Motivation

Bingo der ErnĂŒchterung

Eine Kolumne von Stefan Cimander

Zwei Feuerwehrleute bekÀmpfen einen Autobrand

„Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden“ schimpfte Ranger im Film „Der Schuh des Manitu“, als er zusammen mit Abahachi an einen Marterpfahl der Schoschonen gefesselt, dort die Nacht verbringt. „Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden“ offenbaren ebenso viele freiwillig der Feuerwehr angehörenden in Bezug auf ihre ehrenamtliche TĂ€tigkeit.

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Feuerwehr ist wie Marathon

Eine Kolumne von Stefan Cimander

Sich in der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren, ist mit einem Marathonlauf vergleichbar. Ich schreibe das nicht nur, weil ich selbst zum ersten Mal die 42k hinter mich brachte und nun ĂŒbereifrig eine VerknĂŒpfung zwischen den beiden Herausforderungen Marathon und Freiwillige Feuerwehr suche, nein, zwischen beiden bestehen verschiedene BerĂŒhrungspunkte und Ă€hnliche MotivationsgrĂŒnde. More →

„Die Wissenden reden nichts, die Redenden wissen nichts.“

Eine Kolumne von Stefan Cimander

Der Weg zum Wissen ist ein steiniger und ist keineswegs ein gerade Spur zum Licht der Erkenntnis.

„Die Wissenden reden nichts, die Redenden wissen nichts“, klagt ein chinesisches Sprichwort an und meint, dass die, die nĂŒtzliches Wissen besitzen, es nicht mit anderen teilen, wĂ€hrend die, die kein Wissen haben, das Nicht-Wissen lautstark verbreiten. Fake News, nennen wir das im Neusprech. Dem ließe sich entgegenhalten, „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“. Manchmal sollte der, der unbedingt Reden will, schweigen, statt unpassendes, ĂŒberflĂŒssiges oder gefĂ€hrliches Halb- und Unwissen zu verbreiten. Der Schaden ist immens, siehe Elon Musk, siehe POTUS Trump, siehe „Söderhofer“.

WĂ€hrend das eine Idiom auf die Teilhabe an Wissen zum Nutzen aller abzielt, ist das andere Sprichwort auf das Individuum bezogen. „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ lĂ€sst sich auch anders interpretieren: Manchmal ist es besser zu schweigen, um sich als Individuum zu schĂŒtzen, nicht angreifbar zu machen, nicht im Mittelpunkt zu stehen. Abseits linguistischer Haarspalterei treffen beide Sprichworte auf das Kommunikationsverhalten in der (freiwilligen) Feuerwehr zu. More →

Die Resilienz im Ehrenamt

Drei Feuerwehrleute vor einer Flammenwand

Das Feuer der Leidenschaft? Das Engagement in einer Hilfsorganisation hat vieles mit diesem Idiom gemein, jedoch muss ein Feuer wiederholt neu entfacht werden. Bild: Feuerwehr Weblog

Jeder, der ehrenamtlich in einer Hilfsorganisation tĂ€tig ist, unabhĂ€ngig, ob in der Feuerwehr, in einem der SanitĂ€tsdienste oder im Technischen Hilfswerk, hat im Laufe seiner Dienstzeit („Zeitraum des Engagements“ klingt emotionaler), persönliche „Hochs“ und „Tiefs“, ausgelöst durch verschiedenste Ursachen. Diese können beruflicher, familiĂ€rer, gesundheitlicher, ideologischer, mentaler, zwischenmenschlicher, soziologischer oder organisationsinterner Natur sein. WĂ€hrend das Engagement wĂ€hrend einer „Phase des Hochs“ selten hinterfragt oder in Frage gestellt wird, drehen sich in der „Phase des Tiefs“ die Gedanken hĂ€ufig um die Frage, ob oder in welcher Form die ehrenamtliche Teilhabe in der Organisation noch Sinn ergibt. Anders formuliert, soll man weitermachen oder nicht. Nicht Resilienz im soziologischen, sondern im psychologischen Sinne steht daher im Vordergrund der nachfolgenden Gedanken. More →

Alarmcode 6920/10 – Die Grenzen des Wachstums

Laufshirt "Feuerwehr in Bewegung" und Running Schuhe

Nein, ich möchte an dieser Stelle nicht ĂŒber die gleichnamige Studie aus den 1970er Jahren schreiben, sondern darĂŒber, dass die stetige Verbesserung der eigenen (Lauf-)Leistungen offenbar an ihre Grenzen gestoßen ist, die Verbesserung sozusagen nicht mehr weiter wĂ€chst. Mittlerweile sind drei von vier geplanten Rennen Geschichte und ich kann feststellen, das intensive Training hat zu einer Verbesserung meiner Zielzeiten beigetragen, allerdings nicht in dem Umfang, wie ich mir das gewĂŒnscht hĂ€tte. Klopf, klopf, klopf! 
 Hallo! 
 Da ist er wieder, dieser Ehrgeiz, der von den Grenzen des Wachstums nichts wissen will. More →

Alarmcode 6920/9 – Das AAA-Rating

Laufshirt "Feuerwehr in Bewegung" und Running Schuhe

AAA steht in der Finanzanalyse fĂŒr die beste Einstufung der BonitĂ€t, beschreibt aber zusĂ€tzlich eine AkkumulatorbaugrĂ¶ĂŸe. Respektvolles Renommee (BonitĂ€t) und energiereicher Elan (Akkumulator) – so ĂŒbersetze ich das einmal – sind zugleich wichtiger extrinsischer wie intrinsischer Aspekt beim Running oder, anders formuliert, AAA bedeutet einfach nur Anreiz, Ansporn, Antrieb; kurz Motivation. Und Motivation, sozusagen das Warpplasma des LĂ€ufers, diese schwergreifbare und fragile Substanz, verflĂŒchtigt sich bisweilen in die unendlichen Weiten des Raumes. Ist das Plasma einmal weg, können auch die ZauberhĂ€nde von Scotty, LaForge und Seven of Nine kaum mehr etwas ausrichten. More →

Einfach mal „Danke“ sagen

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Vor einiger Zeit bin ich auf einen kleinen, aber bedeutsamen Beitrag in Jan SĂŒdmersens Facebook-Timeline gestolpert, der mich ein wenig nachdenklich stimmte. Jan schrieb, dass sich eine Stewardess im Flugzeug bei ihm mit den Worten „Thank you for your service“ bedankte, nachdem sie ihn als einen Feuerwehrangehörigen identifiziert hatte. Andere LĂ€nder, andere Sitten. In Deutschland wĂ€re eine solche symbolische, öffentliche Anerkennung ohne konkreten Anlass höchst selten bis undenkbar – sieht man von den eigennĂŒtzigen Politikerparolen zu Wahlkampfzeiten einmal ab. More →

Von Feuerwehr, Farben und Fortschritt

Wie ein Dogma zum Phlegma verkam.
Vom Stillstand zur Erneuerung.

 

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Andere LĂ€nder, andere Farben: Feuerwehrfahrzeug aus der Schweiz.

Als ich vor fast acht Jahren beim Feuerwehr Weblog (v.01) zu schreiben begann, griff ich in einem meiner ersten Artikel den Aspekt „Farben der Feuerwehr“ auf (Gelb und Yelp: gelbe Feuerwehrfahrzeuge). Nicht allerorten auf dem Globus ist Rot die Standardfarbe der Feuerwehr, wie ich damals konstatierte. Die Farbe Rot stand fĂŒr mich zu jener Zeit nicht zur Disposition. Die Feuerwehrfahrzeuge waren seit den 1950er Jahren endgĂŒltig rot und das hatte auch so zu bleiben. Rot, die Farbe des Feuers. Rot, die Farbe der Warnung. Rot, die Farbe der Gefahr.

Modische Fantasien wie gelbe Konturmarkierungen oder, noch schlimmer, FlĂ€chen fĂŒllende gelbe Lackierungen, verbannte ich in das Reich des Undenkbaren, als Ausgeburt durchgedrehter Marketingstrategen, als Versuch den Charakter der Feuerwehr zu umzuwandeln. Obgleich ich der Farbe Gelb eine bessere Sichtbarkeit zugestehen musste, blieb ich bezĂŒglich der Farbfrage konservativ – Rot. Punkt. Aus. Basta. More →