Zimmerbrand im Obergeschoss eines Altenheimes, mehrere Personen eingeschlossen. Bei unserer Ankunft scheint das Feuer weitestgehend unter Kontrolle, jedoch konnte sich der  Rauch im gesamten Obergeschoss ausbreiten. Auch ist nicht klar, ob sich das Feuer ins Dachgeschoss ausgebreitet hat.
Nach etwas Suchen findet mein Dreiertrupp den Flur, wo Nullsicht bis zum Boden herrscht und uns von der Decke geschmolzene Rauchmelder im Weg hĂ€ngen. Wir tasten uns bis zum Ende und öffnen ein Fenster, um die BelĂŒftung des Fluchtwegs einzuleiten. In einem Raum neben dem Flurfenster stoĂen wir sofort auf zwei Bewohner; einer sitzt auf dem Bett, der andere schaut apathisch an die Decke.
Auch dieser Raum ist stark verraucht.  TĂŒr zu und die abgeschlossenen Fenster aufbrechen. Ein Patient ist mit UnterstĂŒtzung gehfĂ€hig und wird mit Brandfluchthaube versehen einem weiteren Trupp in die Arme gedrĂŒckt.
Bei Patient zwei rĂ€t der Krankenpfleger in unserem Trupp dringend von einer Brandfluchthaube ab, da er das nötige Atemzugvolumen auf keinen Fall mehr aufbringen kann. ScheiĂe. Blick aus dem Fenster. Mist, da kommt keine Drehleiter hin. ZurĂŒck zum Flurfenster, dort das gleiche Bild. DrauĂen sieht man die Situation genau so.
Fluchthauben mit Pressluft gibt es bei uns nicht und Sprungkissen fĂ€llt bei dem gebrechlichen Mann aus. Leiter klettern wird er in diesem Leben auch nicht mehr. Luft aus einem Atemregler in SpĂŒlstellung kommt bestimmt auch nicht so gut.  Tja, da guckt man erst mal so richtig dumm aus der WĂ€sche.
Warum ich diesen Sermon schreibe? Springen wir von der RealitĂ€t in die Fiktion und denken uns, dass die Feuerwehr fĂŒnf Minuten spĂ€ter eingetroffen wĂ€re. Der Flur hat durchgezĂŒndet , das Feuer ist auf den Dachstuhl ĂŒbergegriffen. Ihr seit ĂŒber eine Steckleiter in den Raum eingestiegen. Brandrauch dringt langsam aber sicher durch die TĂŒrdichtung in den Raum. Sonstige Gegebenheiten wie oben beschrieben. Wie kriegt Ihr die zwei alten Herren ins Freie?Â
ZurĂŒck zu RealitĂ€t: Patient zwei ist ĂŒbrigens wohlbehalten im RTW angekommen. Ein nochmalige Erkundung im  Flur ergab, dass endlich die ĂberdruckbelĂŒftung ausreichend eingesetzt hatte, so dass wir ihn zĂŒgig durch den Flur tragen konnten.