Fit For Fire Fighting mit Laufschuhen

Haaaatschiiieeeee … och nö, nicht jetzt, nicht ein paar Tage, bevor es losgeht. Na prima. Wenn ich den erwische, der mir diese Viren oder was auch immer verabreicht hat, dann … Was? Ich bin auf Sendung? … … … Hallo lieber Leserinnen und Leser. Ich heiße sie herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe meiner Laufkolumne.

Stellt euch vor, ihr sitzt auf 26 Millionen PS und dann fällt plötzlich der Motor aus. Bäm. Blöd. Passiert halt mal. Dann kracht man eben nach einer ballistischen Flugbahn wieder auf der Erde. So ähnlich wie den Astronauten Alexei Owtschinin und Nick Hague geht es mir gerade: Da ist die Nervosität vor dem Start verflogen, man freut sich riesig auf das, was einen erwartet und dann, stottert der Motor … Haaatschieee … ihr könnt euch denken, was ich meine.

War ich noch Mitte September derart nervös, dass ich allein beim Gedanken an den München Marathon Schweißausbrüche bekam, weil ich mir die 42k nicht zutraute, verflog, nein verpuffte, dieses Gefühl in den letzten drei Wochen. Eine neue Form der Aufregung stellte sich ein, nämlich die Vorfreude. Gepaart mit dem Wissen, dass man das locker schaffen wird. Warum ich plötzlich so selbstsicher wurde. Nun, nach einem Testlauf über etwas über 35 Kilometer mit dem ungefähren Renntempo, merkte ich, dass das klappen wird. Zumal der Testlauf auch unter ungünstigen Bedingungen stattfand: Dunkelheit; knapp einstellige Plusgrade, keine Zuschauer, alleine unterwegs. Hallo Echo?

Das Tapering begann und ich musste mich erst einmal an den geringen Laufumfang gewöhnen, vor allem an das langsame Laufen kurzer Strecken, denn automatisch verfiel ich immer wieder ins Renntempo. Zum Aufmuntern bin ich die Strecke, die mich am Sonntag erwartet (haben könnte), auf Google Maps virtuell abgefahren. Teilweise schöne Strecke. Flach. Machbar. Um auf Nummer sicher zu gehen, meldete ich mich bei einer Pace-Maker-Gruppe an. Die 3:30 Stunden fest im Blick und mit konstantem Schritt sicherlich einfacher zu bewältigen.

Verdammt, jetzt läuft die Nase. Während ich das hier schreibe, sehe ich mich den Lauf am Sonntag vor dem Fernsehgerät anschauen. Das Halsweh ist zwar weg, aber das Niesen ist nervig und die Nase läuft. Bloß kein Fieber oder Husten bekommen, dann war es das. Dabei wäre es echt gei…, Verzeihung, tolles Wetter, bloß ein wenig zu warm.

Vielleicht liegt dieser Virenüberfall an der Startnummer? 947, eine Primzahl und Primzahlen sind toll. Sagt der Mathematiker in mir. Zu hause schallte es mit stattdessen entgegen, dass die Zahl ungerade sei und ungerade Zahlen nicht so toll wären? Hallo, bin ich nicht gerade bei einem Halbmarathon mit der Nr. 13 gestartet und sogar dritter in meiner Altersklasse geworden? Außerdem gibt es tolle Sachen, die mit der 947 zu tun haben: §947 BGB (Verbindung beweglicher Sachen), Perry Rhodan Nr. 947: Der Matazema-Plan, den ICE 947 von Köln nach Berlin (am Montag), …

Nun gut, warten wir ab, was mein Körper, was meine Psyche aus der Situation macht. Owtschinin und Hague sind sicher wieder gelandet, dann schaffe ich das ebenfalls, sicher unter dem Banner von „Heavy Rescue Germany“ ins Olympiastadium München durch das legendäre Marathontor zu laufen. Im Zweifel heißt es: Ankommen irgendwie.