Subtil oder brachial

Bildkonzept: Ein schwieriger Spagat zwischen „Held“ und „Helfer“

Zwei Feuerwehrleute vor einem brennendenFahrzeug

Eyecatcher – Ein Bild, bei dem der Betrachter hinschaut.

 

Vergangene Woche schrieb ich ĂŒber die Wahrnehmung von Feuerwehruniformen und die unterschiedlichen Reaktionen hierauf in und außerhalb Deutschlands. Ich möchte das mit einem Artikel verbinden, in dem es um die Entwicklung eines Bildkonzeptes fĂŒr Feuerwehrwebseiten ging. Auf den ersten Blick mögen die beiden Themen wenig gemein haben, aber Ziel einer Webseite sollte es auch sein, als Hilfsmedium zur Generierung von Nachwuchs zu fungieren. Auf welche Zielgruppe die Feuerwehrwebseite nun im Speziellen ausgerichtet sein sollte, ist an dieser Stelle nicht mein Thema, sondern die bildliche Darstellung von „Feuerwehr“. Und hier spielt das Thema Wahrnehmung durch den BĂŒrger auch eine große Rolle. More →

Die MĂ€r von der langsamen Feuerwehr

Ein Erlebnis, das mich bis heute beschÀftigt

„Die freiwillige Feuerwehr braucht in Deutschland zwanzig bis dreißig Minuten bis zum Einsatzort“, nein, dieser Satz entstammt nicht dem Mund eines unwissenden BĂŒrgers, sondern, wurde von einem Trainer/Lehrer/Ausbilder einer großen, europaweit tĂ€tigen PrĂŒfungs- und Qualifizierungsgesellschaft wĂ€hrend eines Brandschutzhelferlehrgangs ausgesprochen. Sieht man von dem Umstand ab, weshalb ich mit meiner Feuerwehrqualifikation auf diesem Lehrgang teilnahm, war es fĂŒr mich als Fachmann erhellend, was den Teilnehmern – zukĂŒnftigen Brandschutzhelfern! –, die mit Feuerwehr bis dato nichts am Hut hatten, ĂŒber die freiwillige Feuerwehr mitgeteilt wurde.

Das fĂŒr mich eigentlich Schlimme war, dass der Referent dann noch behauptete, selbst vor einiger Zeit in der Feuerwehr gewesen zu sein. Seine These von der langsamen Feuerwehr fiel im Auditorium auf fruchtbaren Boden, weil jeder ja schon mal erlebt hat, wie man auf die Feuerwehr wartet, die einfach nicht kommen will – auf die Uhr schaut dann keiner! Mein Widerspruch prallte mehr oder weniger ab, weil mir, einem Lehrgangsteilnehmer (!), niemand richtig glauben wollte. Der Referent hatte qua Funktion als Ausbilder mehr Vertrauensbonus. Solche Aussagen gegenĂŒber MitbĂŒrgern ohne Feuerwehrhintergrund tragen sicherlich nicht dazu bei, das Vertrauen in die freiwillige Feuerwehr zu erhöhen.

Einfach mal „Danke“ sagen

wahrnehmung_feuerwehr

Vor einiger Zeit bin ich auf einen kleinen, aber bedeutsamen Beitrag in Jan SĂŒdmersens Facebook-Timeline gestolpert, der mich ein wenig nachdenklich stimmte. Jan schrieb, dass sich eine Stewardess im Flugzeug bei ihm mit den Worten „Thank you for your service“ bedankte, nachdem sie ihn als einen Feuerwehrangehörigen identifiziert hatte. Andere LĂ€nder, andere Sitten. In Deutschland wĂ€re eine solche symbolische, öffentliche Anerkennung ohne konkreten Anlass höchst selten bis undenkbar – sieht man von den eigennĂŒtzigen Politikerparolen zu Wahlkampfzeiten einmal ab. More →

Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle

Rezension von Klaus Medings Neu als Brandschutzbeauftragter (mit Verlosung)

Covder des Buches "Neu als Brandschutzbeauftragter" von Klaus MedingUnd auf einmal ist der Mitarbeiter Brandschutzbeauftragter! Frisch von der Schulung zurĂŒck, weiß dieser, vor lauter Paragrafen und jeder Menge Papier, zunĂ€chst nicht, wie er in dieser Funktion am effektivsten vorgeht und Stolpersteine vermeidet. Schließlich möchte er in den Augen des Arbeitgebers und gegenĂŒber der Belegschaft alles richtig machen. Keine Schulung bereit den Brandschutzbeauftragten auf die konkrete RealitĂ€t im Unternehmen vor, damit der Start einfach lĂ€uft, sich eine Struktur herausbildet, gibt Klaus Meding in seinem Buch „Neu als Brandschutzbeauftragter“ wichtige und hilfreiche Tipps und Hilfestellungen rund um die TĂ€tigkeit als Brandschutzbeauftragter. More →

WĂŒrdest Du?

Fettexplosion

Zugegeben, der nachfolgende Gedankengang ist ein heißes Eisen – und diskutabel –, betrifft aber wohl nur Feuerwehrleute: Ich diskutierte unlĂ€ngst, kurze Zeit nach einem Brandereignis in meinem Wohnort, wie ich reagiere, wenn es in meinen eigenen vier WĂ€nden brennen wĂŒrde.

  • Wohnung evakuieren, Notruf absetzen und dann auf Eintreffen der professionellen Löscher warten?
  • Wohnung evakuieren, Löschversuch starten und dann Notruf absetzen?
  • Oder doch gleich Löschversuch starten und sogar auf den Notruf verzichten?

Zumindest im Bekanntenkreis wurde die letzte Variante schon gewĂ€hlt – aus nachvollziehbaren GrĂŒnden. Ich schĂ€tze meine eigenen FĂ€higkeiten und Kenntnisse so weit ein, entscheiden zu können, ob ich den Brand mit Haushaltsmitteln selbst ausbekomme oder nicht. Problematischer dĂŒrfte es gerade nachts sein, denn der Brand dĂŒrfte bis zur Detektion durch den Rauchmelder schon etwas weiter fortgeschritten sein, was Löschversuche schwieriger macht.

Ich weiß aber auch, dass bis zum Eintreffen der örtlich zustĂ€ndigen BrandbekĂ€mpfer Zeit vergeht, Zeit, in der sich ein lokales Feuer zu einem Zimmer- oder Wohnungsbrand fortentwickelt. Allein deshalb wĂŒrde ich persönlich den Löschversuch starten.

Eine Patentlösung gibt es nicht, es liegt vermutlich an der konkreten Situation und der richtigen EinschÀtzung der eigenen FÀhigkeiten. Bei mir kommt hinzu, dass mit kleinen Kindern im Haus das Thema Evakuierung recht schnell erfolgen muss.

NIST-Studie zum tödlichen Brandverlauf in San Francisco

10 Minuten Zeit? Dann unbedingt das Video oben ansehen.

Am 2. Juni 2011 verstarben zwei Mitglieder des San Francisco Fire Departments an ihren Brandverletzungen, die sie im Laufe eines Innenangriffs erlitten.

Sie gingenÂ ĂŒber die HaustĂŒr in einem am Hang gebauten Haus. Das Feuer war unter ihnen im ersten UG ausgebrochen. Kurze Zeit spĂ€ter zerplatzen Fenster im Brandraum, und das Feuer gewann innerhalb kĂŒrzester Zeit an IntensitĂ€t. More →

Am Anfang war das Weblog

10 Jahre Feuerwehr Weblog 2005-2015

Sind es wirklich schon zehn Jahre? Es kommt mir vor, als sei das alles, worĂŒber wir im Feuerwehr Weblog rĂ€soniert haben erst gestern passiert. 10 Jahre Feuerwehr Weblog (ich zĂ€hle die Zeit des FWNetz‘ natĂŒrlich mit) sind eine fĂŒr NetzverhĂ€ltnisse eigentlich lange Zeit. 10 Jahre Feuerwehr Weblog. Happy Birthday.

Auch wenn ich nicht von Beginn an als Autor dabei war, bin ich es gefĂŒhlt. Ich trauere manchmal der „guten alten Weblog-Zeit“ nach, denn die damalige Unbefangenheit, Neugier, Begeisterung, mit der man sich so manches Mal an ein Thema wagte, fehlt mir ein wenig. Klar, damals – das klingt jetzt so wehleidig-sehnsĂŒchtig – war es weniger leicht an Informationen ĂŒber Feuerwehrthemen im Netz zu gelangen. Die klassische, statische Feuerwehrwebsite dominierte das Netz. Von daher fand ich es selbst gut, mit dem Feuerwehr Weblog eine relativ zentrale und optisch ansprechende Plattform zu besuchen, auf der ich den Feuerwehr-Zeitgeist verfolgen und spĂ€ter sogar mitgestalten konnte. More →

Kerosin als Waffe des Konformismus

Ray Bradburys Klassiker Fahrenheit 451 aus der BĂŒcherkiste geborgen

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„When the firemen come“ by strangepuppy on flickr / CC2.0

Gibt es ĂŒberhaupt noch etwas ĂŒber ein Buch zu schreiben, das im gleichen Atemzug mit Huxleys „Brave new world“ oder Orwells „1984“ genannt wird? Ein Buch, ĂŒber das bereits unzĂ€hlige Kritiken publiziert und Interpretationen diskutiert wurden, welches sogar als dystopischer Klassiker zur PflichtlektĂŒre in den Schulen zĂ€hlt? Ein Buch, das von bestimmten gesellschaftlichen Kreisen auch heute noch gebrandmarkt und verbannt wird!1 Kurzum, die Antwort lautet: ja! Im Grunde lĂ€sst sich die Motivation fĂŒr diese Buchbesprechung mit den Worten zusammenfassen: Fahrenheit 451 ist aktueller denn je – und hat auch mit Feuerwehr zu tun. More →

Strom und Wasser fließen – mit ungleichen Folgen

Neu im Regal „Elektrischer Strom im Einsatz“ von Hanswerner Kögler und Ulrich Cimolino

Buchcover: Elektrischer Strom im Einsatz

„Ohne Strom mĂŒssten wir bei Kerzenlicht fernsehen“ lautet ein bekannter Aphorismus, der ziemlich schnörkellos ausdrĂŒckt, dass wir ohne elektrischen Strom hilflos wĂ€ren. Elektrischer Strom ist allgegenwĂ€rtig und Pulsader unserer technischen Zivilisation. Doch auch wenn der Strom fließt und die TV-GerĂ€te zum Flimmern, die Deckenlampe zum Leuchten und das Nudelwasser zum Kochen bringt, stellt der elektrische Strom fĂŒr Feuerwehrangehörige eine besondere, nicht sichtbare Gefahr dar. Obwohl es in der Feuerwehr Unterweisungen und dergleichen mit Bezug zum Strom gibt, hĂ€lt sich das Hintergrundwissen darĂŒber, warum Vorschriften und Empfehlungen den Umgang mit der elektrischen Energie reglementieren, in Grenzen, es sei denn, man ist beruflich in dem Thema vertraut. Das Buch „Elektrischer Strom im Einsatz“, aus der Reihe Standard-Einsatz-Regeln schafft in Hinblick auf das fĂŒr Feuerwehrleute erforderliche Hintergrundwissen Abhilfe. More →