Noch zeitgemĂ€ĂŸ? Gedrucktes Organ

(hl). In dieser Woche hatte ich die aktuelle Brandhilfe, das Organ des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz, in den HĂ€nden. Pro Jahr muss man 41,20 Euro fĂŒr den Bezug der Zeitschrift bezahlen. Auch bei diesem Preis muss ich mich fragen, ob die gedruckte Ausfertigung noch zeitgemĂ€ĂŸ ist. Eine identische Online-Ausgabe gibt es nicht. More →

#EinsatzFail (Update)

  • Baumstumpfbrand
  • Geldbeutel in Unterflur-Container
  • „brennender“ Rindenmulch durch Zigarette auf 0,3qm
  • Brennender Rindenmulch in einem Beet in der Stadt
  • Vogel hinter Nachttisch (Nachts um halb 3)
  • Baum auf Straße war Ast auf Straße der GF hat sich einsam der Aufgabe geopfert
  • hamster hinter kĂŒchenzeile!
  • Baum auf Straße, wo der Gipfel nicht mal die Straße berĂŒhrt hat (aber Polizei hat uns angefordert)
  • Vogel hinter KĂŒhlschrank
  • Katze in TerassentĂŒr oder entflogener Papagei
  • Katze in Dose
  • brennt Straßenlaterne
  • Wasser aus dem Bio-MĂŒllauto
  • Pol. ruft uns zu einer Ölspur, welche sich als ein par Tropfen Scheibenwischwasser von einem PKW rausstellte

Update:

  • Vogel in Zwischendecke – Nach Erkundung: Brandmelder mit leerer Batterie piept auf dem Kleiderschrank
  • AbgestĂŒrztes Kleinflugzeug entpuppte sich als Modellflieger
  • Oder gemeldete Ölspur von der Pol ware 3 kleine Flecken
  • „Brennt Wahlplakat“ mitten in der Nacht. Als wir da waren, war von dem kleinen Plakat nix mehr ĂŒber.
  • Eichhörnchen klemmt in Astgabel, hatte wohl nur dort geschlafen

Kleiner Auszug aus #EinsatzFail –  Liste gerne in den Kommentaren weiterfĂŒhren.

Ich weiss, manche Alarmierung landet automatisch bei uns, weil die Situation unklar ist. Aber wenn ein MĂŒlleimerchen im Freien brennt, wĂ€re das Problem mit 1 Liter Wasser gelöst und 15 Feuerwehrler mĂŒssten ihren Arbeitsort nicht verlassen. GefĂŒhlt ist die Hemmschwelle beim Rufen der Feuerwehr immer niedriger. Oder?

FrĂŒhstĂŒcksfernsehen: Helmet Cam / Brennt GebĂ€ude

Neun Minuten lang, einige interessante Aspekte. Hier der Kommentar von der Seitenlinie:

  • GebĂ€ude steht schön allein: Ausbreitung (fast) nicht möglich
  • Keine Ahnung ob die Anfahrt so gewollt war, aber eine Umrundung ist zur Erkundung nicht schlecht
  • Preconnects (0:43), also Angriffsleitungen in Buchten, haben ihre Vorteile
  • So bei 1:30: Rauch wird schön reingezogen, aber Sicht = Null. Starke Ventilation (auf Anfahrt offenes Feuer RĂŒckseite)
  • 2:05: geht mit einer Norm-Feuerwehraxt nicht. Spalthammer besser, am idealsten natĂŒrlich so etwas wie die TopCut
  • 3:10: Falsches Werkzeug, aber mit Grips haut das hin (tolle Einbruchssicherung?)
  • 04:52: Verschiedene Arten von Rauch (Farbe, Geschwindigkeit, Druck, Verwirbelung)
  • …und dann gib ihm…
  • …nicht ganz, am Ende geht’s noch zu einem anderen Feuer. Das ist logistisch interessant

Gefunden bei Statter911

FDIC 2012

Noch ein wenig mehr als drei Wochen, und die 2012er FDIC in Indianapolis geht los. Mit Ausnahme der 2010er war ich jedes Jahr dort. Da ich fĂŒr ein US-Unternehmen arbeite, ist Anwesenheit natĂŒrlich Pflicht. Eigentlich ist es so, dass man bei der Terminplanung (immer ein Jahr im Voraus) sich gar ĂŒberhaupt nicht freut, immerhin ist man eine Woche weg und die Reiserei kann auch mal ĂŒberhand nehmen.

Doch nun kehrt die Vorfreude ganz deutlich ein, und vielleicht lohnen sich ein Paar Gedanken, warum dem ĂŒberhaupt so ist. Beispielsweise kommt – was die Vorfreude angeht – keine deutsche Messe heran, dies sind dann tatsĂ€chlich eher Arbeitstermine.

Vielleicht hat der eine oder andere hier der Fire Engineering 2006 in Köln beigewohnt (Bilderstrecke): Die Veranstaltung bestand einerseits aus Ausstellung, andererseits aus Ausbildung. Der Tag im GelĂ€nde bleibt unvergesslich, auch der Gang in den Container – immerhin 2006 – hat auch bleibende EindrĂŒcke hinterlassen.

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Feuerwehrhaus hier? Nein Danke!!!

Hier soll das Feuerwehrhaus gebaut werden. Keine BerĂŒcksichtigung der Anwohner.

Hier soll das Feuerwehrhaus gebaut werden. Keine BerĂŒcksichtigung der Anwohner.

Kaiserslautern-Erlenbach (rp), (hl). Seit einigen Jahren warten die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Erlenbach auf ein neues Feuerwehrhaus. Das derzeitige GebÀude wurde 1962 gebaut und wurde zuletzt 1986 saniert.

WĂ€hrend den letzten Wochen wurden die PlĂ€ne konkreter. Aus KostengrĂŒnden soll der Neubau auf einem stadteigenen GrundstĂŒck in der Ortsmitte entstehen. Die ersten Anwohner gehen nun auf die Barrikaden, da das GebĂ€ude zwischen ihren HĂ€usern errichtet werden soll. Sie fĂŒrchten einen Schattenwurf, der neben den GĂ€rten auch eine private Solaranlage beeintrĂ€chtigen könnte.

Der Streit hat vermutlich erst richtig angefangen und wird den ersten Spatenstich weiter verzögern.

Links

Home Made: Werkzeugbrett THL

Idee und Konzeption: Hans Stefan Meier, FF Schongau (danke fĂŒr gestern, ĂŒbrigens!). Das ist ein Werkzeughalter, hergestellt aus einer Siebdruckplatte. Das Ganze als Einschub zum herausziehen im 61er (fĂŒr Nichtbayern: RW). Ablage normalerweise auf der Haube eines verunfallten PKW, oder an einem anderen Ort nahe am „Arbeitsplatz“.

Ich vermute, jede Feuerwehr wĂŒrde das individuell zusammenstellen (wollen), aber unterm Strich eine Klasse Idee um das Werkzeug gebĂŒndelt und verfĂŒgbar zu halten. Ganz grosse Klasse ist die Reihenfolge der Pole an der Batterie.

Home Made bisher:

Zusammen

Der zweite Turm ist eingestĂŒrzt. Die Besatzung von Ladder 16 hat einen Linienbus gekapert und ist auf dem Weg vom Bereitstellungsraum in das Schadensgebiet. In die drĂŒckende Stelle sagt der Lieutenant folgenden Satz:

„Wir werden heute Dinge sehen, die man nicht sehen sollte, wir werden dahin gehen, wo man nicht sein sollte – aber: Wir werden das zusammen tun. Wir werden zusammen sein und wir werden alle zusammen nach Hause gehen.“

Dies fiel mir sofort ein als ich den Bericht ĂŒber die ersteintreffenden SanitĂ€ter des BusunglĂŒcks in der Schweiz gelesen habe. Ein Bus voll toter, sterbender und verletzter Kinder – auf meiner persönlichen Rangliste möglichst beschissener EinsĂ€tze wohl ein, wenn nicht der Spitzenplatz.

Viele von uns haben das Erlebnis leider schon in der einen oder anderen Form durchgemacht: Metall, Kunststoffsplitter, Geruch nach Öl und KĂŒhlflĂŒssigkeit, ein Mensch – oder eben schlimmer: Kind – mit Verletzungen. LĂ€rm und Geschrei, Stille und Gewimmer zwischendurch. Und man selber findet sich plötzlich neben diesem Menschen, hĂ€lt seine Hand und kann ihn nur trösten, bis er  – meistens recht schnell – befreit wird, ab in den RTW/RTH und flap, flap, schnell weg in Krankenhaus. Und am nĂ€chsten Tag vorsichtig erkundigen, was denn daraus geworden ist.

Doch ab und zu geht das eben nicht: Langwierige Einklemmungen bei ZugunfĂ€llen, GebĂ€udeeinstĂŒrzen oder eben UnfĂ€llen wie diesen. Dann muss dabei bleiben und kann nur mit einem HĂ€ndedruck und seiner Stimme helfen, wĂ€hrend andere schneiden, spreizen, flexen und fluchen. Viele können, wollen das nicht. Ich ehrlicherweise auch nicht. Und schon gar nicht bei Kindern.

Doch es dann eben nicht um das Können und Wollen, sondern um das MĂŒssen. Du hast du den ersten Kontakt hergestellt und damit bist du einen Bund eingegangen und hast eine Verantwortung ĂŒbernommen: Ich bin bei dir, egal was passiert, wir machen es zusammen. Es ist schwierig, Tipps zu geben, was man dann sagen und machen soll, aber eines ist sicher: Ihr helft diesem Menschen. Und selbst wenn dieser Mensch sterben  sollte, dann wart ihr die letzte Stimme, die letzte BerĂŒhrung, die letzte WĂ€rme die der Andere gespĂŒrt hat. Und ich bin mir sicher, dass dies auf jeden Fall besser ist, wie ohne diese Stimme und ohne diese Handdruck zu sterben – alleine mit Schmerzen und Angst.

Und daher möchte ich mich bei den Schweizer Kollegen und eigentlich bei jedem anderen von euch bedanken, die sich mit solchen Situationen auseinandersetzen mussten. Ihr habt das richtigste, das menschlichste Verhalten gezeigt, was ĂŒberhaupt möglich ist: Ihr wart da, ihr wart zusammen. Ihr habt damit auch gegenĂŒber euch selbst, der Öffentlichkeit und insbesondere der Gemeinschaft derjenigen, die ebenfalls anderen ehren- oder hauptamtlich helfen eine besondere, wenn nicht gar die höchste Ehre erwiesen.

Um auf den Lieutenant von L16 zurĂŒckzukommen: Ihr seid nicht allein. Wir fĂŒhlen,  und leiden mit euch. Zusammen.

[Edit Irakli: „Die Schreie der Kinder verfolgten uns“ auf 20min.ch]

Gute FĂŒhrungskraft? Checkliste

FĂŒhrung ist so ein komplexes Thema mit unheimlich vielen Facetten. Das Fundament beruht auf Respekt, das hatte ich hier in einem Artikel aus 2008 beschrieben. Im PsyBlog ist eine Checkliste mit 4+2 Kriterien nachzulesen, anhand derer man die QualitĂ€t der FĂŒhrung auch quantitativ definieren kann (frei ĂŒbersetzt)

  1. Entscheidungsfreudigkeit: Entscheidungen treffen, und zu diesen stehen
  2. Kompetenz: nur wenn man mit gutem Beispiel voran geht, wird man akzeptiert: auf Wissen und Können kommt es an
  3. IntegritĂ€t: VertrauenswĂŒrdigkeit ist Grundlage fĂŒr Respekt
  4. Vision: Den Pfad in die Zukunft klar sehen und kommunizieren

sowie:

  • Bescheidenheit
  • HartnĂ€ckigkeit

Unterm Strich ein gutes und effektives Werkzeug, um als FĂŒhrungskraft herauszufinden, wo man steht. Zu wĂŒnschen ist eine Kultur, in der so etwas offen gehandhabt wird – leider, denke ich, ist das in den wenigsten FĂ€llen so – aber das ist eine andere Diskussion.

Neues aus Hessen

(cl). Es gibt seit 2004 in Hessen auf dem Privatsender rhein-main-TV die Sendung Feuerwehr-TV. Diese wird jeden Sonntag Abend um 19.00 Uhr ausgestrahlt. Immer am Ende des Monats gibt es eine neue Sendung mit aktuellen Themen. Seit 2012 hat Feuerwehr-TV auch einen Youtube-Channel, auf dem man sich die Sendungen anschauen kann.

Von Anfang an an der Sendung beteiligt ist die Unfallkasse Hessen (UKH), die Ihre spezielle Feuerwehrwebseite http://www.feuerwehrportal-hessen.de/ jetzt auch fĂŒr Smartphones optimiert hat.