Haaaatschiiieeeee ⊠och nö, nicht jetzt, nicht ein paar Tage, bevor es losgeht. Na prima. Wenn ich den erwische, der mir diese Viren oder was auch immer verabreicht hat, dann ⊠Was? Ich bin auf Sendung? ⊠⊠⊠Hallo lieber Leserinnen und Leser. Ich heiĂe sie herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe meiner Laufkolumne.
Stellt euch vor, ihr sitzt auf 26 Millionen PS und dann fĂ€llt plötzlich der Motor aus. BĂ€m. Blöd. Passiert halt mal. Dann kracht man eben nach einer ballistischen Flugbahn wieder auf der Erde. So Ă€hnlich wie den Astronauten Alexei Owtschinin und Nick Hague geht es mir gerade: Da ist die NervositĂ€t vor dem Start verflogen, man freut sich riesig auf das, was einen erwartet und dann, stottert der Motor ⊠Haaatschieee ⊠ihr könnt euch denken, was ich meine. More →
FrĂŒher war alles anders und besser. Ăberhaupt, es geht nichts ĂŒber das analoge Zeitalter, als der geneigte LĂ€ufer hemmungslos am Stammtisch mit seinen Bestzeiten prahlen konnte. Usain Bolt, Carl Lewis und Maurice Greene? Kindergarten, die taugen nur fĂŒr langsames Warm-up! Ach, war das schön, wie einem alle den Lippen hingen und den persönlichen Laufrekorden staunend folgten. Obendrein gabâs ein Bier spendiert oder zwei oder drei. Und jetzt? Nun existieren soziale Sportnetzwerke und alle erspĂ€hen, dass, ⊠eben ja âŠ, ein wenig Ăbertreibung im Spiel war. Aber nur ein klitzekleines bisschen Ăbertreibung, nur ein winziges StĂŒcklein. Jetzt heiĂt es Rackern, Schwitzen und Leiden, denn der LĂ€ufer mutiert zum glĂ€sernen Athleten, dessen Pulswerte, Strecken und Pace von Garmin und Polar, von GPS und Galileo, von Strava und Runtastic fĂŒr alle weltweit sichtbar, nachverfolgbar und angreifbar sind. LĂŒgen ist ein hartes Wort, Ăbertreiben ist nicht mehr! Was wir nicht auf Strava & Co. mit anderen teilen, existiert nicht. Und zu trinken, gibtâs alkoholfrei. Please give Kudos!
Sobald ich von euch Kudos bekomme, erzĂ€hle ich weiter. ⊠Ich warte! ⊠Ich warte immer noch! More →
Nicht bloà Frauen haben einen Schuhfetisch. Ihnen gleich tut es die Gattung des LÀufers! Laufschuhe, Laufschuhe kann man(n) nie genug besitzen. Moment, ich sehe da grad ein Angebot. ⊠Ihr entschuldigt mich kurz? ⊠Ich gehe Laufschuhe bestellen!
Nach ein paar Tagen steigt die Ungeduld und klingelt der Paketlieferdienst, bricht sich die Vorfreude bahn wie die Lava eines explodierenden Vulkans. Wie eine Reliquie hĂ€lt der LĂ€ufer das neueste Exemplar seiner Jagd in den HĂ€nden, betrachtet diese ehrfurchtsvoll von allen Seiten, bevor er hineinschlĂŒpft und sich die Emotionen einem Orgasmus gleich in den Worten Ă€uĂern: âWas fĂŒr geile Schuhe!â Kennt ihr? Gratulation, willkommen im Club der wahren LĂ€ufernatur! More →
Das in freier Natur anzutreffende LĂ€ufer ist eigentlich ein arttypisch einzelgĂ€ngerisches Exemplar, das gelegentlich in Gruppen auftritt, dann aber hĂ€ufig zu dominantem Verhalten neigt und schneller als alle anderen sein will. Zu unterschieden sind mehrere Gattungen, grob gesagt zwischen dem nachtaktiven, tagaktiven und dem morgenaktiven LaufschuhtrĂ€ger. Letzteres Exemplar richtet seine AktivitĂ€ten meist nach den zu erwartenden Tagestemperaturen in den warmen Monaten des Jahres. Dabei lĂ€sst es sich freiwillig von einem kreischenden WeckgerĂ€t aus seinen seligen LĂ€ufertrĂ€umen reiĂen, um seinen natĂŒrlichen Drang nach Sport auszuleben. More →
Vor inzwischen fĂŒnf Monaten spurtete ich in meiner âFit For Fire Fightingâ-Kolumne mit der AnkĂŒndigung ins neue Jahr, 2018 einen Marathon zu laufen. Tempus fugit – wie die Zeit rennt. Immer wieder nahm ich Anlauf, euch einen kleinen Zwischenstand meiner Vorbereitung und meiner Lauferlebnisse zu geben. Das Wichtigste vorneweg: Das Projekt 42 lĂ€uft noch. Allerdings sind die HĂŒrden bis dahin so zahlreich, wie die 42,2 Kilometer selbst. Die gröĂte Herausforderung ist mein Ego. DarĂŒber hatte ich schon einmal geschrieben. SchlieĂlich will ich mich nicht nur irgendwie ins Ziel schleppen, sondern den ersten Marathon in einer Zeit finishen, die mit meinem Ego ungefĂ€hr kongruent geht. Ihr seht, mein Ehrgeiz ĂŒbernimmt â mal wieder â die Kontrolle ĂŒber das, was ich schreibe. Nun, der Ehrgeiz hat in diesem Jahr so manchen empfindlichen DĂ€mpfer bekommen. Und das war gut so. Diese DĂ€mpfer fĂŒhrten dazu, sich selbst realistischer einzuschĂ€tzen und auf den Boden zu kommen. More →
Eigentlich könnte ich die Worte der Kolumne aus dem Januar an dieser Stelle wiederholen: Es ist kalt, es hat vereiste StraĂen und es liegt Schnee (zumindest als ich begann, diese Zeilen zu schreiben). Wie gesagt, eigentlich. Uneigentlich â wenn man es nicht so genau nimmt â ist der Dezember nicht der Januar. Nach 2.000 Jahren stellt das mal endlich jemand fest! Zu Beginn des nun zu Ende gehenden Jahres hatte ich ein definiertes Ziel, nĂ€mlich den Halbmarathon in Freiburg, wĂ€hrend das neue Ziel fĂŒr 2018 noch sehr weit in der Zukunft liegt. Dazu weiter unten mehr, schlieĂlich will ich ja die Spannung halten.
Wie lĂ€sst sich 2017 aus sportlicher Perspektive am besten zusammenfassen? 2017 war das zweite Jahr seit Wiedereinstieg in den regelmĂ€Ăigen Laufsport und fĂŒr mich aus zweierlei Hinsicht ein Jahr der Superlative. Aus der sportlichen Perspektive lĂ€sst sich feststellen, dass ich wohl noch nie so fit war, wie in diesem Jahr. Dank eines harten Trainingspensums, eines zielgerichteten Trainingsplans und eines starken Willens, habe ich persönliche Bestzeiten erreicht, Bestzeiten, die genau einen Wettkampf lang Bestand hatten, bevor diese durch eine noch bessere Zeit ersetzt wurden.1 Damit setzte ich mir auch immer anspruchsvollere Ziele, ich redefinierte das Erreichte. Der Himmel ist die Grenze, möchte man das fast sagen. Ganz so megalomanisch bin ich allerdings nicht, auch wenn ich ehrgeizig bin, denn im Oktober zeigte mir mein Körper sehr wohl, wo momentan (sic!) die Grenze der LeistungsfĂ€higkeit liegt. Damit sind wir beim zweiten Superlativ angekommen: Noch nie war ich so oft und so lange verletzt, hatte â fĂŒr mich ungewohnt â heftige Schmerzen und war wochenlang körperlich ziemlich k. o., wie 2017. Alles hat zwei Seiten. Viel Sport und hartes Training zehren auch am Körper. More →
Nein, ich möchte an dieser Stelle nicht ĂŒber die gleichnamige Studie aus den 1970er Jahren schreiben, sondern darĂŒber, dass die stetige Verbesserung der eigenen (Lauf-)Leistungen offenbar an ihre Grenzen gestoĂen ist, die Verbesserung sozusagen nicht mehr weiter wĂ€chst. Mittlerweile sind drei von vier geplanten Rennen Geschichte und ich kann feststellen, das intensive Training hat zu einer Verbesserung meiner Zielzeiten beigetragen, allerdings nicht in dem Umfang, wie ich mir das gewĂŒnscht hĂ€tte. Klopf, klopf, klopf! ⊠Hallo! ⊠Da ist er wieder, dieser Ehrgeiz, der von den Grenzen des Wachstums nichts wissen will. More →
AAA steht in der Finanzanalyse fĂŒr die beste Einstufung der BonitĂ€t, beschreibt aber zusĂ€tzlich eine AkkumulatorbaugröĂe. Respektvolles Renommee (BonitĂ€t) und energiereicher Elan (Akkumulator) â so ĂŒbersetze ich das einmal â sind zugleich wichtiger extrinsischer wie intrinsischer Aspekt beim Running oder, anders formuliert, AAA bedeutet einfach nur Anreiz, Ansporn, Antrieb; kurz Motivation. Und Motivation, sozusagen das Warpplasma des LĂ€ufers, diese schwergreifbare und fragile Substanz, verflĂŒchtigt sich bisweilen in die unendlichen Weiten des Raumes. Ist das Plasma einmal weg, können auch die ZauberhĂ€nde von Scotty, LaForge und Seven of Nine kaum mehr etwas ausrichten. More →
Als ambitionierter HobbylĂ€ufer lĂ€sst man ja nichts, unversucht seine Leistung auf legalem Wege zu steigern. Hierzu bietet sich mentales Training an, spezifisches Kraft- und Ausdauertraining, aber auch die ErnĂ€hrung spielt eine gewichtige Rolle fĂŒr denjenigen, der schnell sein will. Kurzum in der âMenâs Healthâ fĂŒr LĂ€ufer, der Seite Fit For Fun, nicht zu verwechseln mit Fit For Fire Fighting, propagierte die Redaktion Rote-Beete-Saft als legales Doping (Die lange Version zur Roten Beete gibtâs in der Runnerâs World)! Rote-Beete-Saft! Ich sehâ rot! Der Saft des Lebens! Ich habe nichts gegen die RĂŒbe, im Gegenteil, als Salat habe ich das FuchsschwanzgewĂ€chs gerne gegessen, und neuerdings als Zutat fĂŒr Smoothies entdeckt, die ich nach âanstrengendenâ LĂ€ufen zu mir nehme. Allerdings habe ich Rote Bete noch nie als Saft inkorporiert und vor LĂ€ufen auch maximal nur ein Iso-GetrĂ€nk zu mir genommen. Meist sogar nur Wasser. More →
Klick, Klack, Klick, Klack, mitleiderregende Blicke sĂ€umen meinen Weg, Radfahrer und Jogger weichen mir mit leicht genervten und missbilligenden GesichtsausdrĂŒcken aus und freilaufende Hunde wittern fette Beute. Klick, Klack, Klick, Klack. So ergeht es mir zurzeit. Ich gehe sehr langsam. Ich bin tief gesunken. Ich bin verdammt. VerwĂŒnscht zur Walktonne (wie Achim Achilles schreibt). Verdonnert zum Stockentenlauf (wie ein Twitterer zu mir meinte). Verdammt zu Nordic Walking. Klick, Klack, Klick, Klack. Kann jemand dieses die Nerven strapazierende GerĂ€usch der Stöcke abstellen? Ich rette mich mit dem Gedanken, dass die Muskeln im FuĂ schlieĂlich wieder an die Belastung und vor allem das Gehen ohne Schiene gewöhnt werden mĂŒssen. Klick, Kla⊠Ich nehme die Stöcke unter den Arm und jogge den Rest nach Hause. Es ist ja kaum auszuhalten, dieses GerĂ€usch und die Blicke erst.