Was wenn das Licht nach einem Klaps auf den Lichtschalter nicht angeht? Was wenn einem der Magen in den Kniekehlen hĂ€ngt, das Nudelwasser aber nicht kochen will? Was wenn das Schnitzel im KĂŒhlschrank verdirbt, weil kein Strom zur KĂŒhlung da ist? Habt ihr euch das schon mal gefragt? Und ich meine nicht, wenn es gerade mal die fĂŒnf Minuten Stromausfall sind, die es von Zeit zu Zeit gibt, sondern wenn es mal lĂ€nger dauert und auch das Snickers nicht zur Stillung des Hungers ausreicht. Ich glaube, dann ist die Nicht-VerfĂŒgbarkeit von Social Media noch das kleinste Problem.
Als ich vor einiger Zeit das Buch âBlackoutâ von Marc Elsberg rezensierte, machte ich mir Gedanken, inwiefern ich selbst auf eine derartige Krise (lang anhaltender und groĂflĂ€chiger Stromausfall bei KĂ€lte) vorbereitet wĂ€re. Die Antwort ist einfach und dĂŒrfte auf die meisten, die das hier lesen, zutreffen: gar nicht! Zwar ist eine bescheidene Vorratshaltung vorhanden, mit der man einige Tage ĂŒberbrĂŒcken könnte, allerdings ist die Zubereitung von Speisen im stĂ€dtischen Umfeld ohne Strom etwas schwierig â wenn man nicht gerade Eigenheimbesitzer mit Grill im Garten ist. Auch pflege ich Leitungswasser zu trinken und â im Gegensatz zu frĂŒher â kein Plastikflaschenwasser mehr zu horten.
Inzwischen bin ich so weit, besser nicht darĂŒber nachzudenken, denn dieses Szenario kann Irre machen. Allein aus praktischen GrĂŒnden lassen sich die Empfehlungen der bunten Behördenratgeber leider kaum umsetzen â und das ist das Frustrierende. Man weiĂ, etwas tun zu mĂŒssen, kann es aber nicht. Ich hoffe also darauf, dass unsere Definition dessen, was NormalitĂ€t ist, die Ruhephase zwischen gröĂeren Katastrophen möglichst lang anhĂ€lt und der Ausnahmezustand niemals eintrifft.