Kolumnennikolausdienstag

Eine Kolumne zum Thema Nikolaus und Feuerwehr

Heute ist Nikolaustag (6. Dezember), der regional und international unterschiedlich gefeiert wird. Die Bedeutung reicht vom konsumorientierten SĂŒĂŸgkeitentag, ĂŒber die Heiligenverehrung bis hin zu hohem religiösen Feiertag. Wie um den heiligen Florian, der ja der Schutzpatron der Feuerwehr ist, ranken sich auch um Nikolaus von Myra Mythen und Legenden. Welche Bedeutung aber hat Nikolaus, der Nikolaustag fĂŒr die Feuerwehr, lĂ€sst sich jetzt fragen, außer der Tatsache, dass der Nikolaustag auf meinen Kolumnendienstag fĂ€llt, und dem Kolumnisten partout kein anderes Thema, fĂŒr das er sich begeistern könnte, einfĂ€llt?

Feuerwehr hat viel mit Brauchtum zu tun, mit Tradition, und je lĂ€ndlicher, desto wichtiger wird dieser Aspekt. Das gleiche trifft auf den Nikolaus zu, nur eben unter religiösen Vorzeichen. Wobei, jetzt wo ich diese Worte lese, hat auch die Feuerwehr mitunter quasireligiöse und sektenhafte ZĂŒge. Neues wird verworfen, abgelehnt, verteufelt. Aber Spaß beiseite und zurĂŒck zu ernsthaften Argumenten.

Ist es vielleicht die Farbe Rot, die die Farbe der Feuerwehrfahrzeuge und der Bischofsmantel des Nikolaus gemein haben? Rot als Farbe der Warnung und der Aufmerksamkeit? Rot als Farbe der Gefahr und der Aggression? Rot ist aber auch die Farbe der Liebe und des Lebens. Im Grunde ist Rot eine emotionale Farbe, die eine Reaktion hervorruft. Immerhin gibt es beim Nikolaus wie der Feuerwehr rot-gelb-weiße Farbtupfer, man geht also mit der Zeit. More →

SAFFIRE-II verlief erfolgreich

Brandversuche der NASA im Weltall – Teil II

Wie bereits Mitte Oktober geschrieben, fĂŒhrte die NASA am 21. November 2016 an Bord des unbemannten Raumfrachters Cygnus von Orbtial ATK mit SAFFIRE-II die zweite Versuchsreihe zur Entflammbarkeit und zum Brandverhalten in der Mikrogravitation durch.  Das Feuerwehr Weblog berichtete mehrfach ĂŒber die Versuchsreihe (1, 2, 3, 4). Die NASA erklĂ€rte das Experiment zum Erfolg und veröffentlichte zwei Videos, die den Abbrand verschiedener Materialien zeigen. Das Team machte wĂ€hrend der Brandversuche 100.000 Bilder (sic!). Diese und weitere Daten konnten bis zum 25. November heruntergeladen werden, bevor der Raumfrachter am 27. November in der ErdatmosphĂ€re verglĂŒhte.

Eine Probe Acrylglasmaterial, das in den Raumfahrzeugfenstern verwendet wird, brennt an Bord des privaten Cygnus Frachtschiffs am 21. November 2016, wÀhrend des Saffire-II Experiments der NASA. Bildquelle: NASA

Bildbeschreibung: Eine Probe Acrylglasmaterial, das in den Raumfahrzeugfenstern verwendet wird, brennt an Bord des privaten Cygnus Frachtschiffs am 21. November 2016, wÀhrend des Saffire-II Experiments der NASA. Bildquelle: NASA

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Tag des Ehrenamtes

Der 5. Dezember ist Tag des Ehrenamtes. Dieser Gedenk- und Aktionstag soll der Anerkennung und der Förderung ehrenamtlichen Engagements dienen. Ohne das Ehrenamt, wÀre das Funktionieren des Gemeinwesens mit EinschrÀnkungen verbunden  und auch der gesellschaftliche Zusammenhalt sÀhe anders aus. Der Bundesminister des Inneren schreibt hierzu:

„Wir können die gesellschaftlichen Herausforderungen nur gemeinsam durch Staat, Wirtschaft und BĂŒrgergesellschaft bewĂ€ltigen und sind deshalb auf Menschen angewiesen, die fĂŒr andere Verantwortung ĂŒbernehmen und einen Beitrag fĂŒr unsere Gemeinschaft leisten. Ich danke allen Ehrenamtlichen, die sich im Verein, in einer Organisation oder im direkten Kontakt fĂŒr andere Menschen einsetzen. Diese Menschen leisten beispielsweise im THW, im Sport oder im Integrationsbereich viel fĂŒr unser gesellschaftliches Miteinander und bereichern so unser Zusammenleben. Unsere Gesellschaft braucht dieses Engagement“

AnlĂ€sslich des Aktionstages fordert das BMI ĂŒber seinen Twitter-Account auf, unter dem Hashtag #TagdesEhrenamtes am kommenden Wochenende ein Foto aus dem Ehrenamt zu tweeten.

Gerne unterstĂŒtze ich dies, soweit sich mir am kommenden Wochenende die Möglichkeit hierzu bietet, aber ich möchte ein paar kritische Anmerkungen, auch zur Aussage des Bundesministers des Inneren loswerden.

Am Tag des Ehrenamtes finden es alle Politiker, egal ob auf Bundes-, Landes oder kommunaler Ebene ganz super, dass sich so viele Menschen engagieren, ohne die das Gemeinwesen nicht funktionieren wĂŒrde. Ich persönlich fĂ€nde es schön, wenn derartige Aussagen nicht nur an irgendwelchen Gedenktagen pauschal  in den Äther geblasen werden, sondern dass sich die UnterstĂŒtzung 365 Tage im Jahr nicht nur mit Worten, sondern auch mit konkreten Taten manifestieren wĂŒrde. Es kann nĂ€mlich nicht sein, dass das Ehrenamt – und da gehe ich ĂŒber unsere blaulichtzentrierte Welt hinaus – fĂŒr VersĂ€umnisse, fĂŒr Unwillen oder fĂŒr Sparmaßnahmen der Politik herhalten muss.

Zeig her, Deinen Spind

Der Spind ist fĂŒr jeden Feuerwehrangehörigen nicht nur die zentrale, persönliche Anlaufstelle im Feuerwehrhaus, neben Jacke, Hose, Stiefel, Koppel enthĂ€lt es weitere AusrĂŒstungsgegenstĂ€nde. Das abschließbare Wertfach birgt dabei mitunter wahre SchĂ€tze, zumindest, was das EinschĂ€tzen der Persönlichkeit betrifft.

Das Wertfach im Spind von Stefan

Mir selbst ist das Wertfach zu klein, denn dort lagere ich, wie auf dem Bild unschwer erkennbar, eine Menge „Dinge“: Tshirts, Socken und UnterwĂ€sche zum Wechseln, Handtuch, Deo, Schreibutensilien, Instantkaffee, ein wenig Bargeld, BĂŒromaterial. Da sich alles nur auf und nebeneinander anordnen lĂ€sst, ergibt sich also ein kleines Chaos.

Nun zu euch: Lasst uns auf Twitter Bilder unserer geöffneten WertfĂ€cher zusammen mit einer kurzen Beschreibung des Faches posten, z.B. kreatives Chaos, pragmatische Sortierung, Ordnung ist was fĂŒr Turnbeutelschwinger, 


Los geht’s: Mein #Spind bei der #FRWHR ist 
 (@feuerwehrweblog)

Buchverlosung November 2016

Aufgepasst! AnlĂ€sslich der Rezension des Buches „Einsatz von D-Leitungen. Ausbildung und Praxis“ aus der Reihe Fachwissen Feuerwehr von Holger de Vries verlost das Feuerwehr Weblog ein Exemplar des Buchs.

Buchcover Holger de Vries: Einsatz von D-Leitungen. Ausbildung und Praxis. Aus der Reihe: Fachwissen Feuerwehr. Landsberg am Lech: ecomed Sicherheit 2016, 120 Seiten, Softcover, ISBN 978-3-609-69807-6, 12,99.-Teilnehmen an der Verlosung der beiden BĂŒcher „Einsatz von D-Leitungen. Ausbildung und Praxis“ könnt ihr wie folgt:

  • Kommentar unter den Artikel hier im Feuerwehr Weblog
  • Kommentar unter den entsprechenden Beitrag auf Facebook
  • Twitter-Tweet/Retweet/Fav: „Ich nehme an der #Buchverlosung des Buchs #Dleitung teil! #bvnov2016 @feuerwehrweblog“

Voraussetzungen sind eine gĂŒltige E-Mail-Adresse (aktiver Facebook- bzw. Twitter-Account) und Postadresse in Deutschland. Bitte nur einmal teilnehmen. Doppelte Teilnahmen werden gelöscht.

Die Verlosung lĂ€uft bis einschließlich 25. November 2016. Der Gewinner wird von uns dann in KW 48 per Email benachrichtigt.

Das Exemplar wurde vom Verlag ecomed Sicherheit fĂŒr die Verlosung zur VerfĂŒgung gestellt.

Die Verlosung ist zu Ende. Bitte nicht mehr teilnehmen!

Externe Links

Heul Doch! Ein Weckruf

Ein Kolumne zum Thema Warnung

„Was bedeutet dieser Heulton?“,  fragte Mitte Oktober, also vor wenigen Tagen, ein Bewohner Ludwigshafens in den sozialen Medien, nachdem in der pfĂ€lzischen Industriestadt infolge einer Explosion auf dem GelĂ€nde eines Chemiewerkes Sirenensignale zu hören waren. Als Angehörige von Behörden mit Ordnungs- und Sicherungsfunktionen antworten wir im Reflex, „ist doch klar, das bedeutet dies und das“. Von sich selbst auf andere zu schließen ist in diesem Kontext etwas ambivalent, denn zum einen reden wir aus einer Expertenperspektive, zum anderen hat sich das gesellschaftliche Umfeld im Vergleich zu den Jahrzehnten davor verĂ€ndert. UnlĂ€ngst stellte sogar eine Untersuchung des Bundesamtes fĂŒr Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe fest, dass die Bedeutung der Sirenensignale weitgehend unbekannt ist und man im Fall der FĂ€lle auf sein Smartphone bzw. die Warnung durch die Nachbarn vertraut.

UnverzĂŒglich beschwerten sich im oben genannten Fall die Anwohner der benachbarten Gemeinden ĂŒber mangelnde Informationen und fehlender Warnung seitens der Behörden. Ohne darauf weiter eingehen zu wollen, bleibt festzustellen, dass sich die Feuerwehren dem Vorwurf ungenĂŒgender Information mittlerweile permanent ausgesetzt sehen – bis hin zur Vorhaltung, da solle etwas vertuscht werden. More →

Einsatz fĂŒr die Weltraumfeuerwehr

Der nÀchste Brand im Weltraum

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Ein Brand an Bord von Raumfahrzeugen (und Raumstationen) gehört wohl zu den Worst Case Szenarien der bemannten Raumfahrt, nicht nur wegen der destruktiven Auswirkungen von Feuer und Rauch, sondern auch deshalb, weil relativ wenig ĂŒber das Verhalten von Feuer in der Mikrogravitation bekannt ist. Im Juni 2016 fĂŒhrten Wissenschaftler mit SAFFIRE-I, das erste, von drei geplanten, kontrollierten Brandexperimenten in grĂ¶ĂŸerem Umfang an Bord eines zur Erde zurĂŒckkehrenden Raumfrachters durch (das Feuerwehr Weblog berichtete). Bald soll nun der zweite Teil – SAFFIRE-II – folgen.

Hierzu startete am 18. Oktober 2016 eine Antares Rakete von Orbtial ATK, die ein Cygnus-Raumfrachter (OA-7) mit Nachschub und verschiedenen Experimenten zur ISS brachte. Mit an Bord sind insgesamt zwei Experimente, die mit Feuer und BrĂ€nden zu tun haben. More →

BrÀnde löschen extrem

Auf Futurism.com bin ich ĂŒber ein Video gestolpert, das eine alternative Methode der BrandbekĂ€mpfung zeigt: Mit einer Explosion Feuer löschen.

Um einen Brand zu löschen, kĂŒhlt man entweder das Brandgut unter die Brenntemperatur, entfernt den brennenden Stoff oder man entzieht den Sauerstoff. In der Praxis erledigen wir den letzten Punkt mit Löschdecke oder Schaumteppich. Prinzipiell kann man den Sauerstoff auch schlagartig durch eine Explosion verdrĂ€ngen und damit ein Feuer zum Verlöschen bringen. Also, so Ă€hnlich wie Kerze auspusten, nur im XXL-Format. Der wohl berĂŒhmteste Feuerwehrmann der Welt, der Amerikaner Paul Neal Adair, wendete dieses Prinzip nach dem Zweiten Golfkrieg 1991 auf die brennenden, kuwaitischen Ölquellen mit Erfolg an.

Die Forschung in dem Bereich geht ĂŒbrigens weit ĂŒber Ölquellen hinaus: So experimentiert(e) man in Australien und Griechenland mit Sprengstoff im Kontext von WaldbrĂ€nden. Auch in Deutschland wurde das Sprenglöschverfahren durch den Frankfurter Feuerwehrchef Reinhard Ries erforscht.

Kein Rohr wie jedes andere

Rezension von  de Vries‘ Einsatz von D-Leitungen

Buchcover Holger de Vries: Einsatz von D-Leitungen. Ausbildung und Praxis. Aus der Reihe: Fachwissen Feuerwehr. Landsberg am Lech: ecomed Sicherheit 2016, 120 Seiten, Softcover, ISBN 978-3-609-69807-6, 12,99.-

Fast mag der geneigte Fachleser irritiert fragen, wie es möglich (und ob es sinnvoll) ist, ĂŒber das D-Rohr weit ĂŒber hundert Seiten zu schreiben, doch schon im Vorwort stellt de Vries klar, dass das D-Rohr in den deutschen Feuerwehren stark unterschĂ€tzt wird und sich sein Nutzen erst langsam in der Praxis zu zeigen beginnt – ganz im Gegensatz zu anderen LĂ€ndern (und der deutschen Vergangenheit). Ausgehend von fehlender Ausbildungsliteratur ĂŒber das D-Rohr will de Vries eine LĂŒcke schließen und bietet mit dem Buch „Einsatz von D-Leitungen. Ausbildung und Praxis“ aus der Reihe Fachwissen Feuerwehr eine Abhandlung „in ingenieurswissenschaftlicher QualitĂ€t“ (S. 5) an. More →

Ein Feuer verbreitet sich in der Wehr

Eine Kolumne zu Thema Feuerwehr und WhatsApp

Ja, ich stehe dazu: Ich bin einer der wenigen WhatsApp-Verweigerer. Warum? Da gibt es viele GrĂŒnde. Inzwischen zeigt meine ablehnende Haltung im Bereich der Feuerwehr allerdings erhebliche negative Folgen, die ich selbst sehr kritisch sehe und die ich einmal zur Sprache bringen möchte.

Zu Beginn des Aufstiegs des Instant Messaging-Dienstes sah ich fĂŒr mich persönlich keinen grĂ¶ĂŸeren Nutzen, keine Vorteile, gegenĂŒber SMS oder der E-Mail. Klingt das altmodisch? Vielleicht. Aber fĂŒr mich gab es praktische GrĂŒnde. SMS schrieb ich nur mit sehr wenigen Personen, diese inzwischen antike Form der Kommunikation diente der privaten Kommunikation, ging selten darĂŒber hinaus. Kurz und knapp das Wichtigstes auf den Punkt gebracht. Fertig. Keine langen Texte, keine Bilder, die ablenken, und keine unpassenden Kommentare weiterer EmpfĂ€nger. Information versendet/empfangen. Abgehakt. Alles andere regele ich bis heute ĂŒber E-Mail, die fĂŒr mich – das mag ebenso antiquiert sein – den Nutzen hat, nicht nur sehr gegliedert zu schreiben, sondern auch strukturiert zu archivieren, nach Anlass, Thema, GesprĂ€chspartner etc.

Sieht man mal von dem elementaren Aspekt der Kommunikations- und Datensicherheit ab, möchte ich nicht noch einen weiteren Service, der mich ohne Unterlass trackt und mit Werbung stalkt; es reicht, wenn ich „gezwungen“ bin Android und mit EinschrĂ€nkungen Facebook zu nutzen. Was aber hat dies nun mit der Feuerwehr zu tun? Eine ganze Menge. Ich werde von Informationen abgeschnitten! More →