Blaulichtblogger (03): Am Anfang stand das Buch

5+1 Frage an Ulrich „Ulli“ Wolf von pvsafety

Ulli gehört, wenn man das so sagen darf, inzwischen auch zu den Blogger-Urgesteinen in der Republik und ist in Feuerwehrkreisen kein Unbekannter. Mein Versuch, ihn seinerzeit für das FWNetz zu rekrutieren, misslang, dafür baute er aber einen informativen Blog rund um das Thema Elektrizität im Feuerwehreinsatz auf. Dank Twitter tauschen wir uns auch regelmäßig über gewisse Ereignisse aus, sodass ihn auch dieses Interview nicht unvorbereitet trifft.

1. Wenn Du eine berühmte (Feuerwehr-)Persönlichkeit – egal ob lebendig oder tot – treffen dürftest: Wer wäre es und warum?

Da fällt mir Ernst Achilles ein, der ehemalige Leiter der Feuerwehr Frankfurt am Main. Er war, so meine Erinnerung, ein Vordenker in Sachen Brandbekämpfung und ein gefragter Fachmann, der immer auch über den Tellerrand schaute. Ich könnte mir vorstellen, dass er offen für ein Gespräch wäre, auch weil ich denke, dass er mehr Ideen im Kopf hatte, als er tatsächlich umsetzen konnte. Das wären die Themen gewesen, nach denen ich ihn gefragt hätte. Einfach neugierig zu sein über das, was Achilles z. B. über Strahlrohre, neue Methoden der Löschtechnik, Physik der Brandbekämpfung, etc. denkt.

2. Warum hast Du mit dem Bloggen begonnen?

Als ich mich mit dem Thema Photovoltaik und Feuerwehr beschäftigte und die Gelegenheit bekam, für den Verlag ecomed das Kapitel „Photovoltaik“ in der Broschüre „Standard-Einsatz-Regeln, Einsatz bei Photovoltaik-, Windenergie- und Biogasanlagen“[1] zu schreiben, wollte ich erstens auf das Werk aufmerksam machen und zweitens weitere Informationen rund um das Thema elektrischer Strom und Sicherheit im Feuerwehrdienst geben.

Ich begann Mitte 2010 für das Buch zu recherchieren und einen groben Entwurf zu entwickeln. 2011 ging der Blog parallel online. Zu dem Zeitpunkt entstanden die ersten Sätze für Blog und Buch.

3. Wodurch zeichnet sich Dein Blog aus, wodurch unterscheidet er sich von anderen Blauchlichtblogs?

Mein Blog hat eher Fachinformationen und Artikel zum Thema Sicherheit, weniger Geschichten rund um die Feuerwehr. Einige Berichte gibt es auch, sowie Infos zu den Schulungen, die ich für Einsatzkräfte anbiete. Ich schreibe Artikel von Messen, Veranstaltungen und auch der Erlebnisbericht von Matthias Ott zum Stromausfall im Münsterland ist auf meinem Blog zu finden. Ich werde auch dieses Jahr das Thema Lithium-Ionen-Akkus im Blog aufgreifen.

4. Wie kommt Dein Blog in Deinem realen (Freunden, Kollegen und Vorgesetzten) und virtuellen (Leser, andere Blogger) sozialen Umfeld an?

Im realen Leben werde ich an und ab mal darauf angesprochen. Mein Blog wird regelmäßig gelesen und ich denke, ich habe eine kleine, aber treue „Fangemeinde“. Ganz interessant ist der Umstand, dass auch Wissenschaftler, die sich mit der Sicherheit von PV-Anlagen beschäftigen, mit mir in Kontakt getreten sind. Inzwischen habe ich dorthin gute Kontakte und wir tauschen uns regelmäßig aus.

5. Welche Elemente möchtest Du gerne auf Deiner Blogger To-do-Liste sehen, die es aber nie dorthin schaffen?

Ich hatte mal überlegt, meinen Vortrag oder auch andere Hinweise zum Thema Sicherheit als Video zur Verfügung zu stellen. Bislang fehlt es mir da aber an Ausrüstung, Drehbuch und Umsetzung. Auch habe ich noch keine Idee, ob man das Monetisieren sollte und wenn ja, wie. Da kommen dann handels- und steuerrechtliche Aspekte dazu. Der Aufwand wäre schon einiges großer als bisher.

+1: Du engagierst Dich auch über pvsafety hinaus, z. B. im Rahmen Feuerwehrfrauen. Warum und wie ist es dazu gekommen?

Durch mein Engagement in meiner ehemaligen Arbeitsplatzfeuerwehr hatte ich Kontakt zu einer inzwischen verstorbenen Berufsfeuerwehrfrau, die im Netzwerk Feuerwehrfrauen e. V. aktiv war. Sie erfuhr von meinen Vorträgen und so kam es, dass ich in 2013 zum Bundeskongress des Netzwerks als Referent einen Workshop zum Thema Einsatz bei PV-Anlagen leitete. Aufgrund des Interesses bei den Feuerwehrfrauen konnte ich seitdem bei jedem Kongress mein Wissen zu diesem Thema weitergeben. Der Bundeskongress ist eine gut organisierte Veranstaltung mit einem großen Angebot an Fachthemen und auch praktischen Workshops, an denen ich auch teilnehmen konnte.

Biografisches

Ulli Wolf, Jahrgang 1962, Informationselektroniker und Handelsfachwirt, tätig im Vertriebsinnendienst im Elektrogroßhandel; verheiratet, drei Kinder; Mitglied der Feuerwehr Bad Hersfeld, verschiedene Ausbildungen bis zum Zugführer, Einsatzkraft und Mitglied im Presseteam der Feuerwehr.