Kolumne

Dem NĂ€chsten zur Wehr

Ein Essay statt einer Kolumne zum Thema Werte in der Feuerwehr

Der Beruf des Feuerwehrangehörenden genießt seit Jahren die grĂ¶ĂŸte WertschĂ€tzung[1], zugleich gehört die Organisation Feuerwehr nach EinschĂ€tzung der Deutschen zu den Institutionen, die am meisten zum Gemeinwohl beitragen[2]. „Gott zur Ehr‘, dem NĂ€chsten zur Wehr“ heißt ein alter Leitspruch, der auch heute in traditionsorientierten Feuerwehren anzutreffen ist. Im semantischen Inhalt dieser zu sozialem Zusammenhalt aufrufenden Aussage liegt vermutlich der Grund, weshalb Feuerwehrangehörende so beliebt sind: Dem nĂ€chsten zur Wehr – die Feuerwehr hilft jedem.

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Die Kosten des Helfens

Eine Kolumne von Stefan Cimander

Drei Feuerwehrleute vor einer Flammenwand
Feuerwehrleute bekĂ€mpfen einen Ölbrand

Was ist uns – gemeint ist die Gesellschaft als Ganzes – das Ehrenamt wert? Landauf, landab heißt es, ohne das Ehrenamt funktioniere die Gesellschaft nicht, zumindest so, wie wir sie kennen. Nun ist es ein leichtes zu fordern, sich zu engagieren, gerade von staatlicher Seite.

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Ich lasse Dich nicht alleine

Eine Kolumne von Stefan Cimander

„Papa, was ist mit mir, wenn Du zur Feuerwehr musst?“, fragte mich die jĂŒngere Tochter neulich abends mit leichter Panik, als ich mit ihr alleine zu Hause war und wir gerade ein Buch zusammen anschauten, bevor sie zu Bett ging. „Ich lasse Dich nicht alleine“ antwortete ich. Sie wiederholte ihre Frage, weil sie der festen Überzeugung war, dass ich gehen mĂŒsse, wenn der FunkmeldeempfĂ€nger seine Tonfolge abspielt. Immerhin hat sie in der Vergangenheit mitbekommen, dass ich beim Ertönen derselben schnell die Wohnung verlasse. Diesen Zusammenhang stellte sie fĂŒr sich nicht her, sondern malte angsterfĂŒllt das Bild an die Wand, sie sei plötzlich allein zu Hause. Nach mehrfachem Wiederholen meiner Aussage, dass ich, wenn ich mit ihr allein zu Hause bin, nicht weggehe, begnĂŒgte sie sich mit meiner Zusage.

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Die FĂ€higkeiten der Gefahrenabwehr mĂŒssen sich stĂ€rker vernetzen!

Eine Kolumne von Dr. Ulrich Cimolino

In Deutschland sind verschiedene Organisationen fĂŒr das breite Band der Gefahrenabwehr zustĂ€ndig. Bisher tun sie das vor allem fĂŒr sich selbst und nur in relativ wenigen FĂ€llen kommt es zu ĂŒbergreifenden EinsĂ€tzen bzw. abgestimmter Einsatzplanung oder -beschaffung oder gar echter Zusammenarbeit. Eher bekannt ist der Einsatz bei fehlenden Möglichkeiten der anfordernden Behörde bzw. Organisation durch eine andere z.B. im Rahmen der Amtshilfe. Je nach Bundesland kommt es hier in einigen FĂ€llen allerdings zu unterschiedlichen Vorschriften oder deren Auslegungen, wie man es z.B. gerade im Bereich der einsatzbedingten Verkehrsregelung sieht. (In Bayern praktisch mit Aufgabe der Feuerwehr, in anderen LĂ€ndern fĂŒr die Feuerwehr faktisch verboten. Selbst bei der einsatzbedingt ggf. erforderlichen Straßen(voll)sperrung wird teilweise noch diskutiert, ob das fĂŒr die Feuerwehr ĂŒberhaupt zulĂ€ssig wĂ€re…)

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Bingo der ErnĂŒchterung

Eine Kolumne von Stefan Cimander

Zwei Feuerwehrleute bekÀmpfen einen Autobrand

„Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden“ schimpfte Ranger im Film „Der Schuh des Manitu“, als er zusammen mit Abahachi an einen Marterpfahl der Schoschonen gefesselt, dort die Nacht verbringt. „Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden“ offenbaren ebenso viele freiwillig der Feuerwehr angehörenden in Bezug auf ihre ehrenamtliche TĂ€tigkeit.

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Konflikt der Generationen?

Eine Kolumne von Ulrich Wolf

KĂŒrzlich, irgendwo in Deutschland, kam es Zoff bei einer freiwilligen Feuerwehr. Die „Jungen“ fordern sehr viel mehr Ausbildung und Übung, als die „Alten“ zu leisten bereit waren. Mit „alt“ ist Ü40 gemeint. Seit Jahren stritten die beiden Fraktionen um die HĂ€ufigkeit von Übungs- und Ausbildungsstunden. WĂ€hrend die „Jungen“ sich samstags zum zusĂ€tzlichen Dienst trafen, meinten die „Alten“, man hĂ€tte ja frĂŒher auch so jedes Feuer aus bekommen. ZusĂ€tzlich existierten Differenzen zum Thema Alkoholkonsum. Die „Alten“ pflegten die Kameradschaft gerne mit einem alkoholischen GetrĂ€nk. Der ganze Streit endete mit dem Austritt von fast der HĂ€lfte der Aktiven, die FĂŒhrungskrĂ€fte eingeschlossen. Schade.

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Ad nauseam und diverse Nebelkerzen

Eine Kolumne von Stefan Cimander

FrĂŒher, ja frĂŒher, da war alles besser. Die Luft roch besser, schließlich standen viele Fabrikschlote und Kohlekraftwerke einfach so da; das Wasser schmeckte besser, weil jeder seine Hinterlassenschaften ungeklĂ€rt in den nĂ€chsten Fluss geben durfte; die Feuer brannten besser, weil der Brandschutz noch nicht in so fester bĂŒrokratischer Umarmung war.

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Nachwuchs mit Feuereifer

Eine Kolumne von Stefan Cimander

Blaulichtorganisationen scheinen fest in Familienhand, zumindest was den freiwilligen Teil betrifft. Großvater, Vater, Mutter, Kinder, Enkel, sie treffen sich wöchentlich, um zu trainieren, wie Anderen in einer Notlage zu helfen ist. Und jede Generation ist mit (Feuer) Eifer dabei. Eine Generation vererbt das Blaulichtgen an die Andere. Ausnahmen gibt es immer. Ich selbst kam ohne wirkliche Familientradition zu den FloriansjĂŒngern (oder zĂ€hlt das Zivilschutzschutzengagement in einer Regieeinheit vĂ€terlicherseits?). Es liegt nahe, dass Kinder dem Folgen, was sie von ihren Eltern kennen – oder sie grenzen sich bewusst davon ab! Schließlich wĂ€chst man mit dem Blaulicht auf und sich dessen magischer Wirkung zu entziehen, ist schwer.[1] Die wenigsten Kinder rennen schreiend weg, wenn die Feuerwehr mit Fanfaren um die Ecke rast (höchstens vor Schreck). Schon mal einen Kindergarten zu Besuch gehabt? Am liebsten wĂŒrde die das TatĂŒtata selbst einschalten und hören!

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Feuerwehr ist wie Marathon

Eine Kolumne von Stefan Cimander

Sich in der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren, ist mit einem Marathonlauf vergleichbar. Ich schreibe das nicht nur, weil ich selbst zum ersten Mal die 42k hinter mich brachte und nun ĂŒbereifrig eine VerknĂŒpfung zwischen den beiden Herausforderungen Marathon und Freiwillige Feuerwehr suche, nein, zwischen beiden bestehen verschiedene BerĂŒhrungspunkte und Ă€hnliche MotivationsgrĂŒnde. More →