Ausbildung

Von Helene lernen, heißt Siegen lernen

FĂŒnf Dinge, die man im Bevölkerungsschutz von der Schlagerkönigin lernen kann

Helene Fischer wÀhrend ihrer Arenatour. Bild: F. Besch.

„Helene Fischer hat es geschafft den deutschen Schlager vom Volksmusik-Stadl-Muff zu befreien und auf Las Vegas zu trimmen“. Über diese These und (Musik-)Geschmack lĂ€sst sich streiten, ĂŒber ihren beruflichen Erfolg aber nicht, denn der lĂ€sst sich messen anhand von Auszeichnungen und Verkaufszahlen.

Im Fall von Helene sprechen wir, wenn wir ĂŒber Erfolg reden, ĂŒber drei Bambis, 17 Echos, acht goldene Hennen, zwei Goldene Kameras und noch einige Auszeichnungen mehr. Wir sprechen darĂŒber, dass sich alleine das Album „Farbenspiel“ fast 250 Wochen in den deutschen Charts hielt und sich 2.750.000 Mal verkaufte. Wir sprechen ĂŒber den 8. Platz der Forbes Top 10 der 2018 weltweit am besten verdienenden Frauen. Den Rest spare ich mir aufzulisten, wir sind uns an dieser Stelle einfach einig: Helene Fischer hat als KĂŒnstlerin richtig Erfolg!

Allein woher kommt dieser Erfolg? Was sind die SĂ€ulen des „Helene-Prinzips“? Kann der Helfer im Bevölkerungsschutz daraus lernen? Finden wir es heraus!

Ein kurzer Hinweis am Rande: Ich schreibe hier aus PlatzgrĂŒnden aus Sicht der Feuerwehr. Meiner Meinung nach ist jedoch ALLES ohne Probleme auf ALLE Organisationen im Bevölkerungsschutz ĂŒbertragbar.

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GMV ist durch kein Handbuch zu ersetzen

Rezension von Ralf Beyers Einsatz bei Starkregen uns Sturzfluten

Buchcover "Einsatz bei Starkregen und Sturzfluten" von Beyer.
„Einsatz bei Starkregen und Sturzfluten“. Bild: ecomed

Die Publikation „Einsatz bei Starkregen uns Sturzfluten“ aus der Reihe „Technik – Taktik – Einsatz“ will weder eine Schnell-Einsatz-Regel noch ein Ausbildungshandbuch sein. Ziel, so der Autor Ralf Beyer, ist eine Zusammenstellung von Praxis-, Erfahrungs- und empirischem Wissen fĂŒr die beiden im Buchtitel genannten Einsatzszenarien, die in entscheidenden Momenten den EinsatzkrĂ€ften GedankenstĂŒtzen bieten sollen.

„Es ist ein Ratschlag, eine UnterstĂŒtzung und Information, um zu helfen, richtige Lösungen zu finden“, denn manchmal genĂŒgt „nur ein einziger passender Hinweis, um SchĂ€den zu reduzieren und EinsatzablĂ€ufe zu optimieren“ (S. 9)

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Den Zustand der Sicherheit herbeifĂŒhren

Den Zustand der Sicherheit herbeifĂŒhren

Rezension von GĂ€dings Einsatz bei gefĂ€hrlichen Stoffen und GĂŒtern

So selten EinsĂ€tze mit Gefahrgut sind, umso vielfĂ€ltiger sind sie. Die Anforderungen an die Feuerwehr und damit an die Feuerwehrleute sind enorm. Weil der Bereich der GefahrstoffeinsĂ€tze groß ist, konzentriert sich GĂ€ding auf die C-EinsĂ€tze, die am hĂ€ufigsten vorkommen.

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Drohnen im Einsatz

Drohne im Einsatz bei einer Hilfsorganisation. Bild: BBK.

Die vier Phasen der Erkundung erhalten eine zusĂ€tzliche Dimension: von oben. UnterstĂŒtzt werden die Helfer durch Drohnen, derer sich verschiedene Hilfsorganisationen schon seit mehreren Jahren aus eigenem Antrieb heraus als zusĂ€tzliches Mittel der Erkundung bedienen. Dass Drohnen ein breitgefĂ€chertes Anwendungsspektrum besitzen stand außer Frage. Bisher fehlte bloß eine bundeseinheitliche Richtlinie, die Einsatzgrenzen und Rahmenbedingungen beschreibt.

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„Jede Löschmethode ist nur so gut, wie der StrahlrohrfĂŒhrer“

Rezension von Cimolino et al. von Innenangriff aus der Reihe: Technik – Taktik – Einsatz

Das als Überschrift dieser Rezension benutzte Zitat aus dem Buch „Innenangriff“ bringt das Ziel der Publikation auf den Punkt: Hilfestellung fĂŒr eine korrekte Ausbildung. In Abwandlungen wiederholen die Autoren diese Aussage, da eine in Wissen und Können feststellbare Diskrepanz bei deutschen Feuerwehren herrsche. „Innenangriff“ versucht deshalb insbesondere Fortgeschrittenen eine Übersicht ĂŒber den aktuellen Stand der Technik und der wissenschaftlichen Forschung zu geben. Das ist der inhaltliche Unterschied zu einer Ă€hnlichen, Ă€lteren Publikation der Autoren.[1] Zugleich bemĂŒhen sich die Autoren den Umfang auf das Wesentliche zu konzentrieren und den Eindruck einer rein wissenschaftlichen Abhandlung zu vermeiden. Deutlich schreiben sie, dass praktisches Wissen und Training Voraussetzung fĂŒr das VerstĂ€ndnis des Buches sind.

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Konflikt der Generationen?

Eine Kolumne von Ulrich Wolf

KĂŒrzlich, irgendwo in Deutschland, kam es Zoff bei einer freiwilligen Feuerwehr. Die „Jungen“ fordern sehr viel mehr Ausbildung und Übung, als die „Alten“ zu leisten bereit waren. Mit „alt“ ist Ü40 gemeint. Seit Jahren stritten die beiden Fraktionen um die HĂ€ufigkeit von Übungs- und Ausbildungsstunden. WĂ€hrend die „Jungen“ sich samstags zum zusĂ€tzlichen Dienst trafen, meinten die „Alten“, man hĂ€tte ja frĂŒher auch so jedes Feuer aus bekommen. ZusĂ€tzlich existierten Differenzen zum Thema Alkoholkonsum. Die „Alten“ pflegten die Kameradschaft gerne mit einem alkoholischen GetrĂ€nk. Der ganze Streit endete mit dem Austritt von fast der HĂ€lfte der Aktiven, die FĂŒhrungskrĂ€fte eingeschlossen. Schade.

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Der Atemschutznotfall als Teil ĂŒbergeordneter Planung

Rezension von Buchold/ Naujoks‘ Atemschutznotfallstaffel

Buchcover Atemschutznotfallstaffel

Das Thema Atemschutznotfall und spezialisierte Einheiten zum Retten in Not geratener AtemschutzgerĂ€tetrĂ€ger scheinen, zumindest nach einem Blick in die einschlĂ€gige Fachpresse, momentan weniger im Fokus zu liegen. Zentrum der Wahrnehmung bilden TodesfĂ€lle unter Atemschutz, dabei offenbart die Analyse der verletzten Feuerwehrangehörigen eine erhebliche Erkenntnisvielfalt. Feuerwehrangehörige blenden diese Quelle der Erfahrung aus – „es ist ja nichts Schlimmes passiert!“ Ein Blick in die Auflistung der (bekannten) AtemschutzunfĂ€lle in Europa auf atemschutzunfaelle.eu zeigt, dass UnfĂ€lle unter Atemschutz hĂ€ufiger vorkommen[1], als dies so mancher in der Feuerwehr realisiert hat.

Obwohl Feuerwehrangehörige die Themen Atemschutznotfall, (erweiterter) Sicherheitstrupp und Atemschutznotfallstaffeln als wichtigen Punkt sehen, existiert wenig Fachliteratur[2]. Mit dem Buch „Atemschutznotfallstaffel“ aus der Reihe „Fachwissen Feuerwehr“ widmen sich die Autoren Christian Buchold und Frank Naujoks explizit dem Aufstellen von Sondereinheiten zur aktiven Rettung von verunglĂŒckten AtemschutzgerĂ€tetrĂ€gern oder der prĂ€ventiven Sicherheit an der Einsatzstelle. Damit schließen die beiden eine LĂŒcke („offensichtlichen Bedarf“, S. 5) in der Literatur.[3]

Als einheitlichen Begriff schlagen die Autoren ANS – Atemschutznotfallstaffel – vor.[4] Weshalb im Buchtitel zusĂ€tzlich das durch die Berliner Feuerwehr geprĂ€gte KĂŒrzel ANTS[5] auftaucht, sei dahin gestellt. More →

„Lebenswichtige ErgĂ€nzung zur Feuerwehrgrundausbildung“

Rezension von de Vries‘ Einsatz von Hohlstrahlrohren

Buchcover de Vries - Einsatz von Hohlstrahlrohren

De Vries behauptet nicht, er misst nach und widerlegt! Wer den Namen des Autors auf dem Buchcover liest, dem sollte klar sein, dass keine eingĂ€ngige, dafĂŒr eine wissenschaftlich solide Abhandlung vorliegt. Genau das gilt fĂŒr die aktuelle Publikation „Einsatz von Hohlstrahlrohren“ aus der Reihe Fachwissen Feuerwehr, dessen Wert de Vries fĂŒr alle Feuerwehrangehörigen mit der in der Überschrift genannten Feststellung im Vorwort beschließt: „diese BroschĂŒre [ist] eine lebenswichtige ErgĂ€nzung zur Feuerwehrgrundausbildung“ (S. 7). More →

„Eher selten fĂŒr originĂ€ren Einsatzzweck eingesetzt“

Rezension von Wolfgang Werfts Drehleitereinsatz

Buchcover Werft- Drehleiterinsatz / Bild: EcomedWolfgang Werft stellt bereits im Vorwort seines Buches „Drehleitereinsatz. Grundlagen und Vorgehensweise“ mit der in der Überschrift zitierten Feststellung (S. 8) klar, dass die Drehleiter eher selten fĂŒr die Menschenrettung, dagegen jedoch in vielen anderen Einsatzlagen (sinnvolle) Verwendung findet – dieser Umstand spiegelt sich somit in seinen AusfĂŒhrungen wieder.

Werft arbeitet hauptberuflich bei der Feuerwehr und verfĂŒgt ĂŒber langjĂ€hrige Ausbildungserfahrung im Bereich „Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen“.[1] More →

S-pezieller E-insatzlagen R-eport

Rezension von Besch et al. Spezielle Einsatzlagen

Buchcover "Spezielle Einsatzlagen"

Mit den „speziellen Einsatzlagen“ beziehen sich die Autoren weniger auf ungewöhnliche und nicht alltĂ€gliche Brand- oder HilfeleistungseinsĂ€tze[1], sondern verbinden die Wortwahl mit Lagen wie Terroranschlag, Amoklaufe, RĂ€umung, Evakuierung, Suizid und Personensuche. FĂŒr diese Ereignisse stellen die Autoren in vier Kapiteln („Anschlag und Amok“, „RĂ€umungen und Evakuierungen“, „Suizid“ und „Personensuche“) in Anlehnung an Standard-Einsatz-Regeln (SER) allgemeine Hinweise und Besonderheiten zusammen und zeigen Handlungsanweisungen auf, die vom Standardeinsatzschema abweichen.

Auch wenn die Kapitel eine Reihe von Gemeinsamkeiten bieten und thematische Überschneidungen haben, handelt es sich dem Grunde nach um vier verschiedene „BĂŒcher“. Das ist den Texten anzumerken, denn jeder Autor hat seine ganz eigene Art und Weise sich seinem Thema zu nĂ€hern, vom akademischen Standpunkt bis hin zum praxisorientierten Stil. Über alle Kapitel hinweg betonen die Autoren, dass die Lagen nur organisationsĂŒbergreifend zu bewĂ€ltigen sind und damit das „Über-den-Tellerrand-schauen“ zu einer der impliziten Ausbildungs- und Einsatzvorbereitungsmaßnahmen einer Hilfsorganisation gehört. Wichtig dabei ist, dass akzeptiert werden muss, dass in bestimmten Situationen die Lage von einer anderen Organisation gefĂŒhrt wird. Da die in den Kapiteln geschilderten Ereignisse stark das Aufgabenfeld der Polizei berĂŒhren, sind gegenseitiges VerstĂ€ndnis und Wissen ĂŒber die Arbeit und das Vorgehen des jeweils anderen notwendig. More →