Rezension von Einsatz bei Extremwetterereignissen
â(D)er respektvolle Umgang mit Naturereignissen sollte ⊠fĂŒr jeden, im Speziellen aber fĂŒr die Einsatzkraft, in eigenem Interesse selbstverstĂ€ndlich sein.â[i]
2018 und 2016 waren zwei Jahre, in denen extremes Wetter in weiten Teilen des Sommers herrschte. WĂ€hrend 2018 der WĂ€rme kaum Niederschlag gegenĂŒbersteht und Löschflugzeuge das Sommerloch fĂŒllen, blieb 2016 vor allem durch die Bilder des Unwetters aus Braunsbach (BW) im GedĂ€chtnis.[ii] Die Extreme werden zur NormalitĂ€t und stellen erhöhte Anforderungen an die Einsatzvorbereitung der Feuerwehr. Extremwetterereignisse erfordern das angepasste Planen in Bezug auf Personal und das Koordinieren der knappen Einsatzressourcen. Das Buch âEinsatz bei Extremwetterereignissenâ aus der Reihe âTechnik â Taktik â Einsatzâ versucht Einsatzplanern und FĂŒhrungskrĂ€ften ein gemeinsames VerstĂ€ndnis der Problemstellungen zu geben. Das Buch erklĂ€rt Extremwetterereignisse und deren mögliche Auswirkungen mit dem Fokus auf Einsatzplanung und -durchfĂŒhrung in der Gefahrenabwehr. More →

Wolfgang Werft stellt bereits im Vorwort seines Buches âDrehleitereinsatz. Grundlagen und Vorgehensweiseâ mit der in der Ăberschrift zitierten Feststellung (S. 8) klar, dass die Drehleiter eher selten fĂŒr die Menschenrettung, dagegen jedoch in vielen anderen Einsatzlagen (sinnvolle) Verwendung findet â dieser Umstand spiegelt sich somit in seinen AusfĂŒhrungen wieder.

Der BĂŒrger erwartet, dass die Feuerwehr vorbereitet ist â das versteht sich von selbst, denn deshalb besitzt die Kommune eine derartige Einrichtung, die ausgebildet ist und ihre Handgriffe immer wieder ĂŒbt. Wird alles geĂŒbt? Wie bei der Geschichte mit dem gallischen Dorf, lautet auch hier die Antwort. Nein! Feuerwehr ist ein kleinteiliges System, deren teilweise hochkomplexe Inhalte der ordinĂ€ren Ausbildung trotzen und nur Spezialisten vorbehalten sind. Eines dieser komplexen Themen ist der Einsatz von Schaummitteln, dessen rechtliche, wissenschaftliche und politische Seite Holger de Vries in dem Buch âEinsatz von Schaummitteln. Auswahl und Logistikâ aus der Reihe Fachwissen Feuerwehr gewohnt kritisch betrachtet und eine Reihe von MaĂnahmen vorschlĂ€gt. Taktische und einsatztechnische Aspekte bleiben bewusst auĂen vor und anderen Publikationen zu diesem Thema vorbehalten. 
Wer an die Feuerwehr denkt, zĂ€hlt als meist die BrandbekĂ€mpfung zu deren Hauptaufgabe. Die Statistik spricht da allerdings eine andere Sprache: Technische Hilfeleistung im weitesten Sinne, die Rettung von Menschen und Tieren aus verschiedenen Notsituationen, ist die Hauptaufgabe der Feuerwehren. Besonders kompliziert sind dabei die wenigsten dieser EinsĂ€tze und können ohne die Anforderung von Spezialeinheiten und â fahrzeugen bewĂ€ltigt werden. Wolfgang Werft erklĂ€rt in seinem Buch âEinfache Rettung aus Höhen und Tiefenâ aus der Reihe Fachwissen Feuerwehr, das in zweiter, vollstĂ€ndig ĂŒberarbeiteter und aktualisierter Auflage erschienen ist, wie mit den gĂ€ngigsten Werkezeugen und Hilfsmitteln eines Feuerwehrfahrzeuges Rettungen aus GebĂ€uden, Baugruben, Silos oder aus SchĂ€chten möglich sind, ohne Spezialeinheiten anfordern zu mĂŒssen.
â(N)icht (mehr) jede Feuerwehr (wird) alles machen oder leisten könnenâ (S. 9), schreiben die Autoren zu Beginn der SER. Keineswegs wollen die Autoren damit die LegitimitĂ€t einiger Feuerwehren infrage stellen, sondern sie zeigen, dass es âbesondere Lagenâ gibt, die spezielle Taktiken und vor allem spezialisierte GerĂ€te benötigen, um deren Herr zu werden. Besondere Lagen operationalisieren Cimolino et al. hinsichtlich des schwierigen Zugangs zum Brandherd, der BrandbekĂ€mpfungsdauer im VerhĂ€ltnis zur BrandgröĂe und der örtlich nicht begrenzten Wahrscheinlichkeit des Auftretens.
Mai 2016: Die Bilder aus dem schwĂ€bischen Braunsbach (BW) zeigten eindrucksvoll die Macht des Wassers, die Gefahren der reiĂenden Flut und das urplötzliche Eintreffen eben einer Sturzflut nach Starkregen.