Panorama

Heute vor 65 Jahren: Texas City Disaster

Kleiner Rückblick in die Geschichte: am 16. April 1947 ereignete sich die bis heute größte, industrielle Katastrophe in den USA: mindestens 600 Tote, mehrere Tausend Verletzte starben bei einer massiven Explosion und Folgehavarien in Texas City, USA.

Was war passiert? auf dem mit Dünger beladenen Schiff Grangcamp brach ein Feuer aus, das auch viele Schaulustige an den Kai lockte. Kurz darauf explodierte das Schiff (deflagrierte? Verpuffte?), die Trümmerteile flogen bis 5km in die Luft (!) und in einem entsprechenden Radius. Ein anderthalb Tonnen Schweres Teil des Propellerschaftes landete in ca. 4 km Entfernung.

Doch damit nicht genug: am Folgetag geschah das Gleiche mit einem daneben liegenden Schiff mit der gleichen Folge: Explosion(en), Tote, usw.

Die Geschichte ist hier bei Wired und Wikipedia nachzulesen.

Bild: Wikipedia, Creative Commons Lizenz

Strengere Ausbildungsvorschrift sichert Einsatzfähigkeit deutscher Feuerwehren – Qualität statt Quantität.

Berlin. Nach neuen Plänen des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) soll die Leistungsfähigkeit deutscher Feuerwehren deutlich gesteigert werden. In Zeiten von Personalmangel und sinkenden Mitgliederzahlen gerade bei freiwilligen Feuerwehr sollen zukünftig der körperlichen Fitness sowie dem Ausbildungsstand einer jeden Einsatzkraft deutlich mehr Gewicht beigemessen werden. Um dies durchzusetzen hat der DFV ein Papier unter dem Namen “Quality us“ entworfen, dass nun durch die einzelnen Bundesländer in Gesetze überführt werden soll. Die Innenministerien der Bundesländer haben schon ihre Zustimmung signalisiert und wollen das Papier ohne Änderungen übernehmen.

Der Plan sieht vor, dass zukünftig für jede Einsatzkraft ist ein Ausbildungsnachweis zu führen ist, in dem geleisteten Ausbildungsthemen und -stunden aufgelistet werden. (vgl. Atemschutznachweis). Leistet ein Feuerwehrmann oder eine Feuerwehrfrau innerhalb eines Jahres nicht die geforderten Ausbildungsstunden (zu definierten Themen), müssen fehlende Ausbildungeinheiten vor Wiederaufnahme des Einsatzdienstes nachgeholt werden.

Ähnlich ist es bei der Fitness der Feuerwehrleute. Geplant ist, dass jeder Feuerwehrmann einmal jährlich einen Basis-Fitness-Test nach Vorbild der Bundeswehr durchlaufen muss. Einsatzkräfte, die diesen Test nicht bestehen, dürfen zu ihrer eigenen Sicherheit bis zum positiven Bestehen nicht weiter am Einsatzbetrieb teilnehmen.

Als Sofortmaßnahme sollen außerdem im Dienstbetrieb regelmäßig Eigengewichtsübungen wie Liegestütze oder Klimmzüge durchgeführt werden. Da diese keine Fitnessgeräte benötigen, kann damit flächendeckend schnell die Einsatzfähigkeit deutlich gesteigert werden. Anfangs gelten als Mindestbedingungen für die Einsatzfähigkeit 30 Liegestütze, 10 Dips sowie 30 Bauchpressen. Den einzelnen Feuerwehren wird empfohlen vor jedem Dienst diese Übungen sowohl als Training als auch als Kontrolle durchzuführen.

Auch das Thema Ernährung soll künftig in den Focus gerückt werden. “Nur gesunde und gut trainierte Einsatzkräfte können die Anforderungen des Einsatzes gerechtwerden”, sagt der Qualitätsbeauftragte des DFV, Dipl.-Ing. Florian Lamme. “Übergewichtige Feuerwehrleute stellen im Einsatz eine Gefahr für sich und andere dar.”. Maßzahlen wie den bekannten Body-Mass-Index will der DFV vorerst aber nicht als verbindlichen Maßstab einführen. Erfahrungen im Ausland hätten gezeigt, dass an einer derartigen Hürde gerade gut trainierte, kräftige Einsatzkräfte scheitern würden.

Zu Vorwürfen, man wolle eine Elite herausbilden sagte Lamme: “Die soziale Funktion einiger Feuerwehren ist mir bekannt, doch ist das nicht unsere Kernaufgabe. Dies können die vielerorts bestehenden Fördervereine übernehmen.” Auch die Schließung einzelner Standorte wäre für Lamme eine Option, notfalls könne man Defizite durch die Schaffung hauptamtliche Stützpunkte ausgleichen.

Frühstücksfernsehen: Unfallrettung in Brasilien

Ein Video zu den ersten RescueDays in Brasilien. Interessanter Blick über den Tellerrand / Ozean:

  • Lage: PKW in / unter Wasser. Zur Rettung werden normale (?) Pressluftatmer eingesetzt (8:39)
  • vermutlich deutsches Feuerwehrbeil wird zur Entfernen einer Verbund-Sicherheitsglasscheibe eingesetzt (2:08 und 4:45). Ab und zu sieht man ein deutschen Feuerwehrgurt (z.B. 3:43)
  • Bussen und LKW werden mit Hebekissen gehoben. Sicherung der Achsen mit Ketten (2:25)
  • Benzintrennschleifer mit Metallsägeblätter (vermutlich Zwilingssägen)
  • Halligantool an gepanzertem Fahrzeug
  • Übungsdarstellung: Crashen mit Kran und Stapler, geschmickte Üb8ngsdarsteller, Übung bei Dunkelheit und Regen (Zufall oder künstlich durch Kollegen hergestellt?)

Wenn der Boden unter den Füßen nachgibt

Die Öffnung von Dächer ist in den USA bei Brandeinsätzen Stand der Technik. Das Abführen der großen Wärmemengen verbessert schließlich die Bedingungen im Inneren erheblich. Das das Betreten eines Daches, unter dem es gerade brennt, nicht gerade ungefährlich ist, dürfte jedem klar sein *1. Dieses Video aus Dearborn, Michigan, USA zeigt es gutes Bild: Während ein Trupp eine Öffnung ins Dach sägt,  sackt das Dach ein. Der Trupp kann sich glücklicherweise (wahrscheinlich weil sie es rechtzeitig merken und der Weg zur Brandmauer nicht weit ist) retten.

Wie hättet Ihr gesichert? Top Rope? Halten mit dem Feuerwehrgurt?

*1 in logischer Konsequenz gilt es natürlich auch für alle unter dem Dach. Wie hätte es für einen Trupp im Innenangriff ausgesehen?

 

via Statter911 (mit weiterem Video und Bildern)

DFV-Fachempfehlung „Fachberater Integration“

DFV Logo miteinander, Quelle: DFV

Berlin, (hl). „Integration ist kein Selbstläufer!“ Mit diesem Satz beginnt die kürzlich erschienene Fachempfehlung „Fachberater Integration“ des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). Auf sieben Seiten gibt der Verband Hilfestellung für eine solche Funktion. Aufgaben, Tätigkeiten und Voraussetzungen werden dargestellt. Den Schlusspunkt setzen die Kontaktdaten (über den DFV) zu Orhan Bekyigit, der seit dem Frühjahr 2009 der Fachberater des DFV für Integration ist. [DFV-Fachempfehlung Integration / pdf-Datei]

Frühstücksfernsehen: Helmet Cam / Brennt Gebäude

Neun Minuten lang, einige interessante Aspekte. Hier der Kommentar von der Seitenlinie:

  • Gebäude steht schön allein: Ausbreitung (fast) nicht möglich
  • Keine Ahnung ob die Anfahrt so gewollt war, aber eine Umrundung ist zur Erkundung nicht schlecht
  • Preconnects (0:43), also Angriffsleitungen in Buchten, haben ihre Vorteile
  • So bei 1:30: Rauch wird schön reingezogen, aber Sicht = Null. Starke Ventilation (auf Anfahrt offenes Feuer Rückseite)
  • 2:05: geht mit einer Norm-Feuerwehraxt nicht. Spalthammer besser, am idealsten natürlich so etwas wie die TopCut
  • 3:10: Falsches Werkzeug, aber mit Grips haut das hin (tolle Einbruchssicherung?)
  • 04:52: Verschiedene Arten von Rauch (Farbe, Geschwindigkeit, Druck, Verwirbelung)
  • …und dann gib ihm…
  • …nicht ganz, am Ende geht’s noch zu einem anderen Feuer. Das ist logistisch interessant

Gefunden bei Statter911

FDIC 2012

Noch ein wenig mehr als drei Wochen, und die 2012er FDIC in Indianapolis geht los. Mit Ausnahme der 2010er war ich jedes Jahr dort. Da ich für ein US-Unternehmen arbeite, ist Anwesenheit natürlich Pflicht. Eigentlich ist es so, dass man bei der Terminplanung (immer ein Jahr im Voraus) sich gar überhaupt nicht freut, immerhin ist man eine Woche weg und die Reiserei kann auch mal überhand nehmen.

Doch nun kehrt die Vorfreude ganz deutlich ein, und vielleicht lohnen sich ein Paar Gedanken, warum dem überhaupt so ist. Beispielsweise kommt – was die Vorfreude angeht – keine deutsche Messe heran, dies sind dann tatsächlich eher Arbeitstermine.

Vielleicht hat der eine oder andere hier der Fire Engineering 2006 in Köln beigewohnt (Bilderstrecke): Die Veranstaltung bestand einerseits aus Ausstellung, andererseits aus Ausbildung. Der Tag im Gelände bleibt unvergesslich, auch der Gang in den Container – immerhin 2006 – hat auch bleibende Eindrücke hinterlassen.

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Feuerwehrhaus hier? Nein Danke!!!

Hier soll das Feuerwehrhaus gebaut werden. Keine Berücksichtigung der Anwohner.

Hier soll das Feuerwehrhaus gebaut werden. Keine Berücksichtigung der Anwohner.

Kaiserslautern-Erlenbach (rp), (hl). Seit einigen Jahren warten die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Erlenbach auf ein neues Feuerwehrhaus. Das derzeitige Gebäude wurde 1962 gebaut und wurde zuletzt 1986 saniert.

Während den letzten Wochen wurden die Pläne konkreter. Aus Kostengründen soll der Neubau auf einem stadteigenen Grundstück in der Ortsmitte entstehen. Die ersten Anwohner gehen nun auf die Barrikaden, da das Gebäude zwischen ihren Häusern errichtet werden soll. Sie fürchten einen Schattenwurf, der neben den Gärten auch eine private Solaranlage beeinträchtigen könnte.

Der Streit hat vermutlich erst richtig angefangen und wird den ersten Spatenstich weiter verzögern.

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Gute Führungskraft? Checkliste

Führung ist so ein komplexes Thema mit unheimlich vielen Facetten. Das Fundament beruht auf Respekt, das hatte ich hier in einem Artikel aus 2008 beschrieben. Im PsyBlog ist eine Checkliste mit 4+2 Kriterien nachzulesen, anhand derer man die Qualität der Führung auch quantitativ definieren kann (frei übersetzt)

  1. Entscheidungsfreudigkeit: Entscheidungen treffen, und zu diesen stehen
  2. Kompetenz: nur wenn man mit gutem Beispiel voran geht, wird man akzeptiert: auf Wissen und Können kommt es an
  3. Integrität: Vertrauenswürdigkeit ist Grundlage für Respekt
  4. Vision: Den Pfad in die Zukunft klar sehen und kommunizieren

sowie:

  • Bescheidenheit
  • Hartnäckigkeit

Unterm Strich ein gutes und effektives Werkzeug, um als Führungskraft herauszufinden, wo man steht. Zu wünschen ist eine Kultur, in der so etwas offen gehandhabt wird – leider, denke ich, ist das in den wenigsten Fällen so – aber das ist eine andere Diskussion.

Neues aus Hessen

(cl). Es gibt seit 2004 in Hessen auf dem Privatsender rhein-main-TV die Sendung Feuerwehr-TV. Diese wird jeden Sonntag Abend um 19.00 Uhr ausgestrahlt. Immer am Ende des Monats gibt es eine neue Sendung mit aktuellen Themen. Seit 2012 hat Feuerwehr-TV auch einen Youtube-Channel, auf dem man sich die Sendungen anschauen kann.

Von Anfang an an der Sendung beteiligt ist die Unfallkasse Hessen (UKH), die Ihre spezielle Feuerwehrwebseite http://www.feuerwehrportal-hessen.de/ jetzt auch für Smartphones optimiert hat.