5+1 Frage an das Blog Feuerwehr Farnheim

Wenn Männer – es gibt sicherlich auch Frauen – die Spielwarenabteilung betreten, steuern diese meist zielgerichtet die Spielsachen mit den vier großen Buchstaben an. Gerne denkt man(n) dann an seine Kindheit zurück und baut gedanklich die Steine aus- und aufeinander. Maik lebt dieses Hobby noch heute als AFOL, baut jedoch seine eigenen Fahrzeuge und zeigt diese auf Ausstellungen.

1. Wenn Du eine berühmte Feuerwehrpersönlichkeit – egal ob lebendig oder tot – treffen dürftest: Wer wäre es und warum?

Eine gute und spannende Frage. Damit habe ich mich bislang überhaupt noch nicht beschäftigt. Allerdings fallen mir dabei spontan zwei Personen ein: Paul „Red“ Adair und Prof. Dr. Ernst Achilles.

Adair war ein unerschrockener Feuerwehrmann, der alle die Feuer ausbekam, die sonst keiner mehr löschen konnte. Ich erinnere mich dabei an die brennenden Ölquellen in Kuwait nach dem Golfkrieg 1991. Er löschte damals alle 117 in Brand stehenden Ölquellen mit teilweise ungewöhnlichen Methoden, zum Beispiel durch Einsatz von Sprengstoff.

Oder Ernst Achilles, der ehemalige Leitende Branddirektor der Feuerwehr Frankfurt a. M., war ein Ingenieur mit großem Querdenkertum und viel Pioniergeist. Ihm haben wir u. a. die großen Flughafenlöschfahrzeuge zu verdanken, wie wir sie heute kennen. Auch wollte er mithilfe von Löschraketen Brände aus großer Distanz bekämpfen. Selbst über Löschroboter machte er sich in den 1960er Jahren bereits Gedanken und war mit ihnen seiner Zeit weit voraus.

2. Warum hast Du mit dem Bloggen begonnen?

Um meinen Modellen gewissermaßen eine digitale „Homebase“ und eine Anlaufstelle für interessierte Besucher zu bieten. Da ich jedes Jahr auf einigen von LEGO-Fans organisierten Veranstaltungen als Aussteller unterwegs bin, biete ich Besuchern so nochmals die Möglichkeit, sich das vor Ort erlebte in aller Ruhe am heimischen Rechner anzuschauen.

3. Wodurch zeichnet sich Deinen Blog aus, wodurch unterscheidet er sich von anderen Blauchlichtblogs?

Ich denke, im deutschsprachigen Raum genießt meine Seite tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal. Zwar gibt es viele thematisch artverwandte Modellbau-Seiten (also solche, die die Feuerwehr einer fiktiven Stadt beschreiben), die sich aber überwiegend mit dem H0-Maßstab 1:87 beschäftigen; auch gibt es einige, die Feuerwehrmodelle aus LEGO bauen, aber die Kombination der beiden Themenbereiche Feuerwehr und LEGO ist hierzulande einzigartig.

4. Wie kommt Dein Blog in Deinem realen (Freunden, Kollegen und Vorgesetzten) und virtuellen (Leser, andere Blogger) sozialen Umfeld an?

Durchweg sehr gut. Ich bekomme viel positives Feedback. Es gibt sogar jemanden, der bei der Feuerwehr meiner Heimatstadt tätig ist und meine Modelle nachbaut und sogar verbessert. Als wir uns vor zwei Jahren auf einer Ausstellung in Köln trafen, haben wir uns ausgiebig ausgetauscht. Ich fühlte mich sehr geehrt, als er mir seine eigenen Nachbauten zeigte.

Auf einer anderen Ausstellung sprach mich irgendwann ein Besucher an, der sich bereits eine ganze Weile meine Fahrzeuge anschaute: „Ich bin extra 150 Kilometer hierhergefahren, um mir ihre Modelle anzusehen“. Danach war ich erst einmal baff! Ein tolles Kompliment.

Wenn die Leser meines Blogs etwas tiefer in die Materie der fiktiven Großstadt Stadt Farnheim und ihrer Feuerwehr eintauchen und sich die (frei erfundenen) Geschichten durchlesen, sind die Leser meist überwältigt von der detailreichen Informationsfülle, die weit über das Bauen von Fahrzeugmodellen hinausgeht.

5. Welche Elemente möchtest Du gerne auf Deiner Blogger To-do-Liste sehen, die es aber nie dorthin schaffen?

Ich glaube, da gibt es nichts. Zumindest nichts, das mir spontan einfallen würde. Und ich nehme mir die Freiheit heraus, alles das, was ins Thema Feuerwehr und LEGO passt, auch auf meinem Blog zu präsentieren. Fotoberichte von Tagen der offenen Türen, der Interschutz in Hannover oder sonstige interessante LEGO-Produktnews bzw. Reviews.

Tatsächlich möchte ich in nächster Zukunft die Reichweite meiner Feuerwehr Farnheim ein Stück erweitern. Neben der „Homebase“ pflege ich auch einen Facebook-Account und bin dort Teilnehmer der „LEGO Emergency Vehicle Group“, zudem überlege ich mein Angebot demnächst auch auf Instagram auszuweiten.

+1: Für so eine große Sammlung benötigt man viele Teile. Woher bekommst Du die Bausteine?

Es gibt viele Arten, ein Teilelager anzulegen. Während andere Bausteine und Bauteile als Kiloware einkaufen – sprich man bekommt eine große (mehrere Kilo umfassende) Steinesammlung für einen verhältnismäßig moderaten Preis –, kaufe ich zielgerichtet meist über Bricklink, ein englischsprachiges Portal, auf der sich viele private und gewerbliche Teilehändler aus aller Welt versammeln – Bricklink wurde kürzlich übrigens von LEGO aufgekauft.

Seltener nutze ich digitale Auktionshäuser, versuche den ein oder anderen Schnapper auf dem Flohmarkt zu ergattern oder kaufe vielversprechende Schnäppchen der namhaften Spielzeugketten. LEGO selbst bietet einen hervorragenden Teileservice an, bei dem man interessante Neuteile bekommen kann. Und da ich nicht nur Feuerwehrmodelle baue, sondern mich generell dem LEGO-Städtethema verschrieben habe und zudem noch die alte LEGO-Monorail hege und pflege, habe ich neben viel Rot auch zahlreiche andere Farben im Bestand.

Biografisches

Als Endvierziger bin ich bin seit über 10 Jahren AFOL (engl. Adult Fan of LEGO) und seit 30 Jahren Chef meiner Feuerwehr Farnheim – allerdings mit Pausen. Beruflich habe ich mit der Feuerwehr nichts am Hut, sondern leite mit meiner Geschäftspartnerin seit 8 Jahren erfolgreich eine Werbeagentur.

In der Serie Blauchlicht-Blogger erschienen sind bisher

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