Lesetipp: Das Führen planen

„Being a leader is like being a parent: You have to look at the big picture and sometimes say no–not only to the firefighters you lead but also to yourself, which sometimes is much more difficult to do.“ schreibt der us-amerikanische (freiwillige) Feuerwehrangehörige Tim Pillsworth in einer Kolumne für das FDIC-Magazin.

An dieser Stelle müsste nun der Runnig Gag mit der Frage nach dem Unterschied zwischen Feuerwehr und Kindergarten kommen, aber Pillsworth analysiert in seinem Beitrag ein Problem, das auch viele Feuerwehrleute in Deutschland haben: Führungskraft werden ist inzwischen relativ einfach, diese Tätigkeit mit Inhalt zu füllen, schon schwieriger. Pillsworth appelliert deshalb an die (jungen) Führungskräfte sich, analog zu einer Urlaubsreise mit der Familie, mit Stift und Papier – explizit hebt er die analoge Art des Schreibens vor! – eine „Road map“ aufzuschreiben, was wichtig oder weniger wichtig ist. Nur wenn man sich vorab im Klaren darüber ist, wohin man eigentlich will, kommt man auch ans Ziel. Schließlich fährt man auch nicht planlos in den Urlaub. Pillsworths Beitrag enthält auch Aspekte, die wir aus der FwDV100 kennen.

Wirklich neues schreibt er zwar insgesamt nicht, aber es zeigt sich, dass andere Länder vor den gleichen oder ähnlichen Herausforderungen stehen.

Zum Thema Stift und Papier: Ich plane meine Übungsdienste übrigens immer mit Stift und Papier, weil es, wie Pillsworths schreibt, in gewisser Weise eher den Blick für Dinge öffnet, die am PC, Smartphone oder Tablet nicht aufgefallen wären. [FDIC]

Der Instructor

instructor

 

Schon aufgefallen? Bei Heavy Rescue Germany haben wir keine Instruktoren, pardon, Instructors (Englisch) oder gar Ausbilder. Zumindest keine, die als solche ausgewiesen sind. Also mit Bezeichnung auf der Uniform, oder so.

Ist eigentlich nur ein Detail, und man mag das ja als etwas schräge Einstellung zur Sache betrachten, aber:

Wenn in einer Gruppe von, sagen wir, 10 Mann (SB) nicht klar ist, wer der Ausbilder ist, dann ist jener vielleicht der falsche Mann (SB) am falschen Ort. Zeugt nicht von Durchsetzungsvermögen.

Das Anbringen der Bezeichnung „Instructor / Ausbilder“ macht jene Person nicht automatisch zu einem solchen (SB), was vom Träger gerne oft miß- oder falsch verstanden wird. Ein Instructor muss sich diesen Status schon erarbeiten, nicht?

Nur mal so als Gedanke.

100 Jahre MAN-Nutzfahrzeuge

Beim Abarbeiten des Stapels BRANDschutz-Zeitschriften bin ich auf einen verpassten „Geburtstag“ gestoßen. Und zwar feiert die MAN-Nutzfahrzeugsparte 2015 ihr 100-jähriges Bestehen. Der Geschichte von MAN habe ich mich natürlich schon vor einigen Jahren im FWNetz gewidmet. Der erste Lastwagen fuhr am 12. August 2015 am Bodensee von der Werkbank. [Beitrag im FWNetz 2011 | Extended Edition des Beitrags im privaten Blog]

MAN LF 10 mit Magirus-Löschtechnik, Baujahr 1921. Foto: MAN-Pressebild

MAN LF 10 mit Magirus-Löschtechnik, Baujahr 1921. Foto: MAN-Pressebild

Externe Links

Videotipp: Berliner Notfallkonzept

Das Feuerwehr Weblog/FWNetz verfolgt(e) die Themen Atemschutz und Atemschutznotfall regelmäßig. Anlässlich der Interschutz 2010 erschien im FWNetz ein längerer Beitrag zur Atemschutz-Notfall-Trainierten-Staffel bzw. dem Atemschutz-Notfall-Training der Berliner Feuerwehr (HTML | PDF). Mittlerweile hat die Berliner Feuerwehr ein Video erstellt, das die Rettung eines verunfallten Kollegen durch die ANTS im Rahmen einer Übung darstellt.

Quiz

Natürlich könnte man es als „Arbeitszeitvernichtung“ bezeichnen, doch witzig und erhellend ist es allemal: Die Serie „Eignungstest“ in der Süddeutschen Zeitung Online fragt heute „Könnten Sie Feuerwehrmann werden?“ Eine Herausforderung für jeden (freiwilligen) Feuerwehrangehörigen, oder nicht? Aber schaut selbst. [SZ Eignungstest]

P.S. Ich kann nicht Feuerwehrmann, mit 15.709 von 20.000 Punkten erübrigt sich die Frage.

Brand im Livestream

Seit ein paar Tagen geistert ein Video durch die Welt, in der ein Mann in Japan im Livestream versehentlich sein Zimmer in Brand setzt. Den Wahrheitsgehalt mal ausgeklammert, kann man sehr schön sehen, dass man auch für einen Entstehungsbrand eine hohe Menge Löschmittel benötigt, es also mit dem sprichwörtlichen Eimer Wasser nicht getan ist.

Die ganze Meldung gibt es bei Spiegel Online.

Buchverlosung „Vegetationsbrandbekämpfung“

Aufgepasst! Anlässlich der Publikation des Buches „Vegetationsbrandbekämpfung“ aus der Reihe Einsatzpraxis Feuerwehr (Rezension hier) verlost das Feuerwehr Weblog ein Exemplar der Publikation.

Buchcover Cimolino et al "Vegetationsbrandbekämpfung"

Wer unter diesen Artikel hier im Blog (oder unter den Artikel auf Facebook) einen Kommentar schreibt, nimmt automatisch an der Verlosung des Buches „Vegetationsbrandbekämpfung“ teil. Voraussetzungen sind eine gültige E-Mail-Adresse und Postadresse in Deutschland.

Die Verlosung läuft bis einschließlich 30. September 2015. Der Gewinner wird von uns dann in KW 40 per Email benachrichtigt.

Das Exemplar wurde vom Verlag ecomed Sicherheit für die Verlosung zur Verfügung gestellt.

Viel Glück!

Update 2015-09-10:

Hinweis: Bitte entweder nur hier im Blog oder auf Facebook teilnehmen. Doppelteilnahmen werden gelöscht.

Update 2015-10-01:

Bitte nicht mehr teilnehmen, der Gewinner ist ermittelt.

Externe Links

Verlag ecomed Sicherheit: Buchseite Vegetationsbrandbekämpfung

Einen Fuß immer im Schwarzen halten

Rezension von Vegetationsbrandbekämpfung aus der Reihe Einsatzpraxis Feuerwehr

Buchcover Cimolino et al "Vegetationsbrandbekämpfung"

Ist es im Sommer länger anhaltend trocken, steigt auch in unseren Breitengraden die Gefahr von Bränden auf Wiesen und in Wäldern. Auch wenn wir hierzulande nicht von den gigantischen Feuersbrünsten Nordamerikas oder Australiens betroffen sind, stellen Brände in der Vegetation die Feuerwehr vor Herausforderungen, die durch Fortbildung und Übung zu vermitteln und im Rahmen der Einsatzplanung zu beachten sind. Und mit einer Zunahme dieser Einsätze ist aufgrund der klimatischen Veränderungen zu rechnen – auch in den weniger warmen Jahreszeiten. More

Koexistenz mit dem Feuer

Zum Thema Vegetationsbrand bin ich auf einer englischsprachigen Seite auf einen recht interessanten Artikel mit Bezug auf eine Studie der University of California gestoßen, dessen Grundaussage ist, dass Vegetationsbrände rund um bestimmte amerikanische Wohngebiete nicht verhindert werden können, sondern die Menschen lernen müssen, mit dem Feuer zu koexistieren.

“But fire, unlike other natural hazards, is still widely considered an enemy to be defeated, rather than a fact of life that must be accepted.” (Newyorker.com)

Das Thema, so die Studie, wir grundsätzlich falsch angegangen, wenn man sich andere Naturkatastrophen anschaut.

“To reduce flood damage, we make floodplain maps. To reduce earthquake damage, we form earthquake commissions. When it comes to fire, we hand everything over to the firefighters.” (Newyorker.com)

Bisher, so die Studie weiter, würden die Ressourcen vollkommen falsch eingesetzt und bestehende rechtliche Werkezuge nicht benutzt. Insbesondere kritisieren die Feuerökologen, dass das Entfernen von Brennstoff, also abgestorbenen Bäumen etc, das Gegenteil von dem bewirkt, was erreicht werden soll.

“(…) fuels-reduction efforts may increase risks to life and property by encouraging development in fire-prone areas. […] Land-use regulations like those that govern floodplains, the authors say, could restrict development in the most dangerous areas, and building codes requiring fire-resistant materials could reduce damage to existing structures”. (Newyorker.com)

[Gizmodo | Newyorker.com | Nature.com]