THL

Video: Tesla S schneiden

Obwohl Tesla bei uns eher weniger Hype ist als in den USA, kann man davon ausgehen, dass elektrogetriebene Fahrzeuge (bzw. solche mit alternativen Antrieben) immer mehr Verbreitung finden. Im Umkehrschluss bedeutet das für Feuerwehren natürlich, dass man sich darauf einstellen muss.

An sich nix Neues. Empfehlenswert jedoch dieses Video, das sich sowohl mit den Grundlagen des elektrischen Antriebs beschäftigt, als auch mit der Vorgehensweise bei der Rettung. 37 gut investierte Minuten, und die uneingeschränkte Empfehlung, sich das Crash Recovery System etwas genauer anzugucken.

Gespielt: Holmatro Rescue Game für iPad

Holmatro Rescue Game

Gestern die App „Holmatro Rescue Game“ aufs iPad heruntergeladen und „gespielt“. Hier nun das Feedback.

Beschreibung

Du bist Einsatzleiter einer Staffel und musst einen verunfallten Autofahrer befreien. Dieser ist frontal gegen einen Baum gefahren und im Fahrzeug eingeklemmt. Der Rettungsdienst ist bereits vor Ort und betreut den Patienten.

In einer Zeitvorgabe von 20 Minuten musst Du durch die jeweiligen Schritte gehen (Erkundung bis hin zur Befreiung) und innerhalb jeder Phase eine Checkliste an Aufgaben abarbeiten (s. Bild oben) bis der Patient befreit ist. More →

Feuerwehr muss Spaß machen (2)

Bis gestern war das Gefährt im obigen Bild ein zwar altes, aber intaktes Produkt stolzer Bayerischer Autobaukunst. Dinge Kaputt machen? Macht Spaß.

Nur: Kaputtmachen hat System, damit wir auch richtig anpacken, wenn es ernst wird, und das Schicksal eines Menschen in unserer Hand liegt, übrigens eher was für die Heldenpathos-Diskussion.

In diesem Fall eine Übung, es stand kein Menschenschickal auf der Waage, einfach nur (nochmal: konstruktiv) austoben. Feuerwehr macht Spass.

 

 

In eigener Sache: Sonderheft „THL nach LKW-Unfällen“

Bild: Feuerwehr Magazin

In eigener Sache: am 27. Juli erscheint das Feuerwehr Magazin Sonderheft „Technische Hilfeleistung nach LKW-Unfällen„, vom Bloggen abgesehen die erste größere Publikation an der ich teilnehmen durfte.

Auf jeden Fall eine extrem interessante und teils nicht ganz unstressige Erfahrung, aber wenn man mal so tief irgendwo drin ist, verliert man völlig das Gefühl dafür, wie es nach aussen wirkt.

So richtige Referenzwerke mit umfassenderen Ansatz (ich konzentriere mich eher auf das Sichern + Heben) gibt es meines Wissens nicht, und ich denke mit der Autorenschaft ist da ein sehr guter Einstieg gelungen.

Ich freue mich auf jeden Fall auf Feedback, und bin nicht nur für die Erfahrung dankbar, sondern vor Allem für die Unterstützung (davon das meiste an Jörg für die Korrekturen udn Jan fürs Einbinden :) und natürlich auch dem Feuerwehr Magazin für das entgegen gebrachte Vertrauen.

Dann mal ran :)

Neulich, in Schweden

Tanker als Absicherung

Im Kern möchte ich hier nur eine Aussage treffen: Unfallstelle mit ENORMEM Feuerwehrfahrzeug absichern hat was.

Genauer: im Schwedischen Göteborg unverhofft in ein Stau geraten. Gottseidank lief der Verkehr so gut es ging auf einer Spur weiter. Vorgefunden: ein PKW auf Dach, Insasse(n) offentsichtlich schon draussen. Vor Ort ein (H)LF, ein KdoW, 3 RTW und: DER TANKER.

Als der in der Rettungsgasse vorbeifuhr, etwas gewundert, aber andere Länder, andere Sitten? Die Auflösung: der hatte sich quer gestellt und siehe da, oben fährt eine Kinoleinwand mit „UNFALL“ aus.

Nur vom vorbeifahren hatte man das Gefühl, die 24 Tonnen machen das schon. Eine ganz andere Wahrnehmung und Sicherheit als ein windiger VSA. Fazit: Schwere Fahrzeuge zur Einsatzstellenabsicherung sind ganz bestimmt nicht verkehrt.

Die abgesicherte Unfallstelle:

PKW auf Dach

Der PA Mann

In loser literarischer Anlehnung an The Umbrella Man (wirklich spannendes Thema!) taucht bei VU-Einsatzbildern aus Schweden The SCBA Man bzw. Der PA Mann eigentlich immer auf. Genau hinschauen, er wird jedes Mal zu finden sein (hier ist ein Beispiel). Da dort alles auf Staffel ausgelegt ist, darf der PA-Mann auch richtig ran. Strahlrohr oder PG wird stehen gelassen, und er hilft bei diesem und jenem mit. Unter PA wahrlich kein Zuckerschlecken – wenn auch nicht angeschlossen.

Klar, wir lernen das auch, mit dem Brandschutz bei VU. Aber gleich PA aufziehen? Machen auf Anfahrt die wenigsten, behaupte ich mal. Oder etwa doch? Und wer hat das schon mal geübt? Ich finde das Prinzip Klasse, und sollte eigentlich auch gelebt werden.

Und noch ein prima kleiner Tipp nebenher – wenn Patient und PKW die Einsatzstelle getrennt verlassen, vielleicht noch schnell einen Blick in das Handschuhfach werfen, dort können mitunter wichtige Dokumente oder Wertgegenstände sein. Die Chance auf eine Wiedervereinigung mit dem Besitzer ist deutlich höher, wenn die Habe beim Abtransport dem Rettungsdienst (oder Pol) mitgegeben wird als wenn sie im Fahrzeug bleibt. Eigentlich logisch, aber zugegebenermassen nie dran gedacht.

(Bild: Vorführung Kettenzug Katrineholm, Schweden)

 

LKW-Kabine stabilisieren

Kommen wir gleich zum ersten „Konflikt“-Artikel. Eigentlich gehört er nach Heavy Rescue rüber, aber jenes soll zum Front End rund um die HRG-Ausbildung werden und ganz konkrete Produktinfos beinhalten, die hier klar nicht reinpassen. Das wie soll eigentlich hier rein. Denke, man dürfte sich recht schnell daran gewöhnen, aber wenn es überhaupt nicht passt, unbedingt Bescheid geben.

Nachfolgend geht es um eine schöne Alternative, eine LKW-Kabine nach VU zu stabilisieren, insofern diese nicht komplett vom Scharnier abgerissen ist. Die Vorgehensweise ist recht simpel: hinterm Vorderrad wird die Kabine aufgesetzt, beispielsweise eine Stütze, ein Rettungszylinder, eine Büffelwinde (insofern sie von der Höhe reicht), Kanalspindel oder evtl. sogar Baustütze. Anschliessend wird die Kabine auf den Rahmen gespannt – sitzt bombenfest und vor Allem sind keine Spanngurte im Weg, sollte die Kabine geschnitten werden, oder wie hier im Bild, angehoben.

Das Ganze auch nach hinten weg, in diesem Fall ist die Kabine nach vorne gekippt, Geht gut mit den o.g. Geräten, diese werden hier an eine Traverse angesetzt, geht auch gegen den Aufbau (insofern dieser vorhanden ist und es zulässt).