Ich lasse Dich nicht alleine

Eine Kolumne von Stefan Cimander

„Papa, was ist mit mir, wenn Du zur Feuerwehr musst?“, fragte mich die jüngere Tochter neulich abends mit leichter Panik, als ich mit ihr alleine zu Hause war und wir gerade ein Buch zusammen anschauten, bevor sie zu Bett ging. „Ich lasse Dich nicht alleine“ antwortete ich. Sie wiederholte ihre Frage, weil sie der festen Überzeugung war, dass ich gehen müsse, wenn der Funkmeldeempfänger seine Tonfolge abspielt. Immerhin hat sie in der Vergangenheit mitbekommen, dass ich beim Ertönen derselben schnell die Wohnung verlasse. Diesen Zusammenhang stellte sie für sich nicht her, sondern malte angsterfüllt das Bild an die Wand, sie sei plötzlich allein zu Hause. Nach mehrfachem Wiederholen meiner Aussage, dass ich, wenn ich mit ihr allein zu Hause bin, nicht weggehe, begnügte sie sich mit meiner Zusage.

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Blaulicht-Blogger (02): Das Blog als Tagebuch

5+1 Frage an Delia vom Blog „Ruhe im Sturm“

Der Name des Blogs ist Programm: Nachdenklich und teilnehmend schreibt Delia über ihre Tätigkeit im Rettungsdienst. Sie reflektiert und beschreibt Situationen so, dass der Leser das Gefühl hat, mitten drin zu sein – im Sturm. Zugleich zeigt sich aber das dicke Fell, das sich die Bloggerin in ihrem Job zulegte.

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„Tell the fire we are here“

Rezension von de Vries‘ Einsatz von Sonderrohren

Cover Buch Sonderrohr

Schon im Vorwort holt Holger de Vries zum Rundschlag aus, gut, abgeschwächt formuliert, hält er der deutschen Feuerwehrwelt den Spiegel vor und kritisiert einerseits die Feuerwehrangehörigen mit ihrem Wunsch, uncoole Technik lieber heute als morgen durch etwas Moderneres zu ersetzen, als auch Ausbildungseinrichtungen, die falsche Prioritäten setzen und Lehrmeinungen ungeprüft – und ungemessen – übernehmen.

Das Buch „Einsatz von Sonderrohren“ bezieht sich weniger auf den Einsatz des Sonderrohrs B, sondern betrachtet alle Löschgeräte, die nicht zu den täglichen Löschmittelabgabvorrichtungen gehören. Hierzu gliedert Holger de Vries das Buch in die Kapitel „LAV Schaum“, „Wasserwerfer, Monitore und Drehleiter-Wenderohre“, „Sonstige Sonderrohre“ und „LAV für Pulverlöschanlagen“.

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Drohnen im Einsatz

Drohne im Einsatz bei einer Hilfsorganisation. Bild: BBK.

Die vier Phasen der Erkundung erhalten eine zusätzliche Dimension: von oben. Unterstützt werden die Helfer durch Drohnen, derer sich verschiedene Hilfsorganisationen schon seit mehreren Jahren aus eigenem Antrieb heraus als zusätzliches Mittel der Erkundung bedienen. Dass Drohnen ein breitgefächertes Anwendungsspektrum besitzen stand außer Frage. Bisher fehlte bloß eine bundeseinheitliche Richtlinie, die Einsatzgrenzen und Rahmenbedingungen beschreibt.

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Brandschutz für Nicht-Brandschützer

Rezension von Ehrlichs‘ Der Brandschutzhelfer

Wenn es brennt, dann kommt die Feuerwehr. Bevor der abwehrende Brandschutz zur Tat schreitet, beginnt die Aufgabe des Brandschutzhelfers, jenem abseits der Fachöffentlichkeit nahezu unbekannten Wesens. Der oder die Brandschutzhelfer/in ist eine Person innerhalb eines Unternehmens, die der Arbeitgeber benennt

„Der Arbeitgeber hat eine ausreichende Anzahl von Beschäftigten durch fachkundige Unterweisung und praktische Übungen im Umgang mit Feuerlöscheinrichtungen vertraut zu machen und als Brandschutzhelfer zu benennen. Für Baustellen gilt diese Notwendigkeit nur für stationäre Baustelleneinrichtungen wie Baubüros, Unterkünfte, Werkstätten (siehe ASR A2.2 Abschnitt 7(1)).“ [1]

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Blaulicht-Blogger (1): Kleine Kuriositäten sind das Interessante

5+1 Frage an firefox05 und seinen Blog „Der tägliche Wahnsinn“

Lange hat es gedauert. Bereits zu Zeiten des FWNetz bemühte ich mich um ein Interview mit Deutschlands bekanntestem Feuerwehrblogger. Manchmal dauert es eben ein bisschen … länger. Zwischen Dienst, Dudelsackprobe und Degustation von Whisky fand Ingo Zeit meine sechs Fragen über sein Blog „Der tägliche Wahnsinn“ zu beantworten. Los geht es mit Teil 1 der Blaulicht-Blogger-Interviewreihe.

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Im Bann des blauen Lichts

Lange, lange ist es her. Denke ich zurück, an die Anfangszeiten des Feuerwehr Weblog (v1.0), lässt sich das in gewisser Hinsicht mit der beginnenden Expansion des Universums vergleichen: Die Zunahme von User Generated Content in Form von Weblogs etc. stellt die kosmische Inflation dar, während das Feuerwehr Weblog einer der ersten Galaxien (zumindest im BOS-Bereich) darstellte. Die Suche nach anderen, ähnlichen Blogs verlief in den Anfangsjahren wenig erfolgreich. Statt SETI sozusagen SBOS.

Erst Jahre später, mit Zunahme der kosmischen Expansion, sprossen Blauchlicht-Blogs aus dem Boden. Einige davon existieren (leider) nicht mehr, andere gelangten zu Popularität. In jener Phase gab es im FWNetz – dem Nachfolger des damaligen Feuerwehr Weblog v2.0 – eine lose Serie über BOS-Blogs.

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Die Fähigkeiten der Gefahrenabwehr müssen sich stärker vernetzen!

Eine Kolumne von Dr. Ulrich Cimolino

In Deutschland sind verschiedene Organisationen für das breite Band der Gefahrenabwehr zuständig. Bisher tun sie das vor allem für sich selbst und nur in relativ wenigen Fällen kommt es zu übergreifenden Einsätzen bzw. abgestimmter Einsatzplanung oder -beschaffung oder gar echter Zusammenarbeit. Eher bekannt ist der Einsatz bei fehlenden Möglichkeiten der anfordernden Behörde bzw. Organisation durch eine andere z.B. im Rahmen der Amtshilfe. Je nach Bundesland kommt es hier in einigen Fällen allerdings zu unterschiedlichen Vorschriften oder deren Auslegungen, wie man es z.B. gerade im Bereich der einsatzbedingten Verkehrsregelung sieht. (In Bayern praktisch mit Aufgabe der Feuerwehr, in anderen Ländern für die Feuerwehr faktisch verboten. Selbst bei der einsatzbedingt ggf. erforderlichen Straßen(voll)sperrung wird teilweise noch diskutiert, ob das für die Feuerwehr überhaupt zulässig wäre…)

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Unser Job: Jedi!

Feuerwehr im Einsatz

Schwarze Maske, schweres Schnaufen und dann dieser eine, ikonische Satz: „Ich bin Dein Vater, Luke!“ Schwarze Maske, schweres Schnaufen, schwitzende Gesichter und garantiert jede(r) Feuerwehrangehörende zitiert mindestens einmal in jedem Atemschutztraining diese Sternstunde der Popkulturgeschichte. Als bekennender Trekki fällt es mir natürlich sehr schwer, das niederzuschreiben und noch schwerer fällt es mir zuzugeben, diese Aussage selbst immer wieder auszusprechen – natürlich nur inkognito unter der schwarzen Maske. (Mr. Worf schaut schon ganz grimmig und schärft sein Bat’leth).

„Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis ..“

Weshalb dieser Vergleich? Nun, der 4. Mai ist „Star Wars Day“[1], ein inoffizieller Ehrentag, den man zum Gedenken an die Star Wars-Filme einführte. Vermutlich spielten Marketing und Merchandising eine nicht unwichtige Rolle beim Launch dieses Tages. Im Englischen klingt die Aussprache des Datums „May the 4th“ sehr dem wohl populärsten Satz aus dem Weltraummärchen: „May the force be with you“.

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