Freiwillige Feuerwehr

Konflikt der Generationen?

Eine Kolumne von Ulrich Wolf

KĂŒrzlich, irgendwo in Deutschland, kam es Zoff bei einer freiwilligen Feuerwehr. Die „Jungen“ fordern sehr viel mehr Ausbildung und Übung, als die „Alten“ zu leisten bereit waren. Mit „alt“ ist Ü40 gemeint. Seit Jahren stritten die beiden Fraktionen um die HĂ€ufigkeit von Übungs- und Ausbildungsstunden. WĂ€hrend die „Jungen“ sich samstags zum zusĂ€tzlichen Dienst trafen, meinten die „Alten“, man hĂ€tte ja frĂŒher auch so jedes Feuer aus bekommen. ZusĂ€tzlich existierten Differenzen zum Thema Alkoholkonsum. Die „Alten“ pflegten die Kameradschaft gerne mit einem alkoholischen GetrĂ€nk. Der ganze Streit endete mit dem Austritt von fast der HĂ€lfte der Aktiven, die FĂŒhrungskrĂ€fte eingeschlossen. Schade.

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Feuerwehr ist wie Marathon

Eine Kolumne von Stefan Cimander

Sich in der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren, ist mit einem Marathonlauf vergleichbar. Ich schreibe das nicht nur, weil ich selbst zum ersten Mal die 42k hinter mich brachte und nun ĂŒbereifrig eine VerknĂŒpfung zwischen den beiden Herausforderungen Marathon und Freiwillige Feuerwehr suche, nein, zwischen beiden bestehen verschiedene BerĂŒhrungspunkte und Ă€hnliche MotivationsgrĂŒnde. More →

„Um klar zu sehen, genĂŒgt oft ein Wechsel der Blickrichtung“*

Hexen auf der alemannischen Fasnacht

Karneval, Fasching, Fasnacht sind vorbei und nun können/dĂŒrfen/mĂŒssen (nicht Zutreffendes bitte streichen) wir zum Regelbetrieb, in den Alltag zurĂŒckkehren. Nachdem dann auch alle Glasscherben, Papierfetzen und menschliche Ausscheidungen zusammengekehrt sein werden, wird Bilanz gezogen, die unterm Strich positiv sein dĂŒrfte, auch weil glĂŒcklicherweise keine grĂ¶ĂŸeren, die Hilfsorganisationen und Sicherheitsbehörden fordernden Ereignisse eintraten. Aus dieser Sichtweise und besonders in der Eigenwahrnehmung ist die Bilanz positiv. Nach außen scheint die Welt der HĂ€ĂŸtrĂ€ger in bester Ordnung, schließlich laufen Tausende in Vereinen organisiert durch die AltstĂ€dte und vertreiben mit ihren Rufen, Schellen und RĂ€tschen den Winter, das mittelalterliche Brauchtum lebt, denn von ganz jung bis ganz alt, scheinen alle mitzumachen. Wie gesagt, scheinen. More →

Sprech ick Schinesisch, oder was?

Eine Kolumne von Dr. Frank EisenblÀtter

Die Feuerwehr bei einem THL-Einsatz

So in etwa Ă€ußern sich viele im Rettungsdienst und der Feuerwehr, wenn beide sich im vertraulichen GesprĂ€ch auf das Thema Kommunikation mit den im Notarztdienst tĂ€tigen Ärzten beziehen. Oder kĂŒrzer gefragt: Können die eigentlich Deutsch? Wollen die nicht oder können die nicht?

Es wĂ€re einfach und billig, schon hier einen Schlussstrich zu ziehen und zu sagen: „Nö, das sind die Zugewanderten mit SprachmĂ€ngeln.“ Doch dieses Problem wĂŒrde ich hier sicher nicht ansprechen, wĂŒrde ich nicht noch eine viel tiefere Problematik sehen:

Leider geschieht diese Zusammenkunft immer in zeitkritischen Momenten, z. B. dann, wenn Rot und Weiß gemeinsam um Leben und Gesundheit eines Menschen kĂ€mpfen. WĂ€re es nur ein reines Sprachproblem, könnte man die NotĂ€rzte auf Sprachkurs schicken, die Installation einer Deutsch-Lern-App empfehlen und auf den Erfolg der digitalen Sprachschule setzen. Ein Sprachkundenachweis, wie z. B. den Rechtschreibtest beim Aufnahmetest zur BF, setzt man beim Medizinstudium nicht voraus. So erhĂ€lt auch der Friese in Franken seine Chance, ohne bereits beim Diktat durchzufallen, weil alle Konsonanten weich klingen. More →

Gemeinde verpflichtet BĂŒrgerInnen zum Feuerwehrdienst

Der Ort Tiefenthal (rp) hat 140 Einwohner und liegt in der Verbandsgemeinde (VG) Bad Kreuznach. Seit vergangenen Freitag wird, ĂŒberwiegend in den regionalen Medien, ĂŒber die Gemeinde berichtet, weil es dort Probleme mit der Sicherstellung des Brandschutzes gibt. Lediglich ĂŒber zwei FeuerwehrmĂ€nner verfĂŒgt die Freiwillige Feuerwehr Tiefenthal. Nun werden die BĂŒrgerInnen des Ortes zum Feuerwehrdienst verpflichtet.

Die VG Bad Kreuznach als AufgabentrĂ€ger des Brandschutzes und der allgemeinen Hilfe musste nun diesen „rechtlichen Hammer“ herausholen, um in den nĂ€chsten Monaten wieder eine funktionierende Feuerwehr in Tiefenthal vorhalten zu können. Die anderen Einheiten der VG liegen zu weit weg, um die sogenannte Einsatzgrundzeit von acht Minuten sicherzustellen. Daher rĂŒcken derzeit Einheiten aus der angrenzenden VG Alsenz-Obermoschel aus, um im Notfall Erstmaßnahmen vor Ort einzuleiten. HierĂŒber schlossen beide VG’s eine entsprechende Vereinbarung.

Die Verpflichtung der BĂŒrgerInnen ist eine der letzten Maßnahmen, um eine Feuerwehr einsatzfĂ€hig zu halten. Ob das der richtige Schritt ist, da habe ich persönlich meine Zweifel. Nach wie vor ist man „freiwillig“ fĂŒr eine Sache begeisterter als „verpflichtet“. Laut Medienmeldungen wurden schon auf mehreren Wegen versucht Freiwillige in die Feuerwehr Tiefenthal zu holen. Beispielsweise durch Aufrufe im Amtsblatt oder durch eine Anwohnerversammlung. More →