Die Verbandsversammlung des Landesfeuerwehrverbandes (LFV) Rheinland-Pfalz e.V. wählt am 20. Oktober in Neustadt an der Weinstraße einen neuen Präsidenten. Seit 1999 steht Otto Fürst dem Verband vor, der jedoch aus Altersgründen nicht mehr kandidieren wird.
In den vergangenen Wochen gab es in Feuerwehrkreisen schon einige Gerüchte um seinen Nachfolger. Laut einem heutigen Bericht der Rheinpfalz steht Frank Hachemer aus Neuwied in den Startlöchern. Er ist vielen rheinland-pfälzischen Feuerwehrangehörigen als Dozent des Seminars „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“ bekannt, das an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Koblenz durchgeführt wird. Der Journalist ist Leiter des Referats „Öffentlichkeitsarbeit“ beim LFV und Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Neuwied.
Zukunftsprobleme angehen
Egal wer neuer Vorsitzender wird – wichtig für mich sind die Bewältigung einiger Probleme. Diese Probleme muss der Verband in nächster Zeit angehen. Ich denke da an mehr Werbung für den aktiven Feuerwehrdienst und eine verstärkte Lobbyarbeit. Auch die Pressearbeit des Verbandes könnte meiner Meinung nach besser sein.
Zum Thema Werbung denke ich beispielsweise an die Aktion des bayrischen Feuerwehrverbandes. Der Verband sorgt für die landesweite Aufmerksamkeit und Werbemaßnahmen. Durch Zusammenarbeit mit den lokalen Verbänden und Wehren trägt man die Botschaft an die Basis. Zudem stellt der Verband geeignete Werbemittel zur Verfügung. So etwas könnte ich mir in Rheinland-Pfalz (RLP) gut vorstellen.
Gerade in Zeiten leerer Kassen ist die Lobbyarbeit für die Feuerwehren ganz wichtig. Die Mittel werden immer knapper und der Verteilungskampf zwischen den einzelnen Interessengruppen wird härter. Hier gilt es errungenes Terrain zumindest zu halten. Daher denke ich, dass man die Lobbyarbeit stärken muss. Gerade in RLP hat man vor rund einem dreiviertel Jahr gesehen, dass die Landesregierung auch bei den Feuerwehren spart bzw. sparen muss.
Bei der Pressearbeit sollte sich der LFV ein Vorbild am Deutschen Feuerwehrverband (DFV) nehmen, der meiner Meinung nach während den letzten Jahren die Pressearbeit und sein Erscheinungsbild nach außen deutlich verbessert hat. Hier hat der rheinland-pfälzische Verband noch einigen Nachholbedarf. Beispielsweise kann jeder beim DFV via Website Pressemitteilung als Newsletter abonnieren. Beim LFV habe ich eine solche Möglichkeit noch nicht gesehen oder übersehen. Hinweise nehme ich gerne als Kommentar entgegen.
Die Meinung einiger Feuerwehrangehöriger über den eigenen LFV ist nicht gut. Das musste ich zuletzt vor etwa zwei Wochen während eines Seminars in Koblenz feststellen. Der LFV verkauft sich einfach zu schlecht gegenüber den eigenen Leuten. Auch die relativ kurzfristige Absage einer Demonstration im vergangenen Januar diesen Jahres steckt noch immer in den Köpfen. Damals hatte der LFV zu einem Protestmarsch in Mainz gegen Sparpläne der Landesregierung aufgerufen. Die relativ kurzfristige Absage sorgte für Verärgerung bei manchem Feuerwehrangehörigen. Der neue Vorsitzende muss daher die Pressearbeit verbessern.
Sparrufe und Austrittsdrohungen von zwei KFV’s
Zurück zum heutigen Rheinpfalz-Bericht. Die Vorsitzenden der Kreisfeuerwehrverbände Rhein-Lahn und Bad Kreuznach rufen den LFV dazu auf, dass mehr gespart wird. Unter anderem werden die hohen Reisekosten kritisiert. Sie drohen auch mit Austritt aus dem Verband, falls die Mitgliederumlage erhöht werden sollte. Darüber entscheidet die Verbandsversammlung im Oktober. Der LFV hingegen begründet die Umlagenerhöhung mit Kürzungen von Zuschüssen seitens der Landesregierung.
Viele Probleme für den neuen Vorsitzenden
Der neue Vorsitzende wird einige Probleme lösen müssen. Aber ein neuer Kapitän am Ruder hat auch die Möglichkeit, dass man eine neue Route mit seiner Mannschaft einschlägt. Eine neue Route ist meiner Meinung nach auf jeden Fall notwendig.
Wie ist Eure Meinung? Welche Probleme muss der neue LFV-Vorsitzende angehen? Welche Tipps und Ratschläge habt Ihr für den neuen Vorsitzenden?