Offside

Gedanken: Typenanalyse

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Vor Kurzem wurde in den USA eine Person mehr als knapp vor dem Feuertod mittels Drehleiter gerettet (Video unten). In einem Beitrag auf einer Webseite nahm das jemand zum Anlass, generell gegen die USA zu wettern – nicht gegen die Feuerwehr, sondern gleich gegen das ganze Land und sein „rumgezappel“ inklusive Alkohol in PapiertĂŒten.

Dass man aus dem Video – ob hier in Deutschland, China oder sonstwo – einiges lernen kann, wird ĂŒbersehen.

Zum Thema: Mal abgesehen von der Polemik, erlaube ich mir im Rahmen des „Innovationsmanagement“ einen ganz bestimmtes, nicht unwichtiges Element herauszupicken: wie gehen Leute mit Neuerungen, bzw. Impulse um? Und wie kann man das darstellen? Zeit, das schöne Koordinatensystem aus dem Vorleben (im Innovationsmanagement einer Großbank) auszupacken. More →

FĂŒhrungshandwerk als Werkzeug (mit Buchverlosung)

Buchcover "Effizient fĂŒhren"Anmerkungen zum Buch Effizient fĂŒhren von Matthias Ott

Eine Mannschaft, die am Einsatzort macht, wonach ihr der Sinn steht, oder eine FĂŒhrungskraft, die sich nicht durchzusetzen vermag, oder ein FĂŒhrender, der sich in monarchistisch-willheministischer AutoritĂ€tsperspektive wiedererkennt, oder eine FĂŒhrungsstruktur, die, zwar auf dem Papier steht, jedoch nicht gelebt wird, das sind die Ingredienzien fĂŒr Demotivation und mangelnden Zielerreichungsgrad im Einsatz sowie der Einstieg in eine Stresskarriere. Nicht umsonst lautet ein Sprichwort, der Fisch stinkt vom Kopf her.

In den letzten Jahren berichteten die Tageszeitungen nicht selten ĂŒber Verwerfungen, RĂŒcktritte und Proteste in Feuerwehren, auch hauptamtliche, deren Ursache bei der Art der FĂŒhrung liegt. Dabei lassen sich Probleme relativ leicht aus der Welt schaffen, wenn die Regeln und Mechanismen der MenschenfĂŒhrung bekannt sind, die persönliche Eignung eine Rolle bei der Besetzung von FĂŒhrungsposten spielt und organisatorische Vorgaben Beachtung finden. More →

Vom harten Einsatzalltag im Kinderzimmer

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Rechts fehlt das Blaulicht, am linken Fahrzeug die inzwischen die Hinterachse.

Große Feuerwehrautos nutzen sich mit den Jahren zwangslĂ€ufig ab, aber auch die kleinen Spielzeugautos leiden unter Alterserscheinungen. Vor ein paar Wochen schrieb ich ĂŒber den Blaulichtfimmel meines Kindes, zur Befriedigung desselben gab es ein paar große und kleine „TĂŒtas“. AltersschwĂ€che lĂ€sst sich dann natĂŒrlich prima kĂŒnstlich erzeugen, indem man einer fast-dreijĂ€hrigen die eigene Feuerwehrautosammlung ĂŒberlĂ€sst, die dann unter dem harten Einsatzalltag im Kinderzimmer leidet: Stoßstange kaputt und abgerissen, Blaulichter abgefallen, Hinterachse ausgerissen 
. Unglaublich aber wahr. Das Positive: Auch wenn die Erkennungszeichen eines Feuerwehrautos fehlen, es bleibt fĂŒr’s Kind ein „TĂŒta“ und so höre ich abends aus dem Kinderzimmer neben dem Brummbrumm auch regelmĂ€ĂŸig ein „TatĂŒtata“.

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Neben den Blaulichtern fehlt mittlerweile auch der StoßfĂ€nger und die Seilwinde.

„Möge das Licht mit uns sein“

Was wenn das Licht nach einem Klaps auf den Lichtschalter nicht angeht? Was wenn einem der Magen in den Kniekehlen hĂ€ngt, das Nudelwasser aber nicht kochen will? Was wenn das Schnitzel im KĂŒhlschrank verdirbt, weil kein Strom zur KĂŒhlung da ist? Habt ihr euch das schon mal gefragt? Und ich meine nicht, wenn es gerade mal die fĂŒnf Minuten Stromausfall sind, die es von Zeit zu Zeit gibt, sondern wenn es mal lĂ€nger dauert und auch das Snickers nicht zur Stillung des Hungers ausreicht. Ich glaube, dann ist die Nicht-VerfĂŒgbarkeit von Social Media noch das kleinste Problem.

Als ich vor einiger Zeit das Buch „Blackout“ von Marc Elsberg rezensierte, machte ich mir Gedanken, inwiefern ich selbst auf eine derartige Krise (lang anhaltender und großflĂ€chiger Stromausfall bei KĂ€lte) vorbereitet wĂ€re. Die Antwort ist einfach und dĂŒrfte auf die meisten, die das hier lesen, zutreffen: gar nicht! Zwar ist eine bescheidene Vorratshaltung vorhanden, mit der man einige Tage ĂŒberbrĂŒcken könnte, allerdings ist die Zubereitung von Speisen im stĂ€dtischen Umfeld ohne Strom etwas schwierig – wenn man nicht gerade Eigenheimbesitzer mit Grill im Garten ist. Auch pflege ich Leitungswasser zu trinken und – im Gegensatz zu frĂŒher – kein Plastikflaschenwasser mehr zu horten.

Inzwischen bin ich so weit, besser nicht darĂŒber nachzudenken, denn dieses Szenario kann Irre machen. Allein aus praktischen GrĂŒnden lassen sich die Empfehlungen der bunten Behördenratgeber leider kaum umsetzen – und das ist das Frustrierende. Man weiß, etwas tun zu mĂŒssen, kann es aber nicht. Ich hoffe also darauf, dass unsere Definition dessen, was NormalitĂ€t ist, die Ruhephase zwischen grĂ¶ĂŸeren Katastrophen möglichst lang anhĂ€lt und der Ausnahmezustand niemals eintrifft.

Mit HTML zur Öffentlichkeitsarbeit Vor!

Buchbesprechung von Florian Fastners Internet marsch!

Buchcover "Internet marsch"

Als selbststĂ€ndiger Unternehmensberater im Bereich Internet, Feuerwehrblogbetreiber und Leiter des Teams Öffentlichkeitsarbeit bei einer freiwilligen Feuerwehr liegt es nahe, seine Erfahrungen zu Papier zu bringen und eine Anleitung fĂŒr einen erfolgreichen Internetauftritt der Feuerwehr zu verfassen. Mit „Internet marsch“ liegt seit 2011 ein Buch vor, das bei der Neukonzeption oder dem Relaunch einer Feuerwehrwebseite helfen will. Wie der Titel andeutet, geht Fastner ĂŒber das Thema Homepage hinaus und bezieht Social Media in seine AusfĂŒhrungen mit ein.

Schritt fĂŒr Schritt ins Internet

In Form einer leicht verstĂ€ndlichen, breit angelegten Schritt-fĂŒr-Schritt-Anleitung zeigt „Internet Marsch“, welche Möglichkeiten es im Internet gibt, um professionell und kostengĂŒnstig die eigene Feuerwehr darzustellen und neue Mitglieder zu gewinnen. Eine Webseite ist ein „weltweit verteilter Werbeflyer“, deshalb sollte bei der Erstellung eine enge Verzahnung mit der Öffentlichkeitsarbeit vorliegen und eine Vielzahl von Fehlern vermieden werden. Die Frage, Webseite „ja“ oder „nein“, stellt sich gegenwĂ€rtig nicht mehr, vielmehr ist es eine Frage des „Wies“ geworden, womit Fastner recht hat. More →

Einsatz nur unter Randbedingungen

wbkBesprechung des Buchs WĂ€rmebildkamera aus der Reihe Fachwissen Feuerwehr (mit Buchverlosung)

WĂ€rmebildkameras entwickelten sich in den vergangenen Jahren erfreulicherweise zu einem StandardgerĂ€t vieler Feuerwehren und werden in der einschlĂ€gigen Fachliteratur als eines der wenigen zu beschaffenden Hightech GerĂ€te empfohlen. Ihr taktischer Vorteil ist kaum von der Hand zu weisen, egal ob es um das AufspĂŒren von Glutnestern, das Auffinden von Personen in verrauchten Bereichen, bei Dunkelheit oder das Erkennen von Gas-Lecks geht, um nur einige wenige der vielfĂ€ltigen Einsatzmöglichkeiten zu nennen. Allerdings sagen die Feuerwehrdienstvorschriften wenig ĂŒber das GerĂ€t und die Ausbildung daran aus, weshalb die Ausbildung nur feuerwehrintern stattfindet und wohl selten ĂŒber das Ein-/Ausschalten „und mal kurz durchgucken“ hinaus geht. More →

Die Geister der Vernetzung

Eine Kurzgeschichte, inspiriert durch die Übernahme von Nest Labs durch Google

(sc).  „Piiiieeeeeepppp Piiiiieeeeeppp Piiiiieeeeeppp!“ Ein markerschĂŒtternder, lĂ€stiger, hoher Piepton ließ mich aus dem Bett fahren. Ein Ton, der selbst Hunde in den Wahnsinn treiben wĂŒrde. Augen auf. Dunkel. Kein Licht. Nichts zu sehen. Große Verwirrung erfasste mich. Wo bin ich? Was mache ich hier? Ein kurzer Blick in das dunkle Zimmer, links, rechts, oben, unten, bestĂ€tigte meine unterbewusste Vermutung, ich lag doch nicht im Sand, das beruhigende Rauschen des Meeres in den Ohren. Kein Urlaub. Keine Sonne. Kein Ausspannen. TschĂŒĂŸ angenehmer Traum, willkommen in der RealitĂ€t.

„Piiiieeeeeepppp Piiiiieeeeeppp Piiiiieeeeeppp!“ Aufrecht im Bett sitzend, die mollige WĂ€rme der Bettdecke einbĂŒĂŸend, wehrte sich mein Trommelfell mit aller Macht gegen den schallenden Gesang der maschinellen Musikinterpretation. Was dröhnt derart nervtötend? Was reißt mich mit diesem prahlerischen Klang aus dem Schlaf? Was tanzt mir da gellenend, mit schrillen Hall im Ohr herum? Ich warf die Bettdecke in hohem Bogen zurĂŒck, eine KĂ€ltewelle erfasste meine nackten FĂŒĂŸe. Statt im warmen Sandstrand zu baden, schwang ich meine FĂŒĂŸe auf den kalte OberflĂ€che meines Parkettbodens. Vorsichtig tastete ich mich durch das Zimmer. Wie ein Blinder forderte ich meine Sinne heraus. Wie eine Fledermaus wollte ich der mir in den Weg stellenden GegenstĂ€nde Gewahr werden. More →

VerkehrsunfÀlle bald Vergangenheit?

Auch wenn die Überschrift ein wenig boulevardesk klingt, möchte ich auf einen Artikel hinweisen, der seinerseits Bezug auf eine Studie des Wirtschaftsinformationsdienstes IHS nimmt, und prognostiziert, dass durch die Verbreitung von Roboterautos VerkehrsunfĂ€lle in der Mitte des Jahrhunderts möglicherweise der Vergangenheit angehören. [Telepolis | IHS]

Feuer und Rauch lesen lernen

Buchbesprechung von BrandbekÀmpfung im Innenangriff aus der Reihe Einsatzpraxis (mit Buchverlosung)

Buchcover BrandbekĂ€mpfungIn gewohnt kritischer aber sachlich fundierter Art und Weise bereiten die Autoren des Bandes „BrandbekĂ€mpfung im Innenangriff“ eine komplexe und mit vielen Fehldeutungen behaftete Angelegenheit verstĂ€ndlich und praxisrelevant auf.

Schwere BrĂ€nde in GebĂ€uden nehmen zwar insgesamt ab, gleichzeitig ist eine neue, gefĂ€hrliche qualitative VerĂ€nderung festzustellen, die von den Feuerwehren tieferes Wissen ĂŒber die chemisch-physikalischen VorgĂ€nge im Brandraum und folglich eine optimale taktische Reaktion erfordert. Viele der Aspekte, welche die Autoren ausfĂŒhrlich beschreiben, mĂŒssen sich einige Feuerwehren erst bewusst machen, und ihre Ausbildung und Taktik entsprechend anpassen und ergĂ€nzen. Intention der Autoren ist es daher, dem „Halb- und Unwissen“ in den Feuerwehren in puncto Innenangriff und der dort auftretenden BrandphĂ€nomene zu begegnen, dabei gleichzeitig den Stand der Wissenschaft und Technik darzustellen und die Begrifflichkeiten eindeutig und nachvollziehbar zu operationalisieren. More →

Geschichte auf Feuerwehrseiten?

Letztens kam wĂ€hrend einer Diskussion ĂŒber Inhalte einer Feuerwehrseite die Frage auf, ob der Punkt „Geschichte“ ĂŒberhaupt notwendig ist, weil von nur einem verschwindend geringen Anteil der Besucher der Seite beachtet. Als studierter Politikwissenschaftler und Historiker war ich der Ansicht, diese Rubrik wegzulassen und zog mir mit dieser Meinung den Unmut der Anwesenden auf mich.

KHD Magirus u.a. DL25-2 mit Frontpumpe

Ist von der Geschichte einer Feuerwehr die Rede, ist die erste Assoziation der Gedanke an historische Feuerwehrfahrzeuge.

 

Die Online-Darstellung der lokalen Feuerwehrgeschichte ist in den meisten FĂ€llen höchst selektiv, lĂŒckenhaft und besitzt aufzĂ€hlungsartigen Charakter, weshalb sich die Rubrik fĂŒr mich disqualifiziert. Klar, auch ich suche bisweilen nach historischen Informationen im Netz aus dem Bereich Feuerwehr, doch vermeide ich Feuerwehrseiten aus den genannten GrĂŒnden als Quelle. More →