicht man nur mit Training, sehr viel, sehr zielgerichtetem Training. Sei es als einzelnes „Gewerk“ oder im ganzen Team.

Unser Turnen heißt Retten

Wir, im Bevölkerungsschutz, müssen weder singen, tanzen oder turnen. Uns bleibt einfach nur das Retten von Menschenleben, das Erhalten von bedeutenden Sachwerten oder der öffentlichen Ordnung. Da haben wir nochmal richtig Glück gehabt!

Wie ist unser Training? Was sind denn unsere Vorgaben an jährlichem Training? Und reichen diese Vorgaben wirklich aus?

Bei der Feuerwehr haben wir in der FwDV 2 die jährliche Vorgabe der 40 Stunden Weiterbildung am Standort. Strenggenommen, müsste man dazu noch nicht mal alle zwei Wochen eine Ausbildung ansetzen.

Das Problem ist aber, dass die 40 Stunden für die TSF-Feuerwehr mit zwei Einsätzen im Jahr genauso gelten, wie für die Schwerpunktwehr mit zwei Löschzügen, DLK, RW und sonstigen Sonderfahrzeugen.

Die 40 Stunden gelten schon seit langen Jahren und in dieser Zeit ist der Bevölkerungsschutz eher komplexer, als einfacher geworden. Eine genaue Aufzählung der Punkte, die in den letzten Jahren schwieriger geworden sind, spare ich mir an dieser Stelle. Aber sind wir uns einig: Die 40 Stunden sind realistisch gesehen noch nicht mal ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Neben der Frage „wie viel“ stellt sich für die Ausbildung auch die Frage nach „in welcher Qualität“. Ja, es gibt richtig gute Ausbilder, es gibt viele Ausbilder die sich richtig Mühe geben, aber jeder von uns hat schon mindestens eine Ausbildung erlebt, die so schlecht war, dass es sich wie ein Sketch von Loriot anfühlte. Sei es das komplett monotone Verlesen der Unfallverhütungsvorschrift „Feuerwehr“ in Volltext oder eine Angriffsübung, die schon so angelegt war, dass in der Praxis sicher jeder tot gewesen und die Bude komplett abgebrannt wäre.

Eine wichtige, aber unterschätzte, Rolle spielt auch das ergänzende Training in Eigenregie. Ja, jeder Freiwillige im Bevölkerungsschutz hat noch einen Job, eine Familie oder andere Freizeitbeschäftigungen und es ist nicht immer einfach, das alles unter einen Hut zu bekommen, zumal der Tag nur 24 Stunden und die Woche nur sieben Tage hat. Trotzdem sollte man sich bewusst sein, welche hohe Verantwortung JEDE Aufgabe im Bevölkerungsschutz, egal welche, mit sich bringt. Zur Erinnerung: Es geht immer noch um Menschenleben, entweder das des Bürgers, der gerade in Not ist, oder des Kameraden direkt neben einem bzw. dem eigenen.

Training in eigener Verantwortung kann z. B. regelmäßiger Sport sein, um sich fit zu halten; jeden Abend eine kurze Lektüre im Fachbuch; oder sich einmal die Woche Zeit nehmen, um sich bewusst mit einem Thema auseinander zu setzen. Eine weitere Möglichkeit, auch um „freie Zeit“ auszufüllen, kann es sein Podcasts zu hören: während der Fahrt zur Arbeit, beim Sport, abends im Bett.

Mit wenig Aufwand lässt sich nebenher richtig viel erreichen. Grundsatz muss hier sein „trainiere smart, nicht hart“.

Worüber wir noch reden müssen, ist die Digitalisierung der Ausbildung. Heute gibt es eine Menge guter Lernplattformen (z. B. babbel.com) mit deren Hilfe man sich Wissen bequem zu jeder Zeit und an jedem Ort, aneignen kann. Für den Bevölkerungsschutz existieren noch keine mir bekannten, flächendeckend verfügbaren, vergleichbaren Angebote, mit denen jeder, jederzeit sich die Inhalte aneignen kann, die ihn interessieren.

Warum sollte es nicht möglich sein z. B. die jährlichen Unterweisungen bequem zu Hause zu absolvieren? Warum müssen hierfür die kostbaren 40 Stunden verwendet werden?

Oder was wäre mit dem Streaming von Ausbildungen? So hätten auch die, die gerade keine Zeit haben, zur Unterkunft zu fahren, die Chance an der Ausbildung teilzuhaben. Da ist noch viel Luft nach oben!

3.  Arbeite im Team

Helene redet immer wieder von ihrem Team, egal ob auf oder hinter der Bühne und betont, dass es ohne das Team nicht geht. Zu beobachten ist, dass im Umgang mit jedem Mitarbeiter grundsätzlich ein wertschätzendes Verhalten an den Tag gelegt wird, da wird auch mal der Bühnentechniker vom Weltstar persönlich zum Geburtstag geknuddelt. Auch findet sich das Team vor jedem Auftritt kurz für ein paar Worte zusammen. Helene weiß, dass selbst sie, als der absolute Megastar, ohne ihr Team noch nicht mal eine leere Halle hätte. Nur wenn alle Zahnräder im Team ineinandergreifen, kommt am Ende was richtig Gutes raus.

Fangen wir mit der Frage an, was eigentlich ein Team ist. Der Duden schreibt dazu:

„Gruppe von Personen, die gemeinsam an einer Aufgabe arbeiten. Abgeleitet aus dem Englischen Begriff für Nachkommenschaft, Familie, Gespann.“

Einer für alle, alle für Einen?

Im Bevölkerungsschutz geht nichts ohne „unser Team“. Aber die nächste Frage, die sich stellt: Wer ist denn in unserem Team?

Das fängt im Einsatz bei unserer Fahrzeugbesatzung an, geht über die Kräfte im gleichen Einsatzabschnitt und im gesamten Einsatz. Hinzu kommen noch Teams von anderen Fachdiensten, die ebefalls mit uns interagieren.

Außerhalb des Einsatzes sind wir auch in einem Team. Dieses Team umfasst die Kräfte unserer Einheit am Standort, unserer (übergeordneten) Verwaltung und noch viele andere.

Egal in welcher Situation, wir sind auf die Arbeit unseres Teams und die Zusammenarbeit mit anderen Teams angewiesen, um unsere Aufgaben zu erfüllen. Die übriges auch auf uns!

Und sind wir ehrlich, wie gehen wir mit unserem Team um? Die, mit denen wir eine bestimme Aufgaben oder gemeinsame Ziele erfüllen? Mit der Feuerwehr aus dem kleinen Nachbarort, die uns tagsüber immer als Sicherungstrupp den Rücken freihalten? Der SEG V aus dem Landkreis? Mit unserer eigenen Verwaltung? Die Liste ist lang und noch lange nicht abgeschlossen.

Jetzt sitzt bestimmt jeder vor dem Endgerät und ist der festen Meinung „bei uns klappt das wunderbar“. Falls nicht, denkt mal drüber nach.

Auch der Weg zu einem guten und nachhaltigen Teamwork würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen und ist auch Thema für einen weiteren Artikel. Jedoch möchte ich an dieser Stelle drei Schlagworte für den Anfang mitgeben: Wertschätzung, Respekt und gemeinsame Aufgabe. Daraus lässt sich schon eine Menge ableiten.

4. Entwickle dich weiter/gehe neue Wege

Das aus meiner Sicht Beeindruckendste am Phänomen „Helene Fischer“ ist die künstlerische Entwicklung. Was dort in den Letzten 14 Jahren alles passiert ist, kann man eigentlich nur mit den Adjektiven „höher“, „schneller“, „weiter“ beschreiben.

Am besten lässt sich das mit Hilfe von zwei Videos belegen. Fangen wir mit Köselitz 2006 an, dem wohl ersten größeren Auftritt:

Im Vergleich dazu ein Ausschnitt aus der Stadiontour 2018:

Die Entwicklung ist deutlich sichtbar. Neben der Art der Inszenierung, hat sich auch der Musikstil weiterentwickelt. War es am Anfang doch eher banaler Schlager, so sind wir mittlerweile bei deutschsprachiger Popmusik, die internationale Vergleiche nicht mehr fürchten muss. Und trotzdem will Helene immer weiter auf das nächste Level.

Ein Beispiel

Für die Arena Tour 2017/2018 wollte sie etwas komplett anderes machen. Der Fokus sollte mehr auf Artistik liegen. So kam man zum Cirque de Soleil aus Kanada und setzte dafür alles komplett auf null. Sogar die langjährigen Choreografen ersetze man. Nicht weil sie schlecht waren, aber man wollte das Konzept konsequent neu entwickeln. Auch wenn man absoluter Profi ist, erfordert so ein Schritt immer Mut, der sich aber in dem Fall ausgezahlt hat.

Eine andere Entwicklung sind die neuen Wege, die Helen immer wieder geht. Neben der klassischen Schiene „Gesang – Tanz“ kam die letzten Jahre immer mehr Akrobatik dazu und auch Auftritte im Traumschiff

https://www.schlagerplanet.com/news/tv-video/tv-tipps-und-kritiken/helene-fischer-als-traumschiff-reiseleiterin-354.html

oder im Tatort

In diesem Zusammenhang ist es interessant, sich das Repertoire an Fremdsongs anzuschauen, die Helene im Portfolio hat. Da ist das Titellied der Biene Maja, da ist Schuberts „Ave Maria“, da ist „Let it go aus“ Frozen, da ist „Heast as net“ zusammen mit Ina Regen – ein Cover von Hubert von Goisern – und so viel anderes, was man abschließend überhaupt nicht aufzählen kann. Gefühlt hat Helene in jede Richtung schon mal irgendwas ausprobiert und das meiste war richtig guter Kram – höchstsubjektiv festgestellt. 

Schritte aus der konservativen Komfortzone

Wie gehen wir mit Weiterentwicklung um? Stellen wir uns überhaupt regelmäßig die Frage, wo wir als Organisation stehen? Nehmen wir unseren Standard von heute als gegeben und unveränderbar hin? Und ist es da richtig cool, wo wir sind, oder könnten wir eigentlich noch ein Stück weiter? Haben wir uns in unserer Komfortzone so dermaßen eingelebt, dass es einfach unvorstellbar ist, nur daran zu denken, eine Sache anders zu machen?

Es gibt zwei ganz eindeutige und gefährliche Indikatorsätze: „Das haben wir doch schon immer so gemacht“ und „Wir können das doch nicht einfach anders machen“.

Sich weiterzuentwickeln, bedeutet nicht, mit aller Gewalt immer etwas Neues auszuprobieren und gleichzeitig das Alte jedes Mal komplett zu verwerfen.

Wohl aber bedeutet es, dass das, was man macht und die Art wie man es angeht, immer wieder zu hinterfragen und jederzeit die Konsequenzen zu ziehen sind, um Änderungen zu verwirklichen.

„Wer denkt was zu sein, hat aufgehört etwas zu werden“. Dieses Zitat taucht im Kontext mit Weiterentwicklung immer wieder auf. Als Quelle wird irgendwer zwischen Sokrates und Uli Hoeneß genannt und beschreibt das Problem absolut auf den Punkt.

Weiterentwicklung ist eine Reise. Und jede Reise braucht einen Start und ein Ziel. Je genauer dieses Ziel definiert ist, umso einfacher und vor allem schneller kommt man dahin.

Natürlich kostet uns die konsequente Weiterentwicklung Mut und wir müssen damit rechnen, zu scheitern oder zu erkennen, dass unser aktuelles Ziel uns nicht voranbringt. Aber wesentlich größer ist die Chance, dass am Ende was „richtig Geiles“ rauskommt.

Der Anreiz für etwas Neues muss nicht unbedingt die große Revolution sein. Die Idee kann noch so klein und aus dem Internet, der Nachbarfeuerwehr, der letzten Folge „Chicago Fire“ oder einem eigentlich ganz anderen Bereich sein. Das spielt absolut keine Rolle. Wichtig ist nur die Bereitschaft, einen Schritt weiter zu gehen.

5.       Attitüde

Fangen wir als Erstes damit an, den Begriff der Attitüde zu definieren. Im Netz findet man die Definition „zum Ausdruck gebrachte innere Haltung, Einstellung“.

Lasst uns mal zwei Videos anschauen, wie die innere Haltung bei Helene zum Ausdruck gebracht wird. Achtet mal auf die Körpersprache:


Die Frau hat auf das, was sie da macht, was sie machen darf, richtig Bock. Und das ist nicht einfach nur irgendwie einstudiert und trainiert, das kommt von ganz tief drinnen. Mehr Herzblut, mehr Begeisterung geht schon fast nicht mehr.

Ehrlich zu sich selbst sein

Die schlechte Nachricht für uns: im Bevölkerungsschutz, wo Bürger in Not und bedeutende Sachwerte in Gefahr sind, fällt es schwer ein fröhliches und begeistertes Gesicht zu zeigen.

Bevor man aber überlegt, wie etwas zum Ausdruck gebracht werden kann, ist der erste Schritt, die eigene innere Haltung zu hinterfragen: Warum mache ich das hier? Für wen mache ich das? Warum habe ich damit angefangen? An der Stelle muss jeder ehrlich zu sich sein.

Man kann seine Attitüde durchaus ausleben, wenn auch nicht auf Anhieb sichtbar. Möglichkeiten gibt es mehr als genug. Beim nächsten BMA nicht schon mit dem Gebaren „Wo haben wir heute einen Fehlalarm?“ ins LF einsteigen, sondern mit der Einstellung  „Feuermeldung über BMA“. Klingt im ersten Moment nur nach einer sprachlichen Bagatelle, unter Umständen stellt dies jedoch einen riesigen Unterschied in der inneren Haltung dar.

Bei unkritischen Einsätzen oder in Übungen kann und darf man seine Attitüde etwas plakativer nach außen zeigen.

Ganz wichtig: Sprecht über das was euch antreibt, tauscht euch aus. Gerade dann, wenn zu erkennen ist, dass der oder die Gegenüber vielleicht eine aktuelle Sinnkrise hat.

An einem Punkt muss man aber ehrlich sein: Wenn man merkt, dass man alles nur macht, weil man damit angefangen hat und man eigentlich schon lange keinen Spaß mehr an der Sache hat, dann ist es vielleicht besser zu gehen.

„Atemlos in der Nacht“

Bestimmt seid ihr nach dem Lesen dieser Zeilen etwas atemlos. Nähert man sich dem Phänomen „Helene Fischer“ allerdings streng auf der Sachebene, erkennt man, dass es sich keinesfalls um ein Wunder oder ein Märchen handelt. Nüchtern betrachtet ist es auch nur ein Lebenslauf mit sehr viel harter Arbeit, Willenskraft, Fleiß und Disziplin. Sicher, Talent gehört dazu und auch ein kleines bisschen Glück, aber das ist nicht alles.

Und die Faktoren, die ich für den Erfolg von Helene Fischer ausfindig gemacht habe, lassen sich auch problemlos auf alle Fachdienste des Bevölkerungsschutzes übertragen. Das kostet zunächst einmal nichts, außer dem Mut neue Wege zu gehen. Denn wie gesagt: Es ist „nur“ harte Arbeit, Willenskraft und Fleiß. Mehr nicht. Ganz einfach.

Dabei ist es zunächst egal ob man den Weg alleine oder als Team geht, beides ist möglich. Der Weg ist sicher nicht immer einfach, aber ich bin mir sicher, dass sich sehr schnell das Gefühl einstellt, das Richtige zu tun.

Wenn ihr das nächste Mal Helene seht oder hört – die Wahrscheinlichkeit ist ja sehr hoch –,  geht kurz in euch. Stellt euch vor, wie einfach es sein kann, das Popstarfeeling mit in Bevölkerungsschutz zu nehmen und einen messbaren Erfolg in eurem Handwerk zu schaffen. Weg vom Volksmusik-Stadl-Muff, hin zu Las Vegas.

Sagt mal, spürt ihr das? Bebt euer Bevölkerungsschutzherz?

Quellen

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Helene_Fischer
  2. https://www.shz.de/deutschland-welt/medien/Konzerte-CDs-und-Co-Wieviel-Helene-Fischer-verdient-id21725457.html[BF7] 
  3. NDR Talkshow mit Schlagerstar Helene Fischer https://www.youtube.com/watch?v=Z84PGa1TwnI
  4. https://www.setlist.fm/setlist/helene-fischer/2018/volksparkstadion-hamburg-germany-3ebcd4b.html
  5. Wetten, das war’s…? Frank Elstner trifft Helene Fischer https://www.youtube.com/watch?v=GdWDl0eoVZ8
  6. Helene Fischer Allein Im Licht Reportage 09 05 2013
    https://www.youtube.com/watch?v=1dZiFxHzA5Q
  7. Helene Fischer Immer Weiter – Die Entstehung der Arena Tournee (ZDF-Dokumentation 2018)
    https://www.youtube.com/watch?v=OYQQTLAQJUM
  8. https://www.wiwo.de/erfolg/trends/erfolgsrezepte-eines-schlagerstars-das-geschaeftsmodell-helene-fischer/11077370.html