Fundstück

Schönes Internetfundstück. Löwenzahn – Peter Lustig geht zur Feuerwehr. Ich sag mal so: Die alte Schule.

Besonders gut ist die Geschichte vom Feuerwehrmann, der aufgrund fehlender Brände entlassen wird…

Aber seht selbst:

Heute vor 65 Jahren: Texas City Disaster

Kleiner Rückblick in die Geschichte: am 16. April 1947 ereignete sich die bis heute größte, industrielle Katastrophe in den USA: mindestens 600 Tote, mehrere Tausend Verletzte starben bei einer massiven Explosion und Folgehavarien in Texas City, USA.

Was war passiert? auf dem mit Dünger beladenen Schiff Grangcamp brach ein Feuer aus, das auch viele Schaulustige an den Kai lockte. Kurz darauf explodierte das Schiff (deflagrierte? Verpuffte?), die Trümmerteile flogen bis 5km in die Luft (!) und in einem entsprechenden Radius. Ein anderthalb Tonnen Schweres Teil des Propellerschaftes landete in ca. 4 km Entfernung.

Doch damit nicht genug: am Folgetag geschah das Gleiche mit einem daneben liegenden Schiff mit der gleichen Folge: Explosion(en), Tote, usw.

Die Geschichte ist hier bei Wired und Wikipedia nachzulesen.

Bild: Wikipedia, Creative Commons Lizenz

Gedanken zum Wochenende: Bester Platz auf dem LZ zu BMA?

Schon mal im Löschzug zu BMA gefahren? Nicht so spannend. Ausser dem einen Mal, wo das Ding tatsächlich zurecht ausgelöst hat. Ich habe da so eine Theorie bzw. eine Praxis. Welcher Platz im Löschzug ist bei einer BMA-Meldung der Beste?

Antwort: der Maschinist des 2. LF bzw. TLF im klassischen Löschzug.

Warum, lässt sich schnell erklären. Gehen wir zunächst vom Standard aus, dem „blinden“ Alarm, also keine Gefahr im Verzug. Vielleicht eine nicht abgeschaltete Schleife bei Bauarbeiten, geheim auf der Küche geraucht, direkt unter dem Melder geparkt? Auslöser gibt’s zuhauf. Und es dauert schon eine kleine Weile, bis die Anlage in Ruhe bzw. scharf ist, und „die Feuerwehr“ wieder abrücken darf. Klar, der nachfolgende Ablauf ist in jeder Wehr ein wenig anders, ich versuche mich an den Durchschnitt.

Schauen wir uns die einzelnen Positionen an: Der Zugführer bzw. 1. Gruppenführer – sprich der Einsatzverantwortliche – muss erkunden, rückmelden, zurückstellen und vieles mehr und ist bis zum Ende des Einsatzes beschäftigt. Es wird zumindest nicht ganz so langweilig.

Der Maschinist des 1. LF hat einen unter Umständen schönen Blaustich, bekommt ein wenig mehr Erfahrung unter Blaulicht, und muss ab der Ankunft eigentlich nicht so viel tun, ausser warten bis wieder abgerückt wird.

Der Angriffstrupp des 1. LF darf sich PA anlegen. ggf. mit erkunden, muss aber bis Abrücken warten und bei Ankunft alles wieder einpacken, uU auch wieder neue Masken holen, etc.

Der Rest der Besatzung des 1. LF tut nix. Das gilt dann auch für den 2. Mann in der Drehleiter (bzw. Hubrettungsgerät), der Maschinist darf ja fahren, zumindest wird die Anfahrt für den dann nicht ganz so öde. Für all diese Leute bestätigt sich aber, dass man zwar innerlich das richtige getan hat (zu einer BMA ausrücken), aber wieder mal für nix, und nix tun, ausser rumhängen bis es um ist. Bäh.

So, und kommen wir nun zum 2. LF. Gleicher Blaustich, und wenn der falsche Alarm  – hoffentlich früh – bestätigt wird, darf dieses Fahrzeug wieder als erstes abrücken. Der Maschinist ist gefahren, hatte somit etwas zu tun, und ist mit dem Rest der Mannschaft wieder zuhause. Ob der Angriffstrupp hier als 2. Trupp angelegt hat oder dieser im 1. LF mitgeführt wird, ist von Wehr zu Wehr unterschiedlich. Hauptsache nicht rumhängen.

Worauf ich hinaus will: was zu tun gehabt und als erster wieder zuhause, Kaffee kochen bis der Rest des Löschzugs wieder einrückt.

Und sollte der BMA-Alarm echt gewesen sein: zu tun gibt’s dann für alle.

Einverstanden?

 

Stabilisieren?

Schön, vom Publizierdruck befreit zu sein :) Heisst aber nicht, dass nix passiert. Wen’s interessiert, gibt’s hier drüben etwas über Stabilisierungsoptionen zu lesen, nicht nur für Spanngurtfetischisten. Achso: nächste Woche geht’s nach Indy.

April, April

Das der unten stehende Artikel ein Aprilscherz war, ist ja schnell aufgefallen.

Aber was wäre, wenn eine solche oder ähnliche Ausbildungsvorschrift wirklich kommen würde? Oder der Fitnesstest?

Man nehme an, die Einführung sei mit einer Übergangszeit von x Monaten angedacht. Wieviele würden anfangen, sich ernsthaft um Ihre Fitness zu kümmern? Würde die Übungsbeteiligung steigen? Oder verschreckt man die noch übrig gebliebenen Kameraden?

Als Denkanstoß.

Strengere Ausbildungsvorschrift sichert Einsatzfähigkeit deutscher Feuerwehren – Qualität statt Quantität.

Berlin. Nach neuen Plänen des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) soll die Leistungsfähigkeit deutscher Feuerwehren deutlich gesteigert werden. In Zeiten von Personalmangel und sinkenden Mitgliederzahlen gerade bei freiwilligen Feuerwehr sollen zukünftig der körperlichen Fitness sowie dem Ausbildungsstand einer jeden Einsatzkraft deutlich mehr Gewicht beigemessen werden. Um dies durchzusetzen hat der DFV ein Papier unter dem Namen “Quality us“ entworfen, dass nun durch die einzelnen Bundesländer in Gesetze überführt werden soll. Die Innenministerien der Bundesländer haben schon ihre Zustimmung signalisiert und wollen das Papier ohne Änderungen übernehmen.

Der Plan sieht vor, dass zukünftig für jede Einsatzkraft ist ein Ausbildungsnachweis zu führen ist, in dem geleisteten Ausbildungsthemen und -stunden aufgelistet werden. (vgl. Atemschutznachweis). Leistet ein Feuerwehrmann oder eine Feuerwehrfrau innerhalb eines Jahres nicht die geforderten Ausbildungsstunden (zu definierten Themen), müssen fehlende Ausbildungeinheiten vor Wiederaufnahme des Einsatzdienstes nachgeholt werden.

Ähnlich ist es bei der Fitness der Feuerwehrleute. Geplant ist, dass jeder Feuerwehrmann einmal jährlich einen Basis-Fitness-Test nach Vorbild der Bundeswehr durchlaufen muss. Einsatzkräfte, die diesen Test nicht bestehen, dürfen zu ihrer eigenen Sicherheit bis zum positiven Bestehen nicht weiter am Einsatzbetrieb teilnehmen.

Als Sofortmaßnahme sollen außerdem im Dienstbetrieb regelmäßig Eigengewichtsübungen wie Liegestütze oder Klimmzüge durchgeführt werden. Da diese keine Fitnessgeräte benötigen, kann damit flächendeckend schnell die Einsatzfähigkeit deutlich gesteigert werden. Anfangs gelten als Mindestbedingungen für die Einsatzfähigkeit 30 Liegestütze, 10 Dips sowie 30 Bauchpressen. Den einzelnen Feuerwehren wird empfohlen vor jedem Dienst diese Übungen sowohl als Training als auch als Kontrolle durchzuführen.

Auch das Thema Ernährung soll künftig in den Focus gerückt werden. “Nur gesunde und gut trainierte Einsatzkräfte können die Anforderungen des Einsatzes gerechtwerden”, sagt der Qualitätsbeauftragte des DFV, Dipl.-Ing. Florian Lamme. “Übergewichtige Feuerwehrleute stellen im Einsatz eine Gefahr für sich und andere dar.”. Maßzahlen wie den bekannten Body-Mass-Index will der DFV vorerst aber nicht als verbindlichen Maßstab einführen. Erfahrungen im Ausland hätten gezeigt, dass an einer derartigen Hürde gerade gut trainierte, kräftige Einsatzkräfte scheitern würden.

Zu Vorwürfen, man wolle eine Elite herausbilden sagte Lamme: “Die soziale Funktion einiger Feuerwehren ist mir bekannt, doch ist das nicht unsere Kernaufgabe. Dies können die vielerorts bestehenden Fördervereine übernehmen.” Auch die Schließung einzelner Standorte wäre für Lamme eine Option, notfalls könne man Defizite durch die Schaffung hauptamtliche Stützpunkte ausgleichen.

Frühstücksfernsehen: Unfallrettung in Brasilien

Ein Video zu den ersten RescueDays in Brasilien. Interessanter Blick über den Tellerrand / Ozean:

  • Lage: PKW in / unter Wasser. Zur Rettung werden normale (?) Pressluftatmer eingesetzt (8:39)
  • vermutlich deutsches Feuerwehrbeil wird zur Entfernen einer Verbund-Sicherheitsglasscheibe eingesetzt (2:08 und 4:45). Ab und zu sieht man ein deutschen Feuerwehrgurt (z.B. 3:43)
  • Bussen und LKW werden mit Hebekissen gehoben. Sicherung der Achsen mit Ketten (2:25)
  • Benzintrennschleifer mit Metallsägeblätter (vermutlich Zwilingssägen)
  • Halligantool an gepanzertem Fahrzeug
  • Übungsdarstellung: Crashen mit Kran und Stapler, geschmickte Üb8ngsdarsteller, Übung bei Dunkelheit und Regen (Zufall oder künstlich durch Kollegen hergestellt?)

Wenn der Boden unter den Füßen nachgibt

Die Öffnung von Dächer ist in den USA bei Brandeinsätzen Stand der Technik. Das Abführen der großen Wärmemengen verbessert schließlich die Bedingungen im Inneren erheblich. Das das Betreten eines Daches, unter dem es gerade brennt, nicht gerade ungefährlich ist, dürfte jedem klar sein *1. Dieses Video aus Dearborn, Michigan, USA zeigt es gutes Bild: Während ein Trupp eine Öffnung ins Dach sägt,  sackt das Dach ein. Der Trupp kann sich glücklicherweise (wahrscheinlich weil sie es rechtzeitig merken und der Weg zur Brandmauer nicht weit ist) retten.

Wie hättet Ihr gesichert? Top Rope? Halten mit dem Feuerwehrgurt?

*1 in logischer Konsequenz gilt es natürlich auch für alle unter dem Dach. Wie hätte es für einen Trupp im Innenangriff ausgesehen?

 

via Statter911 (mit weiterem Video und Bildern)

DFV-Fachempfehlung „Fachberater Integration“

DFV Logo miteinander, Quelle: DFV

Berlin, (hl). „Integration ist kein Selbstläufer!“ Mit diesem Satz beginnt die kürzlich erschienene Fachempfehlung „Fachberater Integration“ des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). Auf sieben Seiten gibt der Verband Hilfestellung für eine solche Funktion. Aufgaben, Tätigkeiten und Voraussetzungen werden dargestellt. Den Schlusspunkt setzen die Kontaktdaten (über den DFV) zu Orhan Bekyigit, der seit dem Frühjahr 2009 der Fachberater des DFV für Integration ist. [DFV-Fachempfehlung Integration / pdf-Datei]