Offside

Projekt 42/6 – Vorfreude

Fit For Fire Fighting mit Laufschuhen

Haaaatschiiieeeee 
 och nö, nicht jetzt, nicht ein paar Tage, bevor es losgeht. Na prima. Wenn ich den erwische, der mir diese Viren oder was auch immer verabreicht hat, dann 
 Was? Ich bin auf Sendung? 
 
 
 Hallo lieber Leserinnen und Leser. Ich heiße sie herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe meiner Laufkolumne.

Stellt euch vor, ihr sitzt auf 26 Millionen PS und dann fĂ€llt plötzlich der Motor aus. BĂ€m. Blöd. Passiert halt mal. Dann kracht man eben nach einer ballistischen Flugbahn wieder auf der Erde. So Ă€hnlich wie den Astronauten Alexei Owtschinin und Nick Hague geht es mir gerade: Da ist die NervositĂ€t vor dem Start verflogen, man freut sich riesig auf das, was einen erwartet und dann, stottert der Motor 
 Haaatschieee 
 ihr könnt euch denken, was ich meine. More →

Respektvoller Umgang mit Naturereignissen

Rezension von Einsatz bei Extremwetterereignissen

„(D)er respektvolle Umgang mit Naturereignissen sollte 
 fĂŒr jeden, im Speziellen aber fĂŒr die Einsatzkraft, in eigenem Interesse selbstverstĂ€ndlich sein.“[i]Buchcover Einsatz bei Extremwetterereignissen

2018 und 2016 waren zwei Jahre, in denen extremes Wetter in weiten Teilen des Sommers herrschte. WĂ€hrend 2018 der WĂ€rme kaum Niederschlag gegenĂŒbersteht und Löschflugzeuge das Sommerloch fĂŒllen, blieb 2016 vor allem durch die Bilder des Unwetters aus Braunsbach (BW) im GedĂ€chtnis.[ii] Die Extreme werden zur NormalitĂ€t und stellen erhöhte Anforderungen an die Einsatzvorbereitung der Feuerwehr. Extremwetterereignisse erfordern das angepasste Planen in Bezug auf Personal und das Koordinieren der knappen Einsatzressourcen. Das Buch „Einsatz bei Extremwetterereignissen“ aus der Reihe „Technik – Taktik – Einsatz“ versucht Einsatzplanern und FĂŒhrungskrĂ€ften ein gemeinsames VerstĂ€ndnis der Problemstellungen zu geben. Das Buch erklĂ€rt Extremwetterereignisse und deren mögliche Auswirkungen mit dem Fokus auf Einsatzplanung und -durchfĂŒhrung in der Gefahrenabwehr. More →

Minenfeld statt Sommerloch

Eine Kolumne von Stefan Cimander

Teamwork bei der Feuerwehr

WĂŒrdigung der freiwillig erbrachten Leistungen und Anerkennung[i] des Ehrenamts[ii] sind ein Thema, das seit langer, langer Zeit, mal mehr, mal weniger virulent durch die Medien tanzt. In Zeiten von Twitter, Facebook und Snapchat nehmen wir dieses Themenfeld hĂ€ufiger wahr, weil sich die, die sich ĂŒber vermeintlich fehlende WertschĂ€tzung echauffieren, sich der neuen Medien bedienen, um ihrem Frust Ausdruck zu verleihen. Statt eines Sommerlochs, ĂŒber das alle Schmunzeln, stellt sich das Thema eher als Löcher produzierendes Minenfeld dar, in das der Autor abzustĂŒrzen droht. Der Autor dieses Textes ist, was den Aspekt der Anerkennung betrifft, ebenso hin- und hergerissen zwischen zwei Positionen, die sich in Teilen widersprechen.

Diese Kolumne entstand nach dem Lesen von zwei BeitrĂ€gen im Netz. Einerseits verkĂŒndete eine Feuerwehrzeitschrift die fĂŒnf grĂ¶ĂŸten IrrtĂŒmer bezĂŒglich der Feuerwehr[iii], andererseits las ich auf einem Nachrichtenportal die Rezension des Buchs „Anerkennung“[iv] des Philosophen Axel Honneth[v]. Auf den ersten Blick passen die Texte nicht zusammen, auf den zweiten Blick öffnet sich das von mir als Minenfeld bezeichnete Problem. More →

Projekt 42/4 – Give Kudos!

Fit For Fire Fighting mit Laufschuhen

Ein Selfie gehört inzwischen zu jedem Lauf dazu.

Ein Selfie gehört inzwischen zu jedem Lauf dazu.

FrĂŒher war alles anders und besser. Überhaupt, es geht nichts ĂŒber das analoge Zeitalter, als der geneigte LĂ€ufer hemmungslos am Stammtisch mit seinen Bestzeiten prahlen konnte. Usain Bolt, Carl Lewis und Maurice Greene? Kindergarten, die taugen nur fĂŒr langsames Warm-up! Ach, war das schön, wie einem alle den Lippen hingen und den persönlichen Laufrekorden staunend folgten. Obendrein gab’s ein Bier spendiert oder zwei oder drei. Und jetzt? Nun existieren soziale Sportnetzwerke und alle erspĂ€hen, dass, 
 eben ja 
, ein wenig Übertreibung im Spiel war. Aber nur ein klitzekleines bisschen Übertreibung, nur ein winziges StĂŒcklein. Jetzt heißt es Rackern, Schwitzen und Leiden, denn der LĂ€ufer mutiert zum glĂ€sernen Athleten, dessen Pulswerte, Strecken und Pace von Garmin und Polar, von GPS und Galileo, von Strava und Runtastic fĂŒr alle weltweit sichtbar, nachverfolgbar und angreifbar sind. LĂŒgen ist ein hartes Wort, Übertreiben ist nicht mehr! Was wir nicht auf Strava & Co. mit anderen teilen, existiert nicht. Und zu trinken, gibt’s alkoholfrei. Please give Kudos!

Sobald ich von euch Kudos bekomme, erzĂ€hle ich weiter. 
 Ich warte! 
 Ich warte immer noch! More →

Der Atemschutznotfall als Teil ĂŒbergeordneter Planung

Rezension von Buchold/ Naujoks‘ Atemschutznotfallstaffel

Buchcover Atemschutznotfallstaffel

Das Thema Atemschutznotfall und spezialisierte Einheiten zum Retten in Not geratener AtemschutzgerĂ€tetrĂ€ger scheinen, zumindest nach einem Blick in die einschlĂ€gige Fachpresse, momentan weniger im Fokus zu liegen. Zentrum der Wahrnehmung bilden TodesfĂ€lle unter Atemschutz, dabei offenbart die Analyse der verletzten Feuerwehrangehörigen eine erhebliche Erkenntnisvielfalt. Feuerwehrangehörige blenden diese Quelle der Erfahrung aus – „es ist ja nichts Schlimmes passiert!“ Ein Blick in die Auflistung der (bekannten) AtemschutzunfĂ€lle in Europa auf atemschutzunfaelle.eu zeigt, dass UnfĂ€lle unter Atemschutz hĂ€ufiger vorkommen[1], als dies so mancher in der Feuerwehr realisiert hat.

Obwohl Feuerwehrangehörige die Themen Atemschutznotfall, (erweiterter) Sicherheitstrupp und Atemschutznotfallstaffeln als wichtigen Punkt sehen, existiert wenig Fachliteratur[2]. Mit dem Buch „Atemschutznotfallstaffel“ aus der Reihe „Fachwissen Feuerwehr“ widmen sich die Autoren Christian Buchold und Frank Naujoks explizit dem Aufstellen von Sondereinheiten zur aktiven Rettung von verunglĂŒckten AtemschutzgerĂ€tetrĂ€gern oder der prĂ€ventiven Sicherheit an der Einsatzstelle. Damit schließen die beiden eine LĂŒcke („offensichtlichen Bedarf“, S. 5) in der Literatur.[3]

Als einheitlichen Begriff schlagen die Autoren ANS – Atemschutznotfallstaffel – vor.[4] Weshalb im Buchtitel zusĂ€tzlich das durch die Berliner Feuerwehr geprĂ€gte KĂŒrzel ANTS[5] auftaucht, sei dahin gestellt. More →

Von Hippokrates ĂŒber Herschel bis zu Hensoldt

Rezension von Schlemmers Eine unsichtbare Welt sehen

Cover des Buchs "Eine unsichtbare Welt sehen"

Was Schlangen seit Millionen von Jahren meistern, beherrscht der Mensch im VerhĂ€ltnis erst seit wenigen Sekunden: das Sichtbarmachen von WĂ€rmestrahlung. Harry Schlemmer, promovierter Physiker und Experte fĂŒr die Entwicklung optischer und infraroter Systeme bei der Carl Zeiss Sondertechnik bzw. HENSOLDT Optronics legt mit dem Buch „Eine unsichtbare Welt sehen“ eine auf unternehmensinternen VortrĂ€gen basierende Publikation zur Entwicklung wĂ€rmebildgebender GerĂ€te vor.

Eine Ahnung, wann das erste Thermogramm entstand? Dies gelang 430 v. Chr. dem Arzt Hippokrates von Kos. Erst 1825 gelang es dem EnglĂ€nder Sir John Herschel auf einer dĂŒnnen, mit einem Ölfilm ĂŒberzogenen Metallplatte ein WĂ€rmebild mit einer Auflösung von einem Grad Celsius Temperaturdifferenz sichtbar zu machen und damit die Entwicklung der modernen WĂ€rmebildtechnik einzuleiten. More →

Projekt 42/3 – Schuhfetisch

Fit For Fire Fighting mit Laufschuhen

Nicht bloß Frauen haben einen Schuhfetisch. Ihnen gleich tut es die Gattung des LĂ€ufers! Laufschuhe, Laufschuhe kann man(n) nie genug besitzen. Moment, ich sehe da grad ein Angebot. 
 Ihr entschuldigt mich kurz? 
 Ich gehe Laufschuhe bestellen!

Nach ein paar Tagen steigt die Ungeduld und klingelt der Paketlieferdienst, bricht sich die Vorfreude bahn wie die Lava eines explodierenden Vulkans. Wie eine Reliquie hĂ€lt der LĂ€ufer das neueste Exemplar seiner Jagd in den HĂ€nden, betrachtet diese ehrfurchtsvoll von allen Seiten, bevor er hineinschlĂŒpft und sich die Emotionen einem Orgasmus gleich in den Worten Ă€ußern: „Was fĂŒr geile Schuhe!“ Kennt ihr? Gratulation, willkommen im Club der wahren LĂ€ufernatur! More →

Ein starker Markenname

Eine Kolumne von Stefan Cimander

Feuerwehr – ein Wort und jeder weiß sofort, um was es sich dreht. Seit mehr als 150 Jahren existiert den Begriff mittlerweile.[1] Als Teil der staatlichen Daseinsvorsorge ist die als bĂŒrgerschaftliche Organisation entstandene Einrichtung nicht mehr wegzudenken.

Was wĂ€re, wenn der Name „Feuerwehr“ nicht mehr genutzt werden könnte oder wenn es ihn nicht gĂ€be? Welchen Grund gĂ€be es, den Namen zu wechseln? Wie wĂ€re bei der Namensfindung vorzugehen? Welchen Namen mĂŒsste diese Notfallorganisation als Alternative bekommen?

Eines ist klar, am Anfang steht ein Arbeitskreis, bei dem erstmals keiner weiter weiß.

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Projekt 42/2 – Die Gattung des LĂ€ufers

Fit For Fire Fighting mit Laufschuhen

Das in freier Natur anzutreffende LĂ€ufer ist eigentlich ein arttypisch einzelgĂ€ngerisches Exemplar, das gelegentlich in Gruppen auftritt, dann aber hĂ€ufig zu dominantem Verhalten neigt und schneller als alle anderen sein will. Zu unterschieden sind mehrere Gattungen, grob gesagt zwischen dem nachtaktiven, tagaktiven und dem morgenaktiven LaufschuhtrĂ€ger. Letzteres Exemplar richtet seine AktivitĂ€ten meist nach den zu erwartenden Tagestemperaturen in den warmen Monaten des Jahres. Dabei lĂ€sst es sich freiwillig von einem kreischenden WeckgerĂ€t aus seinen seligen LĂ€ufertrĂ€umen reißen, um seinen natĂŒrlichen Drang nach Sport auszuleben. More →

Mir liegt da was am Herzen

Eine Kolumne von Dr. Frank EisenblÀtter

AtemschutzgerÀtetrÀger beim Vorgehen in Brandraum

Atemschutz gehört zu den anstrengenden TĂ€tigkeiten im Feuerwehrdienst. Deshalb mĂŒssen die Feuerwehrleute gesund und fit sein.

Es ist wieder mal an der Zeit, FĂŒhrungskrĂ€fte mit der Nase in etwas hineinzustoßen. Ich weiß, „Man macht das nicht“, „Das funktioniert beim Erziehen von Hunden auch nicht“, „Hunde machen trotzdem ihr Malheur oder ihre Dummheiten“. Und sie – die Hunde – merken erst im Nachhinein, dass sie gerade etwas Falsches taten. Ist die die Wohnung voller Flocken der Inneneinrichtung, dann schauen sie mit treuen Augen ganz traurig und ziehen den Schwanz ein. Nun der Bogen zum Verhalten von FĂŒhrungskrĂ€ften, wenn etwas ĂŒberhaupt nicht so lief, wie es eigentlich hĂ€tte laufen sollen: Ein Angehöriger der Feuerwehr kommt nicht mit den anderen aus dem Einsatz zurĂŒck.

An dieser Stelle geht es nicht um UnfĂ€lle oder die ungeheure Gefahr eines Dreitagebarts, der ganze Generationen von Feuerwehrwitwen erzeugte, sonst wĂŒrde er nicht immer wieder fĂŒr ein Sommerlochthema herhalten. Hier geht es alleine um den anderen Klassiker: Herzprobleme im Einsatzdienst. More →