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Von 1992 bis 1997 in der Jugendfeuerwehr und von 1998 bis 2008 in der Freiwilligen Feuerwehr Freiburg, von 2006 bis 2007 in der Freiwilligen Feuerwehr Baden-Baden und seit 2008 in einer Freiwilligen Feuerwehr am Bodensee.

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Feuer und Rauch lesen lernen

Buchbesprechung von BrandbekÀmpfung im Innenangriff aus der Reihe Einsatzpraxis (mit Buchverlosung)

Buchcover BrandbekĂ€mpfungIn gewohnt kritischer aber sachlich fundierter Art und Weise bereiten die Autoren des Bandes „BrandbekĂ€mpfung im Innenangriff“ eine komplexe und mit vielen Fehldeutungen behaftete Angelegenheit verstĂ€ndlich und praxisrelevant auf.

Schwere BrĂ€nde in GebĂ€uden nehmen zwar insgesamt ab, gleichzeitig ist eine neue, gefĂ€hrliche qualitative VerĂ€nderung festzustellen, die von den Feuerwehren tieferes Wissen ĂŒber die chemisch-physikalischen VorgĂ€nge im Brandraum und folglich eine optimale taktische Reaktion erfordert. Viele der Aspekte, welche die Autoren ausfĂŒhrlich beschreiben, mĂŒssen sich einige Feuerwehren erst bewusst machen, und ihre Ausbildung und Taktik entsprechend anpassen und ergĂ€nzen. Intention der Autoren ist es daher, dem „Halb- und Unwissen“ in den Feuerwehren in puncto Innenangriff und der dort auftretenden BrandphĂ€nomene zu begegnen, dabei gleichzeitig den Stand der Wissenschaft und Technik darzustellen und die Begrifflichkeiten eindeutig und nachvollziehbar zu operationalisieren. More →

Geschichte auf Feuerwehrseiten?

Letztens kam wĂ€hrend einer Diskussion ĂŒber Inhalte einer Feuerwehrseite die Frage auf, ob der Punkt „Geschichte“ ĂŒberhaupt notwendig ist, weil von nur einem verschwindend geringen Anteil der Besucher der Seite beachtet. Als studierter Politikwissenschaftler und Historiker war ich der Ansicht, diese Rubrik wegzulassen und zog mir mit dieser Meinung den Unmut der Anwesenden auf mich.

KHD Magirus u.a. DL25-2 mit Frontpumpe

Ist von der Geschichte einer Feuerwehr die Rede, ist die erste Assoziation der Gedanke an historische Feuerwehrfahrzeuge.

 

Die Online-Darstellung der lokalen Feuerwehrgeschichte ist in den meisten FĂ€llen höchst selektiv, lĂŒckenhaft und besitzt aufzĂ€hlungsartigen Charakter, weshalb sich die Rubrik fĂŒr mich disqualifiziert. Klar, auch ich suche bisweilen nach historischen Informationen im Netz aus dem Bereich Feuerwehr, doch vermeide ich Feuerwehrseiten aus den genannten GrĂŒnden als Quelle. More →


 und plötzlich ist der Strom weg!

Bemerkungen ĂŒber Marc Elsbergs Thriller Blackout

Marc Elsbergs Katastrophen-Thriller Blackout – Morgen ist es zu spĂ€t erschien zu einem Augenblick, der uns unbedarften, sich in Sicherheit wiegenden BĂŒrgern, die Augen fĂŒr die RealitĂ€t öffnete: Gezielte Hackerangriffe auf Industrieanlagen und staatliche Serverinfrastrukturen, die Stuxnet-AffĂ€re und schließlich die Ereignisse rund um das japanische Kernkraftwerk Fukushima. Elsberg nahm die Folgen dieser Vorkommnisse in seinem Buch teilweise vorweg, obwohl er selbst, wie er im Nachwort schreibt, damals nicht an deren Eintrittswahrscheinlichkeit glaubte.

blackout

Die AbhĂ€ngigkeit unserer Zivilisation vom Strom ist nicht zu leugnen, unabhĂ€ngig davon, ob von Privathaushalten oder Dienstleistungs- und Industrieunternehmen die Rede ist. Ohne Strom keine warme Mahlzeit, ohne Strom keine Lebensmittelproduktion. Ohne Strom keine funktionierende ToilettenspĂŒlung, ohne Strom keine ausreichende KĂŒhlung in Kernkraftwerken. Eben diese AbhĂ€ngigkeit macht Elsberg zum Thema seines Buchs. „Strom ist wie Blut im menschlichen Körper – beide mĂŒssen fließen, sonst bricht das jeweilige System zusammen“, legt der Autor einem seiner Protagonisten in den Mund. More →

Da war mal was: Vergessene Fast-Reportagen (1)

Heute: Werkfeuerwehr Flughafen Friedrichshafen

Panther

„Die Zeppelin-Feuerwehr. Einblicke in eine Werkfeuerwehr in Oberschwaben“ hĂ€tte der Artikel heißen sollen, den ich im SpĂ€tsommer 2006 ĂŒber die Werkfeuerwehr des Flughafen Friedrichshafen schreiben wollte. Leider bin ich nie dazugekommen und habe die damals gemachten Bilder und das gesammelte Material zwischenzeitlich vergessen – bis heute.

In einer großen deutschen Feuerwehrzeitschrift habe ich in der Vorschau auf die nĂ€chste Ausgabe gesehen, dass eine Reportage ĂŒber eben jene Werkfeuerwehr erscheinen wird. Das ließ mich an mein damaliges Vorhaben erinnern und ich nahm dies als Anlass ein wenig Krabbelkiste zu spielen und zu schauen, was ich so alles finde sowie in meiner Erinnerung zusammenkramen kann. More →

Wie mache ich Schluss?

Wie beginnt man den Montagmorgen textlich am Besten? Konspirativ? Nein, zu komplex. Investigativ? Zu anstrengend. Sachlich? Zu langweilig. Satirisch? Klingt schon besser. Wobei die Grenzen zwischen Satire und „Dampf ablassen“ fließend sein können.

Sich zu engagieren ist gut und lobenswert, ein Dienst an der Gesellschaft, blablabla 
 sonntĂ€gliches PolitikergeschwĂ€tz, das gerade in Zeiten eines bevorstehenden Urnengangs vermehrt auf Versammlungen „wichtiger“ Vereine/Institutionen zu hören ist. Dieses Honig-um-den-Bart-schmieren verschließt den Blick auf die wahren Probleme, die im Ehrenamt herrschen. Eine AufzĂ€hlung und Diskussion dieser Thematik ist Abend- und Seiten fĂŒllend, und fĂŒr den Montagmorgen auch schlecht geeignet, deshalb beschrĂ€nkte ich mich auf einen einzigen, den finalen Aspekt: Wie höre ich auf? Wie schmeiße ich hin? Wie mache ich Schluss?

Die durchaus unterhaltsame Frage ist nun, wie man am Besten zurĂŒcktritt, aufhört, es bleiben lĂ€sst.

Man kann es formal machen, sich auf Satzung und Gesetze berufen, formell einen Antrag auf Entpflichtung stellen und warten, dass dem stattgegeben wird, man kann es aber auch informell machen. Und an dieser Stelle wird es spannend – und kreativ.

Einfach nicht mehr erscheinen, zur Karteileiche zu werden, ist die hĂ€ufigste Variante. Irgendwann folgt dann der finale Akt, der satzungsgemĂ€ĂŸe Ausschluss. Langweilig.

Ausrasten, die BĂŒrotĂŒr des Vorgesetzten demolieren, Löcher in WĂ€nde der FĂŒhrung treten oder dem Vorstand die Meinung geigen, mĂŒndlich kĂŒndigen, ist zwar schon persönlicher, aber schrecklich unoriginell, und vor allem aggressiv.

Im Zeitalter der permanenten Erreichbarkeit lassen sich natĂŒrlich auch SMS, Chat und Email als Instrument des antizipierten Disengagements nutzen, wobei Schluss machen per SMS eklektizistisch, kindisch erscheint, dennoch ein gewisses geistreiches Potenzial aufweist. Immerhin sind moderne Kommunikationsmedien en vogue.

Ingeniös ist es und Stil hat es dagegen, seine Uniform zu nehmen und der FĂŒhrung (oder dem BĂŒrgermeister) auf den Tisch zu knallen. Wahlweise lĂ€sst sich das auf symbolische GegenstĂ€nde reduzieren, um den Transportaufwand zu minimieren.

Hab ich was vergessen?

Still alive? Yes!

Hallo? Gibt es euch noch? Ja, es gibt uns noch! Ich fĂŒr meinen Teil komme zurzeit nicht dazu die Feder fĂŒr das Feuerwehr Weblog zu schwingen. Genug Themen gĂ€be es, ebenso wie es Unmengen an begonnenen Artikeln gibt, die der Fertigstellung harren. Aber mal ehrlich, momentan habe ich einfach keine Lust ĂŒber Feuerwehr zu schreiben. Wer meinen privaten Blog verfolgt, weiß, womit ich mich beschĂ€ftige.

„Das ist was Genetisches“

Die Leser unseres Blogs, die schon lĂ€nger unseren Zeilen folgen, wissen, dass wir Autoren neben dem Blog, der Feuerwehr auch „kleine/große Familienunternehmen“ leiten – sprich Nachwuchs zu Hause haben. Kinder von blaulichtinfizierten wachsen mit roten Autos und Folgetonhorn auf, nicht selten landen die eigenen Sprösslinge ebenfalls bei einer der Blaulicht-Jugendorganisationen. More →

Von Feuerwehr, Farben und Fortschritt

Wie ein Dogma zum Phlegma verkam.
Vom Stillstand zur Erneuerung.

 

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Andere LĂ€nder, andere Farben: Feuerwehrfahrzeug aus der Schweiz.

Als ich vor fast acht Jahren beim Feuerwehr Weblog (v.01) zu schreiben begann, griff ich in einem meiner ersten Artikel den Aspekt „Farben der Feuerwehr“ auf (Gelb und Yelp: gelbe Feuerwehrfahrzeuge). Nicht allerorten auf dem Globus ist Rot die Standardfarbe der Feuerwehr, wie ich damals konstatierte. Die Farbe Rot stand fĂŒr mich zu jener Zeit nicht zur Disposition. Die Feuerwehrfahrzeuge waren seit den 1950er Jahren endgĂŒltig rot und das hatte auch so zu bleiben. Rot, die Farbe des Feuers. Rot, die Farbe der Warnung. Rot, die Farbe der Gefahr.

Modische Fantasien wie gelbe Konturmarkierungen oder, noch schlimmer, FlĂ€chen fĂŒllende gelbe Lackierungen, verbannte ich in das Reich des Undenkbaren, als Ausgeburt durchgedrehter Marketingstrategen, als Versuch den Charakter der Feuerwehr zu umzuwandeln. Obgleich ich der Farbe Gelb eine bessere Sichtbarkeit zugestehen musste, blieb ich bezĂŒglich der Farbfrage konservativ – Rot. Punkt. Aus. Basta. More →

RĂŒckblick: ANTS

Schon letzten Monat hatte ich mitbekommen, dass eine Feuwehrzeitschrift einen Artikel ĂŒber die Berliner ANTS – die Atemschutznotfall-Trainierte-Staffel – publiziert. Nun ist er in der aktuellen Ausgabe zu lesen.

Ich werde mir diesen Beitrag natĂŒrlich besorgen und mit meinem eigenen Fachartikel aus dem Jahr 2010 (!) vergleichen, der ebenfalls dieses Berliner Taktikkonzept zum Inhalt hatte. Wenn es interessiert, hier der Link.

„Zur BrandbekĂ€mpfung mit 1. Rohr ĂŒber Leiter vor“

Buchbesprechung von Hans Kempers FĂŒhren und Leiten im Einsatz

kemper_leitenIn der Bundesrepublik spiegelt die FwDV100 das Einmaleins der FĂŒhrung und FĂŒhrungsorganisation wieder. Sie ist ein umfangreiches Dokument, dessen inhaltliche Resonanz bei NichtfĂŒhrungskrĂ€ften eher leise anklingt, jedoch konkrete Auswirkung im Einsatz hat, nĂ€mlich dann, wenn ein Befehl auszufĂŒhren ist. Nicht selten bleibt der Befehlssinn unverstanden, weil das (FĂŒhrungs-)Hintergrundwissen fehlt.

Hans Kemper erlĂ€utert in seinem Grundlagenbuch „FĂŒhren und Leiten im Einsatz“ aus der Reihe „Fachwissen Feuerwehr“ in nunmehr 4., aktualisierter Auflage angehenden FĂŒhrungskrĂ€ften und NichtfĂŒhrenden die Struktur und die AblĂ€ufe hinter dem Befehl. Zweck soll es sein „VerstĂ€ndnis fĂŒr Verhaltensweisen, Handlungen und Entscheidungen der ‚FĂŒhrenden’“ (S. 6) zu erreichen. Kemper ĂŒberarbeitete die vorliegende Auflage vollstĂ€ndig, um geĂ€nderte Vorschriften zu berĂŒcksichtigen und den Inhalt zu erweitern. More →