Hat der Titel hoffnungsvoll gestimmt? Sorry, ich kann leider auch nicht grossartig weiterhelfen. Ganz im Gegenteil: ich probiere und probiere die verschiedensten Modelle und komme auf keinen grünen Zweig. Hier ein Auszug aus den 2012 getragenen Modellen:

Im Uhrzeigersinn von links: Penkert Safeguard Inox, Seiz Rescue, Seiz one4all, Baumarkthandschuhe €2.- und ein Werbegeschenk von Cutters Edge.

Ich bleibe bei meiner hier getätigten Grundaussage: Handschuhe sind fast schon Individualausstattung, denn Hände unterscheiden sich massiv in ihren Proportionen. Dem einen mögen sie sitzen, dem anderen passen sie nicht mehr. Es gibt einige wichtige Faktoren, aber Passform ist gerade bei THL ausgesprochen wichtig. Daher die wärmste Empfehlung, 3-5 verschiedene Modelle vorzuhalten.

Dennoch gibt es auch weitere Faktoren. Mir persönlich ist der mechanische Schutz vor Quetschung am wichtigsten, ich will beispielsweise ohne Gewissensbisse einen Erdnagel halten können wenn ein anderer drauf drischt. Fingerspitzengefühl ist aber fast genauso wichtig – es bringt nichts, wenn ich nicht im „mikro“-Bereich nicht arbeiten kann, dazu gehört beispielsweise das Kuppeln von altmodischen hydraulikleitungen, das auf- und zumachen der eigenen PSA, das Aufheben eines fallen gelassenen Säbelsägenblatts… Beispiele gibt es genug.

Von den Handschuhen im Bild oben vermitteln die Penkert das beste Schutzgefühl. Doch zwei Probleme bestehen: erstens, das Innenfutter ist so seltsam genäht, dass man nach einmaligem Ausziehen und schwitzenden Händen eigentlich nicht mehr reinkommt. Dazu sind sie eher für Langfinger gedacht. Meine sind eher kurz und dick, ergo steht über Ring- und kleinem Finger sehr viel „totraum“ – kurzum, ich habe sie nach kurzer Zeit schnell wieder ausgezogen.

Gut ist die Membran, die Hände bleiben theoretisch trocken, oder man badet höchstens im eigenen Schweiss.

Um die Seiz Rescue besser zu erklären, bringe ich noch einen Faktor ins Spiel:

Das sind mal Bedingungen zum Üben, was? Vor Allem, als es zu diesem Zeitpunkt im März Zuhause um die 25° hatte aber das ist eine andere Geschichte. Nicht gut im Bild zu sehen das Schneetreiben, aber offensichlich war es kalt und schnee-ig. Tolle Übungserfahrung, vor Allem wenn die Geräteablage nach 5 Minuten von Schnee bedeckt ist.

Auch unter solchen Umständen muss man Feuerwehr-Arbeit verrichten, unter Umständen auch über längere Zeit. Hier machte sich die fehlende Membran der Seiz Rescue bemerkbar: nach ca 5 Minuten konnte ich die Hände vor Nasskälte nicht mehr spüren.

Davon abgesehen aber kein schlechter Handschuh, der – wie der Penkert – zudem einen Pulsschutz bietet.

Für die Situation wie oben habe ich mir als Winter-THL-Handschuh den Seiz one4all auserkoren. Der hat die Unique Selling Proposition bzw. das Alleinstellungsmerkmal, sowohl für THL als auch für Brand geeignet zu sein.

Persönlich finde ich den Spagat zu groß. THL-Handschuhe sind Verschleissware. In der Feuerwehr habe jeweils für Feuer und THL einen eigenen Handschuh. Den „Feuer“-Handschuh würde ich mir nur dann anziehen, wenn ich weiss, dass es Tatsächlich heiss wird.

Macht man klassische THL an Fahrzeugen, kommt man schnell mit Betriebsmittel in Berührung, und arbeitet an scharfen Kanten. Somit leidet der Handschuh, der sehr schnell untauglich für den Innenangriff wird. Ganz davon abgesehen- und das ungetesteterweise subjektiv – würde ich dem Handschuh „heiss“ weniger zutrauen als einem guten Brandhandschuh, oder gar Elche, und leider ist der Preisunterschied (wohl) gar nicht so gross.

Fazit: Perfekter Winter-THL-Handschuh.

Die zwei letzten Paar im Bild lasse ich mal aussen vor. Die Baumarkthandschuhe sahen nach einem (!) Tag so aus, und die Cutter’s Edge haben keine EN, sind aber zum Geocaching klasse geeignet :)