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Von 1992 bis 1997 in der Jugendfeuerwehr und von 1998 bis 2008 in der Freiwilligen Feuerwehr Freiburg, von 2006 bis 2007 in der Freiwilligen Feuerwehr Baden-Baden und seit 2008 in einer Freiwilligen Feuerwehr am Bodensee.

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Den Spickzettel als Vorbild

Interview mit Andreas Gattinger,
dem Autor von
„FĂŒhrungshilfen fĂŒr Feuerwehr-Einsatzleiter“

Wie bist Du auf die Idee gekommen, eine Sammlung mit FĂŒhrungshilfen zu erstellen?

Die Idee fĂŒr diese Sammlung entstand als Notbehelf, um bei Übungen bestimmte Mechanismen zu erklĂ€ren. Die allererste „Taschenkarte“ war eine Skizze auf meinem DINA6 Notizblock, um die lose und feste Rolle sowie deren KrĂ€fteverhĂ€ltnisse einfach darzustellen. Direkt im Anschluss kamen noch „spezifische Gewichte von Materialien“ und eine Bildersammlung fĂŒr Maßnahmen bei einem S-Bahn-Unfall dazu.

Ich ergĂ€nzte diese Loseblattsammlung wĂ€hrend meines GruppenfĂŒhrerlehrgangs um Merkregeln wie „GAMS“ und „AIRBAG“. Ab diesem Augenblick kamen immer mehr Themen zusammen. More →

(K)ein Feuer in der Schwerelosigkeit

BrandbekĂ€mpfung und BrandverhĂŒtung an Bord der ISS

In Science-Fiction Serien wie „Star Trek“ klingt die BrandbekĂ€mpfung an Bord von Raumschiffen immer leicht und unkompliziert: Bricht ein Feuer aus, aktiviert sich automatisch ein EindĂ€mmungsfeld und erstickt den Brand. Nun ja, die Welt von „Star Trek“ liegt in einer fernen Zukunft, sodass die irdisch-gegenwartsbezogene Frage nach dem Verhalten von Feuer in der Schwerelosigkeit (oder Mikrogravitation) und den zu ergreifenden Löschmaßnahmen durchaus berechtigt ist. Immerhin gab es mindestens einen kritischen Brand im Orbit: Am 24. Februar 1997 brannte an Bord der ehemaligen russischen Raumstation MIR 14 Minuten lang eine Sauerstoffkerze.

International Space Station. Bild: NASA / Wikimedia Commons

International Space Station. Bild: NASA / Wikimedia Commons

Mit der ISS (International Space Station) existiert nur ein bemannter Außenposten der Menschheit im All und die Frage nach einem funktionierenden Brandschutz(konzept) ist fĂŒr die Crew ĂŒberlebenswichtig. Im Gegensatz zur ErdoberflĂ€che kann ein Astronaut nĂ€mlich nicht einfach vor die TĂŒre treten, wenn es brennt, sprich, seine Flucht- und Überlebensmöglichkeiten sind begrenzt. Ferner verhĂ€lt sich ein Feuer im All anders und die Verbrennungsprodukte, WĂ€rme und toxischer Rauch, verflĂŒchtigen sich aufgrund der Schwerelosigkeit ebenfalls nicht so einfach wie unter freiem Himmel. More →

„Tausende Nutzer aus dem deutschsprachigen Raum“

Interview mit Gabriel Freinbichler von wasserkarte.info

Übersichtskarte von wasserkarte.info

Ausschnitt einer Übersichtskarte mit Google Maps als Kartenanbieter. Die verschiedenen Farben der Marker legen den Verwendbarkeitsstatus fest (verwendbar, eingeschrĂ€nkt verwendbar, nicht verwendbar). Quelle: Wasserkarte.info

Wasserkarte.info stellt ein kostenloses Hilfsmittel bei der Erstellung und Visualisierung von Wasserentnahmestellen dar. Die Software verarbeitet hierzu neben Standortdaten auch Höhenprofile, sodass sich fĂŒr exponierte Objekte die Wasserförderung ĂŒber lange Wegstrecke im Voraus berechnen lĂ€sst. Einem grĂ¶ĂŸeren Kreis bekannt, wurde das Projekt wasserkarte.info durch eine Meldung auf dem Online-Portal heise.de. Auch das Feuerwehr Weblog berichtete bereits.

Im Interview erzĂ€hlt Gabriel Freinbichler, wie er auf die Idee online gestĂŒtzter Wasserentnahmekarten kam, auf welche Technik und Daten er setzt und was er fĂŒr die Zukunft mit seinem Projekt plant. More →

„Verschon mein Haus, ZĂŒnd andre an!“

Weingarten (WĂŒrttemberg), Feuerwehr mit WandgemĂ€lde "St. Florian" Fotograf: Andreas Praefcke (C 3.0) / Quelle: Wikimedia Commons

Wie am FeuerwehrgerĂ€tehaus in Weingarten (WĂŒrttemberg), zeigen viele FeuerwehrhĂ€user ein Abbild von „St. Florian“. Fotograf: Andreas Praefcke (CC 3.0) / Quelle: Wikimedia Commons.

Beim Funken rufen wir ihn an und bitten symbolisch um seinen Beistand. Die Rede ist von dem heiligen St. Florian. Im Feuerwehrwesen begegnen wir ihm darĂŒber hinaus ebenso als Plastik, als GemĂ€lde oder als Wandmalerei auf unzĂ€hligen FeuerwehrhĂ€usern. St. Florian wird meist dargestellt als römischer LegionĂ€r mit Fahne, Wasserschaff und mit einem MĂŒhlstein um den Hals. Aber was hat St. Florian mit dem Feuerlöschen zu tun? Weshalb ist St. Florian der Schutzpatron der Feuerwehrleute? Ein (lĂ€ngerer) ErklĂ€rungsversuch, anlĂ€sslich des heutigen Namenstages von Florian.* More →

Beschaffung ist kein Selbstzweck (mit Buchverlosung)

Rezension und Verlosung des Buchs Persönliche SchutzausrĂŒstung aus der Reihe Einsatzpraxis

Buchcover "Persönliche SchutzausrĂŒstung"DIN, ISO, HuPF, UVV, FwDV, 
 sie alle beziehen sich in irgendeiner Form auf den Aspekt Persönliche SchutzausrĂŒstung (PSA), doch die ZusammenhĂ€nge sind vielen Angehörigen der Feuerwehr selbst unbekannt. Gerade was die rechtliche Situation in Bezug auf die Anforderungen an PSA betrifft, konstatieren die Autoren des Buches „Persönliche SchutzausrĂŒstung“ eine „erschreckende Unkenntnis“ (S. 13), die in Fehl- und Falschbeschaffungen resultiert. Entscheidend, so das Buch, ist nicht die Norm, auch nicht die UVV, sondern die europĂ€ische PSA-Richtlinie – als einziges rechtlich verbindliches Kriterium. More →

Von Werbung und Feuerwehrsex

„Andere renne raus, wir rennen rein“
„Gott zur Ehr’ dem nĂ€chsten zur Wehr“
„Unsere Freizeit fĂŒr Ihre Sicherheit“

Es lassen sich sicherlich noch weitere Werbeslogans finden, die das SelbstverstĂ€ndnis der Feuerwehr ausdrĂŒcken und Identifikation stiften sollen, aber fĂŒr mich, der selbst im Marketing arbeitet, sind diese Losungen abgegriffen, altbacken und ausgeleiert. Mir fehlt der frische Wind, es fehlt ein wenig „Aggression“ (nicht falsch verstehen) und vor allem Emotion!

Auch wenn schon jetzt Ă€ußerst kontrovers diskutiert, halte ich die Kampagne der Feuerwehr Dormagen (externer Link!) mit den markigen, doppeldeutigen und schlĂŒpfrigen SprĂŒchen „Wir haben die dicksten Hupen… die lĂ€ngsten SchlĂ€uche…und wollen mehr als nur ein kurzes Abenteuer“ fĂŒr gelungen, weil sie eines erzeugt, nĂ€mlich Aufmerksamkeit.

Man muss sich eines vor Augen halten, wir als Feuerwehr stehen in einem knallharten Wettbewerb zu „richtigen“ Hobbys, aber auch anderen Organisationen im Bereich der BOS. Und Aufmerksamkeit ist der erste Schritt, jemanden in seinen Bannkreis zu ziehen. More →

Science Fiction in der Feuerwehr

„Computer, Earl Grey, heiß“, ein kurzes Schimmern und plötzlich materialisiert sich vor Captain Picard eine Tasse des englischen NationalgetrĂ€nks. Zugegeben, die weniger sciencefictionaffinen Leser des Feuerwehr Weblogs können mit „Star Trek“ nichts anfangen, und fragen sich, zu Recht, was das mit Feuerwehr zu tun hat.

Relief der Konstanzer Niderburg und Altstadt

Ein Relief aus Bronze der Konstanzer Niederburg und Altstadt – vielleicht kommt so etwas schon bald aus dem Drucker?

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Feuerwehr mal aus anderer Perspektive

Neue LektĂŒre

Buchcover "Organisationen und Experten des Notfall"Vor drei Jahren stieß ich auf die Veranstaltung (PDF) „KATASTROPHEN. 2. interdisziplinĂ€res Symposium des Freiburg Institute for advanced Studies“ meiner ehemaligen UniversitĂ€t. Da ich aus zeitlichen und beruflichen GrĂŒnden die VortrĂ€ge nicht persönlich erleben konnte, habe ich mehr oder weniger die angekĂŒndigte Buchveröffentlichung erwartet. Vor ein paar Tagen ist das Buch[1] schließlich bei mir eingetrudelt. Ich bin gespannt auf die sozialwissenschaftliche Perspektive auf das Thema Hilfsorganisationen. Denn laut AnkĂŒndigung soll das Thema Feuerwehr und Rettungsdienste erstmals aus dieser Perspektive betrachtet werden.


[1] Markus Jenki, Nils Ellebrecht, Stefan Kaufmann (Hg.): Organisationen und Experten des Notfalls. Zum Wandel von Technik und Kultur bei Feuerwehr und Rettungsdiensten. Reihe: Zivile Sicherheit. Schriften zum Fachdialog Sicherheitsforschung. Bd. 7, 2014, 312 S., 29.90 EUR, br., ISBN 978-3-643-12340-4. (Link zum Verlag)

FĂŒhrungshandwerk als Werkzeug (mit Buchverlosung)

Buchcover "Effizient fĂŒhren"Anmerkungen zum Buch Effizient fĂŒhren von Matthias Ott

Eine Mannschaft, die am Einsatzort macht, wonach ihr der Sinn steht, oder eine FĂŒhrungskraft, die sich nicht durchzusetzen vermag, oder ein FĂŒhrender, der sich in monarchistisch-willheministischer AutoritĂ€tsperspektive wiedererkennt, oder eine FĂŒhrungsstruktur, die, zwar auf dem Papier steht, jedoch nicht gelebt wird, das sind die Ingredienzien fĂŒr Demotivation und mangelnden Zielerreichungsgrad im Einsatz sowie der Einstieg in eine Stresskarriere. Nicht umsonst lautet ein Sprichwort, der Fisch stinkt vom Kopf her.

In den letzten Jahren berichteten die Tageszeitungen nicht selten ĂŒber Verwerfungen, RĂŒcktritte und Proteste in Feuerwehren, auch hauptamtliche, deren Ursache bei der Art der FĂŒhrung liegt. Dabei lassen sich Probleme relativ leicht aus der Welt schaffen, wenn die Regeln und Mechanismen der MenschenfĂŒhrung bekannt sind, die persönliche Eignung eine Rolle bei der Besetzung von FĂŒhrungsposten spielt und organisatorische Vorgaben Beachtung finden. More →

Vom harten Einsatzalltag im Kinderzimmer

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Rechts fehlt das Blaulicht, am linken Fahrzeug die inzwischen die Hinterachse.

Große Feuerwehrautos nutzen sich mit den Jahren zwangslĂ€ufig ab, aber auch die kleinen Spielzeugautos leiden unter Alterserscheinungen. Vor ein paar Wochen schrieb ich ĂŒber den Blaulichtfimmel meines Kindes, zur Befriedigung desselben gab es ein paar große und kleine „TĂŒtas“. AltersschwĂ€che lĂ€sst sich dann natĂŒrlich prima kĂŒnstlich erzeugen, indem man einer fast-dreijĂ€hrigen die eigene Feuerwehrautosammlung ĂŒberlĂ€sst, die dann unter dem harten Einsatzalltag im Kinderzimmer leidet: Stoßstange kaputt und abgerissen, Blaulichter abgefallen, Hinterachse ausgerissen 
. Unglaublich aber wahr. Das Positive: Auch wenn die Erkennungszeichen eines Feuerwehrautos fehlen, es bleibt fĂŒr’s Kind ein „TĂŒta“ und so höre ich abends aus dem Kinderzimmer neben dem Brummbrumm auch regelmĂ€ĂŸig ein „TatĂŒtata“.

kaputter_unimog

Neben den Blaulichtern fehlt mittlerweile auch der StoßfĂ€nger und die Seilwinde.