Rezension von Ehrlichs‘ Der Brandschutzhelfer

Wenn es brennt, dann kommt die Feuerwehr. Bevor der abwehrende Brandschutz zur Tat schreitet, beginnt die Aufgabe des Brandschutzhelfers, jenem abseits der Fachöffentlichkeit nahezu unbekannten Wesens. Der oder die Brandschutzhelfer/in ist eine Person innerhalb eines Unternehmens, die der Arbeitgeber benennt

„Der Arbeitgeber hat eine ausreichende Anzahl von Beschäftigten durch fachkundige Unterweisung und praktische Übungen im Umgang mit Feuerlöscheinrichtungen vertraut zu machen und als Brandschutzhelfer zu benennen. Für Baustellen gilt diese Notwendigkeit nur für stationäre Baustelleneinrichtungen wie Baubüros, Unterkünfte, Werkstätten (siehe ASR A2.2 Abschnitt 7(1)).“ [1]

Soweit die DGUV Information 205-023, die den Rahmen und Inhalte der Ausbildung vorgibt. Gegliedert ist die Broschüre „Der Brandschutzhelfer“ in die Kapitel:

  • Grundzüge des Brandschutzes,
  • Betriebliche Brandschutzorganisation,
  • Funktion und Wirkungsweise von Feuerlöscheinrichtungen,
  • Gefahren durch Brände und
  • Verhalten im Brandfall.

Dirk Ehrlichs Broschüre ergänzt nicht nur diese DGUV Information, sondern leitet die Notwendigkeit des Brandschutzhelfers aus der ASR ab, legt die Aufgaben des Helfers dar und erklärt gleichzeitig wichtige Grundbegriffe. Die bunte, aber übersichtliche Broschüre führt den brandschutztechnischen Laien gekonnt an das Thema heran, ohne zu sehr ins Feuerwehrfachchinesisch abzugleiten. Eben aus diesem Grund eignet sich „Der Brandschutzhelfer“ auch für Nicht-Brandschutzhelfer, um einen einerseits Überblick über die Unterschiede von organisatorischem, anlagentechnischem und abwehrendem Brandschutz zu bekommen, andererseits die hinter Brandschutzbegriffen stehende Bedeutung zu erfassen. Die verschiedenen Teile der Brandschutzordnung und ihre Inhalt erklärt Ehrlich in dem Thema und für die Zielgruppe angemessenem Umfang.

Ehrlich betont dabei, dass kein Betrieb wie der andere ist, sodass sich die Ausbildung des Brandschutzhelfers immer am Betrieb und dessen Gefahren zu orientieren hat. Gleichzeitig ist von einem Brandschutzhelfer auch Eigeninitiative zu erwarten.

Für bereits ernannte Brandschutzhelfer – die keinen Feuerwehrhintergrund haben – ist die Broschüre sicherlich eine brauchbare Lektüre zur Wiederauffrischung oder Ergänzung des Wissens (je nach Qualität des besuchten Brandschutzhelferlehrgangs!), zukünftige Brandschutzhelfer können sich vorbereiten oder begleitend Lesen.

Unabhängig von der Broschüre ist wichtig zu erwähnen, dass „aktive Feuerwehrleute mit erfolgreich abgeschlossener feuerwehrtechnischer Grundausbildung (Truppmann, Truppfrau), … ohne zusätzliche Ausbildung als Brandschutzhelfer bestellt werden [können].“[2]


[1] DGUV Information 205-023: Brandschutzhelfer. Ausbildung und Befähigung. S. 6

[2] DGUV Information 205-023: Brandschutzhelfer. Ausbildung und Befähigung. S. 7

Bibliografische Daten

Dirk Ehrlich: Der Brandschutzhelfer: Grundwissen und Aufgaben im Betrieb. Landsberg am Lech: ecomed Sicherheit 2018. 44 Seiten: Illustrationen; 19 cm, 59 g; ISBN 978-3-609-69379-8; Broschur; EUR 6.99.

Links

  • Buch „Der Brandschutzhelfer“ auf der Verlagsseite (externer Link!)
  • Stefan Cimander: Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle. Rezension von Klaus Medings Neu als Brandschutzbeauftragter. In: Feuerwehr Weblog vom 09.04.2015, zuletzt abgerufen am 23.05.2019.
  • Stefan Cimander: Die Mär von der langsamen Feuerwehr. Ein Erlebnis, das mich bis heute beschäftigt. In: Feuerwehr Weblog vom 17.08.2015, zuletzt abgerufen am 23.05.2019.