… lautet eine gebräuchliche Metapher, um einen komplexen Sachverhalt visuell einfach zu erklären. Und in der Tat sind Bildmotive wichtige Bausteine in der Vermarktungsstrategie von Produkten oder der Öffentlichkeitsarbeit von Organisationen.

Drei Feuerwehrleute vor einer Flammenwand

Das Bild macht was her: Feuer, Action, aber was möchte ich damit sagen? Wen möchte ich mit diesem Bild erreichen? (Link zum Bild)

Gilt es nun den Sachverhalt „Feuerwehr“ bildlich darzustellen, bieten sich zwar unzählige Motive an, die aber meist alles eines gemein haben: blaues Blinklicht, Feuer, Action, Heldentum. Sicher „Feuerwehr“ lässt sich visuell gut darstellen, ich habe bisweilen jedoch den Eindruck, dass hinter dem Bild keine Kommunikationsstrategie steht.

Viele Bilder zeigen die Organisation Feuerwehr so, wie die Angehörigen die Feuerwehr sehen – oder gerne sehen wollen. Gerade die Sache mit dem „Hero-Gesabber“ geht nicht nur mir ab, sondern für mich stellt sich hier grundsätzlich die Frage, wer erreicht werden soll.

Derzeit mache ich mir Gedanken über ein Bildkonzept für eine Webseite. Und ganz so einfach ist das nicht. Bevor man nun die Kamera schnappt und wild losknipst, gilt es sich ein paar strategische Gedanken zu machen, sich Fragen zu stellen und diese – sei es auch nur für sich selbst – zu beantworten. Zweck dieser Übung ist ein wenig Struktur in sein Konzept zu bringen, Ideen zu sortieren und gegebenenfalls Bildmotive zu verwerfen. Letzteres ist besonders dann notwendig, wenn es gewisse Dogmen gibt.

Fangen wir also einfach mal an (ohne komplett vollständig zu sein):

Wer ist die Zielgruppe?

Wen möchte ich mit dem Bild ansprechen? Sind es die eigenen Wehrangehörigen, Feuerwehrleute allgemein, Bürger, Feuerwehr(un)interessierte? Welchen regionalen Bezug habe ich? Land, Kreis, Stadt(teil)? Welches Alter hat meine Zielgruppe? Geschlecht, Bildungsgrad, Familienstand, …

Manchmal hilft es sich auch einfache Aspekte, die offensichtlich auf der Hand liegen, einfach mal aufzuschreiben. Hat man seine Zielgruppe definiert, lassen sich nämlich schon im Vorfeld bestimmte Bildideen verwerfen.

Wozu dienen die Bilder?

Für welches Medium will ich die Bilder anfertigen? Webseite, Plakat, Flyer, für die örtliche Tageszeitung? Jedes Medium hat seine eignen Regeln und auch Formate, die bei der Bildwahl Berücksichtigung finden sollten. Welches Bildformat benötige ich?

Was sollen die Bilder darstellen?

Wieder eine vermeintlich einfache Frage, Feuerwehr natürlich! Aber was genau? Schicke Feuerwehrautos mit blauem Blinklicht? Feuerwehrleute die Kinder aus einem rauchenden Haus heraustragen? Feuerwehrleute auf einem Feuerwehrfest mit Pulle in der Hand?

Abhängig von der Zielgruppe und dem Kommunikationsziel wähle ich die Darstellung. Abschreckende Bilder von Unfällen eignen sich z.B. weniger zur Nachwuchswerbung, als Bilder welche die Interessen der Zielgruppe wiedergeben oder einen regionalen Bezug herstellen.

Feuerwehrleute tragen Person auf Spineboard

Auch wenn es nur eine Übung ist, abhängig von der Zielgruppe sind „Unfallbilder“ nicht immer Mittel der Wahl. (Link zum Bild)

Was will ich erreichen? Was ist das Kommunikationsziel?

Erneut eine einfache Frage. Soll das Bild präventives Verhalten fördern, soll der Mitbürger Verständnis für die „lärmende Feuerwehr“ entwickeln oder soll das Ehrenamt gefördert und neue Mitglieder gewonnen werden?

Gibt es Wettbewerber?

Nicht unwichtig ist auch die Frage nach den Wettbewerbern. Da alle auf ehrenamtlicher Mitarbeit basierenden Hilfsorganisationen um einen immer kleiner werdenden Gesellschaftsteil buhlen, gibt es einen gewissen Konkurrenzdruck der Organisationen untereinander. Das bedeutet, die eigenen Bilder müssen sich von denen der Konkurrenz unterscheiden und organisationstypisch sein.

Nachdem nun ein paar grundlegende Sachverhalte definiert sind, beginnen wir mit der Planung.

Welche Bildelemente sollen enthalten sein?

Sprich, was steht im Mittelpunkt des Bildes? Ein Feuerwehrmann, ein Fahrzeug? Soll es in jedem Bild wiederkehrende Elemente geben?

Zwei Feuerwehrleute vor einem brennendenFahrzeug

Soll der Mensch im Mittelpunkt stehen? …. (Link zum Bild)

Feuerwehrfahrzeug der FF Hamburg

… oder soll ein Fahrzeug im Mittelpunkt stehen? (Link zum Bild)

Welche Tonalität sollen die Bilder haben?

Das Bild darf nicht an den Interessen der Zielgruppe vorbei gehen? Bildaussagen, die im Sinne des Kommunikationsziels negativ sind, müssen vermieden werden. Ebenso gilt es, negative Assoziationen zu vermeiden. Bestes Beispiel hierfür ist wohl missverständliche Kameradschaft als feiernde Feuerwehrangehörige zu visualisieren.

Bildgestaltung

Anschließend gilt es Bildidee zu sammeln, die Bildaussagen zu formulieren und den Bildaufbau festzulegen. Wichtig ist die Beziehung der Bildelemente zueinander genau festzulegen. Ferner sollten Aspekte wie Licht, Linienführung und Farbe Teil der Überlegungen sein.

Am Ende des Räsonnements steht das Anfertigen Skizzen oder sammeln von Vorbildern, die entsprechend den eignen Bedürfnissen anzupassen ist.

Technische Ausstattung

Nicht unwichtig ist die abschließende Frage nach der technischen Ausstattung. Reicht eine Kompaktkamera? Brauche ich eine digitale Spiegelreflexkamera? Brauche ich Ausleuchtung? Brauche ich Software?

Je mehr Gedanken ich mir im Vorfeld mache, desto eher finde ich vielleicht einen „Fehler“ in den bisherigen Überlegungen. Manchmal hilft es, bei anderen Feuerwehren oder Unternehmen anzufragen, getreu dem Motto „Wie habt ihr das gemacht?“ Auch muss sich jeder die Frage stellen. Kann ich das überhaupt? Habe ich den Blick für so viele Details? Ist vielleicht ein professioneller Fotograf oder eine PR-/Marketingagentur doch der richtige Ansprech- oder Beratungspartner?

P.S. Für Tipps und Anregungen rund um den Aspekt Bildkonzept bin ich natürlich immer zu haben!