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Von 1992 bis 1997 in der Jugendfeuerwehr und von 1998 bis 2008 in der Freiwilligen Feuerwehr Freiburg, von 2006 bis 2007 in der Freiwilligen Feuerwehr Baden-Baden und seit 2008 in einer Freiwilligen Feuerwehr am Bodensee.

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Tech-Watch: The 6th Sense

Feuerwehrleute vertrauen beim Vorgehen im Innenangriff auf ihre erlernten Routinen, ihre Ausbildung und vor allem auf ihr Sinne und Instinkte. Technische Hilfsmittel wie WĂ€rmebildkameras ergĂ€nzen dies mittlerweile. Dass Big Data auch fĂŒr den Innenangriff relevant sein kann, zeigt das NASA Jet Propulsion Laboratory in Pasadena/Kalifornien (USA): Mithilfe von KĂŒnstlicher Intelligenz (KI) will man die Feuerwehrleute durch die Flammen lotsen.

Aufgabe der KI ist es Daten von Temperaturen, Gasen und anderen Gefahrenmerkmalen zu sammeln, auszuwerten und in Form von Empfehlungen auf einem mobilen GerĂ€t oder auf einem am Kopf montierten Display anzuzeigen. Ferner behĂ€lt die KI das komplette Team im Auge und gibt VorschlĂ€ge, wer was machen könnte. Die Kopplung mit dem „Internet der Dinge“ soll Daten angrenzender RĂ€ume ebenso erfassen, wie tragbare Sensoren an der Kleidung der EinsatzkrĂ€fte und Satellitenbilder etc. Kurz: Alle Daten die relevant sein könnten sollen erfasst werden.

Dadurch erhofft man sich ein besseres und vor allem schnelleres Lagebild, um gefÀhrliche Situationen zu vermeiden.

Die AUDREY genannte KI (Assistant for Understanding Data through Reasoning, Extraction, and sYnthesis) ist Teil des vom amerikanischen DHS initiierten NGFR-Programms (Next Generation First Responder), welches EinsatzkrĂ€fte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst bei der Wahrnehmung der Einsatzumgebung unterstĂŒtzen soll. [NASA JPL: A.I. Could Be a Firefighter’s ‚Guardian Angel‘]

BrĂ€nde frĂŒher erkennen

Was wĂ€re wenn man den Brand frĂŒher bemerkt hĂ€tte? Was wĂ€re wenn man den Notruf zĂŒgiger hĂ€tte absetzen können? Was wĂ€re wenn die Feuerwehr frĂŒher eingetroffen wĂ€re? Fragen, die sich nach BrĂ€nden mit PersonenschĂ€den oder hohen SachschĂ€den unweigerlich stellen. Ein Forschungsprojekt will nun herausfinden, ob es möglich ist, BrĂ€nde frĂŒher zu erkennen.

Fettexplosion

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„Eine Sturzflut kann nicht bekĂ€mpft werden“

Rezension von Ralf Beyers Starkregen und Sturzfluten

Mai 2016: Die Bilder aus dem schwĂ€bischen Braunsbach (BW) zeigten eindrucksvoll die Macht des Wassers, die Gefahren der reißenden Flut und das urplötzliche Eintreffen eben einer Sturzflut nach Starkregen.[1] Was wie ein Jahrhundertereignis aussah, könnte zur Regel werden, zumindest prognostizieren das die Meteorologen.[2]

Zunahme der Ereignisse wahrscheinlich

Dass sich sozusagen auch die solche Einsatzszenarien abwehrende Seite dieser Vorhersage anschließt, zeigt der Taschenguide „Starkregen und Sturzfluten“ des THW-Angehörigen Ralf Breyer. Auf Basis von zwei einschlĂ€gigen AusbildungshandbĂŒchern des THWs erstellte Breyer, der Technischer Berater Hochwasserschutz und Deichverteidigung im THW Landesverband NRW ist, eine kompakte und systematische Mischung aus SER, Handbuch und Ratgeber ĂŒber die Abwehr bzw. Minderung der Folgen von starken Niederschlagsereignissen, dessen Praxisbezug von der ersten Seite an deutlich wird, und die bei der Vorbereitung unterstĂŒtzen will. More →

Alarmcode 6920/1 – Fit im neuen Jahr

Fit fĂŒr die Feuerwehr und fĂŒr sich selbst

Wer vergangenes Jahr regelmĂ€ĂŸig in das Feuerwehr Weblog geschaut hat, wird bemerkt haben, dass ein Thema eine wichtige Rolle spielte: Fitness (Projekt Halbmarathon, FFFF-Matrix, Feuerwehr Fitness). Fitness stellt eine Grundbedingung fĂŒr ein gesundes Leben dar, aber auch fĂŒr die Teilnahme an FeuerwehreinsĂ€tzen. Ohne das weiter auszudiskutieren, will ich die Aspekte rund um Gewicht, Sport und Training, erneut aufgreifen und lose mit der Vorbereitung auf die nĂ€chsten Halbmarathonveranstaltungen verknĂŒpfen – Veranstaltungen, bei denen ich hoffe, auf ebenso laufbegeisterte Weblogleser zu stoßen.

Los geht es am 2. April in Freiburg im Breisgau, weiter gesetzt ist der 24. September in Singen am Hohentwiel. Ob noch weitere Veranstaltungen, wie z. B. 10-Kilometer-Straßenlauf auf der Insel Reichenau, dazukommen, kann ich noch nicht abschĂ€tzen. Langfristiges Ziel bleibt dabei aber eine Marathonteilnahme im nĂ€chsten Jahr (2018).

Peng! Also der Startschuss fĂŒr ein intensives Training auf den Halbmarathon in Freiburg fĂ€llt heute. Passend dazu hat es geschneit und der angetaute Schnee ist dann festgefroren. Super! Da ich bereits ĂŒber eine gute Grundlagenausdauer verfĂŒge, habe ich mich fĂŒr das dreizehnwöchige Trainingsprogramm Halbmarathon unter 1:40 entschieden. Ich denke, mit den geplanten Übungen decke ich einen Teil der Defizite ab, die ich im letzten Jahr analysiert habe, z. B. mehr Intervall- und mehr Core-Training. NatĂŒrlich ersetzte ich einige DauerlĂ€ufe durch Schwimmen bzw. werde auch versuchen funktionales Training einzubauen. NatĂŒrlich geht es heute mit Intervalltraining los. Jetzt muss ich nur noch eine schnee- und eisfreie Strecke fĂŒr die schnellen Einheiten heute Nachmittag finden.

Von den zwei Familien

Eine Kolumne zum Thema (Feuerwehr-)Familie

Ganz langsam erholen wir uns von den zurĂŒckliegenden Feiertagen zum Ende eines jeden Jahres. Neben der jahreszeitlich bedingten Völlerei, die man natĂŒrlich nicht alleine, sondern mit den Teilen der Familie, die man das Jahr ĂŒber eher weniger sieht, verbrachte, verwendeten viele ehrenamtliche Helfer der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr einen betrĂ€chtlichen Teil ihrer Freizeit mit einem jahreszeitlich bedingtem, erhöhtem Einsatzaufkommens. Anders ausgedrĂŒckt forderten zwei Familien das Zugegensein ein. Der Dezember, als Fokus des Aufeinandertreffens der zwei Vereinigungen, eignet sich deshalb ganz gut, um den Gegensatz, die Probleme und die ZwĂ€nge zu zeigen, die sich ergeben, wenn man beiden gerecht werden will. Bewusst spreche ich hier vom Ehrenamt, denn das Hauptamt, wie es der Name schon sagt, ist eben keine Freizeit, auch wenn hier Überstunden, unbezahlte Mehrarbeit etc. anfallen. Bitte nicht falsch verstehen, aber Dienstplan ist geplant, und es lĂ€sst sich abschĂ€tzen, an welchen Tagen frei ist. Der FunkalarmempfĂ€nger hĂ€lt sich leider nicht an PlĂ€ne, insbesondere die zum Ende des Jahres geplanten diversen Feierlichkeiten und ZusammenkĂŒnfte mit Familie und Freunden können dann zu einer Form des Spießrutenlaufes werden.

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Wirkmittel gegen CO gefunden?

Forscher mutieren Protein zum CO-FĂ€nger

Es ist farblos. Es ist geruchlos. Es ist geschmacklos. Es ist tödlich. Die Blaulichtspalten in den Medien berichten regelmĂ€ĂŸig ĂŒber UnfĂ€lle mit diesem Gas.[1] Die Rede ist von Kohlenstoffmonoxid (CO). 2014 ermittelte das Statistische Bundesamt 594 Tote durch die toxische Wirkung von Kohlenmonoxid in Deutschland.[2] Zum Vergleich: Durch BrĂ€nde selbst kamen 547 zu Tode.[3] Weltweit zĂ€hlt Kohlenmonoxid zu den hĂ€ufigsten Vergiftungsursachen – ohne wirksames Gegenmittel.

Kohlenmonoxid bindet sich nĂ€mlich an das HĂ€moglobin und unterbindet damit den Sauerstofftransport im Blut. Das fĂŒhrt dazu, dass man bei zu langer Exposition innerlich erstickt. Bisher galt die Beatmung in einer Überdruckkammer bis zu einem gewissen Vergiftungsgrad als einzige Behandlungsmöglichkeit. More →

Kolumnennikolausdienstag

Eine Kolumne zum Thema Nikolaus und Feuerwehr

Heute ist Nikolaustag (6. Dezember), der regional und international unterschiedlich gefeiert wird. Die Bedeutung reicht vom konsumorientierten SĂŒĂŸgkeitentag, ĂŒber die Heiligenverehrung bis hin zu hohem religiösen Feiertag. Wie um den heiligen Florian, der ja der Schutzpatron der Feuerwehr ist, ranken sich auch um Nikolaus von Myra Mythen und Legenden. Welche Bedeutung aber hat Nikolaus, der Nikolaustag fĂŒr die Feuerwehr, lĂ€sst sich jetzt fragen, außer der Tatsache, dass der Nikolaustag auf meinen Kolumnendienstag fĂ€llt, und dem Kolumnisten partout kein anderes Thema, fĂŒr das er sich begeistern könnte, einfĂ€llt?

Feuerwehr hat viel mit Brauchtum zu tun, mit Tradition, und je lĂ€ndlicher, desto wichtiger wird dieser Aspekt. Das gleiche trifft auf den Nikolaus zu, nur eben unter religiösen Vorzeichen. Wobei, jetzt wo ich diese Worte lese, hat auch die Feuerwehr mitunter quasireligiöse und sektenhafte ZĂŒge. Neues wird verworfen, abgelehnt, verteufelt. Aber Spaß beiseite und zurĂŒck zu ernsthaften Argumenten.

Ist es vielleicht die Farbe Rot, die die Farbe der Feuerwehrfahrzeuge und der Bischofsmantel des Nikolaus gemein haben? Rot als Farbe der Warnung und der Aufmerksamkeit? Rot als Farbe der Gefahr und der Aggression? Rot ist aber auch die Farbe der Liebe und des Lebens. Im Grunde ist Rot eine emotionale Farbe, die eine Reaktion hervorruft. Immerhin gibt es beim Nikolaus wie der Feuerwehr rot-gelb-weiße Farbtupfer, man geht also mit der Zeit. More →

SAFFIRE-II verlief erfolgreich

Brandversuche der NASA im Weltall – Teil II

Wie bereits Mitte Oktober geschrieben, fĂŒhrte die NASA am 21. November 2016 an Bord des unbemannten Raumfrachters Cygnus von Orbtial ATK mit SAFFIRE-II die zweite Versuchsreihe zur Entflammbarkeit und zum Brandverhalten in der Mikrogravitation durch.  Das Feuerwehr Weblog berichtete mehrfach ĂŒber die Versuchsreihe (1, 2, 3, 4). Die NASA erklĂ€rte das Experiment zum Erfolg und veröffentlichte zwei Videos, die den Abbrand verschiedener Materialien zeigen. Das Team machte wĂ€hrend der Brandversuche 100.000 Bilder (sic!). Diese und weitere Daten konnten bis zum 25. November heruntergeladen werden, bevor der Raumfrachter am 27. November in der ErdatmosphĂ€re verglĂŒhte.

Eine Probe Acrylglasmaterial, das in den Raumfahrzeugfenstern verwendet wird, brennt an Bord des privaten Cygnus Frachtschiffs am 21. November 2016, wÀhrend des Saffire-II Experiments der NASA. Bildquelle: NASA

Bildbeschreibung: Eine Probe Acrylglasmaterial, das in den Raumfahrzeugfenstern verwendet wird, brennt an Bord des privaten Cygnus Frachtschiffs am 21. November 2016, wÀhrend des Saffire-II Experiments der NASA. Bildquelle: NASA

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Tag des Ehrenamtes

Der 5. Dezember ist Tag des Ehrenamtes. Dieser Gedenk- und Aktionstag soll der Anerkennung und der Förderung ehrenamtlichen Engagements dienen. Ohne das Ehrenamt, wÀre das Funktionieren des Gemeinwesens mit EinschrÀnkungen verbunden  und auch der gesellschaftliche Zusammenhalt sÀhe anders aus. Der Bundesminister des Inneren schreibt hierzu:

„Wir können die gesellschaftlichen Herausforderungen nur gemeinsam durch Staat, Wirtschaft und BĂŒrgergesellschaft bewĂ€ltigen und sind deshalb auf Menschen angewiesen, die fĂŒr andere Verantwortung ĂŒbernehmen und einen Beitrag fĂŒr unsere Gemeinschaft leisten. Ich danke allen Ehrenamtlichen, die sich im Verein, in einer Organisation oder im direkten Kontakt fĂŒr andere Menschen einsetzen. Diese Menschen leisten beispielsweise im THW, im Sport oder im Integrationsbereich viel fĂŒr unser gesellschaftliches Miteinander und bereichern so unser Zusammenleben. Unsere Gesellschaft braucht dieses Engagement“

AnlĂ€sslich des Aktionstages fordert das BMI ĂŒber seinen Twitter-Account auf, unter dem Hashtag #TagdesEhrenamtes am kommenden Wochenende ein Foto aus dem Ehrenamt zu tweeten.

Gerne unterstĂŒtze ich dies, soweit sich mir am kommenden Wochenende die Möglichkeit hierzu bietet, aber ich möchte ein paar kritische Anmerkungen, auch zur Aussage des Bundesministers des Inneren loswerden.

Am Tag des Ehrenamtes finden es alle Politiker, egal ob auf Bundes-, Landes oder kommunaler Ebene ganz super, dass sich so viele Menschen engagieren, ohne die das Gemeinwesen nicht funktionieren wĂŒrde. Ich persönlich fĂ€nde es schön, wenn derartige Aussagen nicht nur an irgendwelchen Gedenktagen pauschal  in den Äther geblasen werden, sondern dass sich die UnterstĂŒtzung 365 Tage im Jahr nicht nur mit Worten, sondern auch mit konkreten Taten manifestieren wĂŒrde. Es kann nĂ€mlich nicht sein, dass das Ehrenamt – und da gehe ich ĂŒber unsere blaulichtzentrierte Welt hinaus – fĂŒr VersĂ€umnisse, fĂŒr Unwillen oder fĂŒr Sparmaßnahmen der Politik herhalten muss.