Familie

Ich lasse Dich nicht alleine

Eine Kolumne von Stefan Cimander

„Papa, was ist mit mir, wenn Du zur Feuerwehr musst?“, fragte mich die jüngere Tochter neulich abends mit leichter Panik, als ich mit ihr alleine zu Hause war und wir gerade ein Buch zusammen anschauten, bevor sie zu Bett ging. „Ich lasse Dich nicht alleine“ antwortete ich. Sie wiederholte ihre Frage, weil sie der festen Überzeugung war, dass ich gehen müsse, wenn der Funkmeldeempfänger seine Tonfolge abspielt. Immerhin hat sie in der Vergangenheit mitbekommen, dass ich beim Ertönen derselben schnell die Wohnung verlasse. Diesen Zusammenhang stellte sie für sich nicht her, sondern malte angsterfüllt das Bild an die Wand, sie sei plötzlich allein zu Hause. Nach mehrfachem Wiederholen meiner Aussage, dass ich, wenn ich mit ihr allein zu Hause bin, nicht weggehe, begnügte sie sich mit meiner Zusage.

More

Nachwuchs mit Feuereifer

Eine Kolumne von Stefan Cimander

Blaulichtorganisationen scheinen fest in Familienhand, zumindest was den freiwilligen Teil betrifft. Großvater, Vater, Mutter, Kinder, Enkel, sie treffen sich wöchentlich, um zu trainieren, wie Anderen in einer Notlage zu helfen ist. Und jede Generation ist mit (Feuer) Eifer dabei. Eine Generation vererbt das Blaulichtgen an die Andere. Ausnahmen gibt es immer. Ich selbst kam ohne wirkliche Familientradition zu den Floriansjüngern (oder zählt das Zivilschutzschutzengagement in einer Regieeinheit väterlicherseits?). Es liegt nahe, dass Kinder dem Folgen, was sie von ihren Eltern kennen – oder sie grenzen sich bewusst davon ab! Schließlich wächst man mit dem Blaulicht auf und sich dessen magischer Wirkung zu entziehen, ist schwer.[1] Die wenigsten Kinder rennen schreiend weg, wenn die Feuerwehr mit Fanfaren um die Ecke rast (höchstens vor Schreck). Schon mal einen Kindergarten zu Besuch gehabt? Am liebsten würde die das Tatütata selbst einschalten und hören!

More

Von den zwei Familien

Eine Kolumne zum Thema (Feuerwehr-)Familie

Ganz langsam erholen wir uns von den zurückliegenden Feiertagen zum Ende eines jeden Jahres. Neben der jahreszeitlich bedingten Völlerei, die man natürlich nicht alleine, sondern mit den Teilen der Familie, die man das Jahr über eher weniger sieht, verbrachte, verwendeten viele ehrenamtliche Helfer der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr einen beträchtlichen Teil ihrer Freizeit mit einem jahreszeitlich bedingtem, erhöhtem Einsatzaufkommens. Anders ausgedrückt forderten zwei Familien das Zugegensein ein. Der Dezember, als Fokus des Aufeinandertreffens der zwei Vereinigungen, eignet sich deshalb ganz gut, um den Gegensatz, die Probleme und die Zwänge zu zeigen, die sich ergeben, wenn man beiden gerecht werden will. Bewusst spreche ich hier vom Ehrenamt, denn das Hauptamt, wie es der Name schon sagt, ist eben keine Freizeit, auch wenn hier Überstunden, unbezahlte Mehrarbeit etc. anfallen. Bitte nicht falsch verstehen, aber Dienstplan ist geplant, und es lässt sich abschätzen, an welchen Tagen frei ist. Der Funkalarmempfänger hält sich leider nicht an Pläne, insbesondere die zum Ende des Jahres geplanten diversen Feierlichkeiten und Zusammenkünfte mit Familie und Freunden können dann zu einer Form des Spießrutenlaufes werden.

More

Mama, Papa – wo seid ihr?

Kinder bestaunen ein Feuerwehrfahrzeug

Feuerwehr ist für so manches Kind das Größte – andere verzichten wegen der Feuerwehr auf ein Elternteil.

Die Vereinbarkeit der Mitarbeit in der freiwilligen Feuerwehr und beruflichen Belangen ist in vielen Diskussionen leidlich behandelt worden, ohne auf einen tragfähigen Nenner gekommen zu sein, der die unternehmerischen Interessen nach störungsfreien Betriebsabläufen und den Schutz des Gemeinwohls vor den Auswirkungen von Gefahren miteinander in Einklang bringt. In diesem Zusammenhang fällt ein anderer Aspekt unter den Tisch, und zwar die Vereinbarkeit von Familie und Feuerwehr. More