Es wäre ja fast zum Lachen, wenn es nicht doch so ernst wäre. Fast ist man versucht, das Thema zu ignorieren, weil es nervt, aber Aufklärung ist weiterhin erforderlich. Es ist Sommer, es ist heiß, es regnet zu wenig und die Böden sind trocken, damit steigt die Gefahr von Wald- und Vegetationsbränden.
Jedes Jahr aufs Neue verbreiten Medien und eben leider auch die Feuerwehren selbst einen Mythos, der inzwischen wissenschaftlich widerlegt ist: die Mär von den Bränden verursachenden Glasscherbe. Das Thema ist in den letzten Jahren ausgiebig diskutiert worden – und nein, die Glasscherbe löst keine Brände aus –, deshalb hier eine kleine Linksammlung:
- Feuerwehr Weblog: (K)eine glasklare Kante gegen Mythen
- PVsafety: Der Mythos lebt….oder das „Geheimnis“ der Glasscherbe bei Waldbränden!
- DWD: Waldbrände durch Glasscherben – Mythos oder Realität?
- Spektrum.de: Können Glasscherben Waldbrände verursachen?
- N-tv: Können Glasscherben Waldbrände auslösen?
Ich höre da ein „aber“, ja es gibt in der Wissenschaft immer ein „aber“, nur dass diesem „aber“ in diesem Fall Laborbedingungen zugrunde liegen, die es so in der Natur nicht geben wird. Leider referenzieren viele Schreibenden auf dieses „aber“, ohne den Zusatz mit den Laborbedingungen zu verinnerlichen. Es darf nicht wahr sein, was nicht wahr sein darf. Den Eindruck habe ich bisweilen!
Um es kurz zu machen: Es gibt in Mitteleuropa nur zwei relevante Ursachen für Waldbrände. Der erste ist Blitzschlag, der zweite und größere Faktor ist der Mensch selbst. Aber, nichts lebt solange wie der Mythos!
Das heißt nicht, dass man Abfall, zu dem auch (Glas-)Flaschen und Glasscherben gehören, im Wald hinterlassen sollte. Müll ist Müll und gehört in die dafür vorgesehenen Sammelbehälter.