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Von 1992 bis 1997 in der Jugendfeuerwehr und von 1998 bis 2008 in der Freiwilligen Feuerwehr Freiburg, von 2006 bis 2007 in der Freiwilligen Feuerwehr Baden-Baden und seit 2008 in einer Freiwilligen Feuerwehr am Bodensee.

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Neue Technologien – Neue Herausforderungen

Neues Buch: „Standard-Einsatz-Regeln: Einsatz bei Photovoltaik-, Windenergie- und Biogasanlagen“

Buchcover SER Einsatz bei Photovoltaik-, Windernergie- und Biogasanlagen

„Feuerwehr lĂ€sst Haus abbrennen wegen Solaranlage auf dem Dach“, „Feuerwehr schaut tatenlos brennendem Windrad zu“ 
. Es sind Überschriften der boulevardorientierten Presse wie diese, die die Öffentlichkeit aufschrecken und zu öffentlichkeitswirksamen Argwohn am Handeln der örtlichen Feuerwehr fĂŒhren. In der Tat stehen die freiwilligen Feuerwehren noch immer vor gewissen Schwierigkeiten, wenn sie zu EinsĂ€tzen an Fotovoltaik-, Windenergie- und Biogasanlagen alarmiert werden. Im Zweifel geht die Sicherheit der EinsatzkrĂ€fte vor, allerdings folgen dann aufmerksamkeitsheischende Schlagzeilen wie eingangs dargelegt. Mit der 2011 oktroyierten Energiewende wird es in Zukunft vermehrt Anlagen alternativer Energieerzeugung in Deutschland geben, darauf mĂŒssen sich die Feuerwehren unabĂ€nderlich einstellen und sich mit diesen Technologien auseinandersetzen. Das Buch „Standard-Einsatz-Regeln: Einsatz bei Photovoltaik-, Windenergie- und Biogasanlagen“ will Feuerwehren helfen WissenslĂŒcken bei den EinsatzkrĂ€ften zu stopfen und damit zu einer effektiven Einsatzbearbeitung beizutragen. More →

Christkind beim Paketausliefern unterstĂŒtzt

In Spammgurte eingepackter Betonblock

Um dieses Betongeschenk auszuliefern, forderte das Christkind Feuerwehr und THW an.

In den frĂŒhen Stunden des Dienstagabends (04.12.12) forderte das Christkind die Kameraden des Rettungszugs der Feuerwehr Konstanz und des THW OV Konstanz zur UnterstĂŒtzung bei der Auslieferung eines Pakets an, das aufgrund von Übergewicht und einem im Weg stehenden Fahrzeug nicht auslieferbar war. Feuerwehr und THW waren jedoch genötigt, weitere Hilfsmittel zu beordern, die in Gestalt von Irakli West von „Heavy Rescue Germany“ am Ort des Geschehens erschien. Der Experte fĂŒr das Heben und Bewegen von schweren Lasten stand den Helfern mit fachmĂ€nnischem Rat zur Seite. More →

Acht Jahre in Betracht mitgebracht

Wann ich den ersten Beitrag im Feuerwehr Weblog (FWB.01) veröffentlicht habe, ist beileibe keineswegs einfach zu beantworten, hĂ€ngt es freilich von der Definition ab, die man zugrunde legt: Der erste (durch jemand anderen) veröffentlichte Beitrag, der erste selbst vorgelegte Artikel oder die erste als offizieller Autor herausgebrachte Abhandlung? Schwierig zu entscheiden, im Speziellen aber pedantisch, einstweilen liegen lediglich wenige Monate dazwischen. Zeit ist ohnehin relativ, kommt es mir wahrlich wie gestern vor, als ich als Feuerwehrschreiberling debĂŒtierte.

Wenn ich meine alten Texte lese, befĂ€llt mich manches Mal das Grausen, denn vollkommen belebt vom Bloggen und heillos infiziert vom Blogvirus, schrieb ich ohne Unterlass und ohne Plan, ohne Stil und ohne Konzept. RĂŒckblickend wĂŒrde ich die einstige Vorgehensweise gĂ€nzlich als authentisches Bloggen charakterisieren, schließlich ist noch kein Meister vom Sternenhimmel gefallen. Blogger durchlaufen im Übrigen einen Reifungsprozess. Immerhin ist das Lesen der einstigen, eigenen Artikel zugleich ein StĂŒck persönliche Erinnerungskultur – wenigstens.

fwb.01 2005-2006: Einfach nur ĂŒber Feuerwehr bloggen

Das Neue, das Fremde und das Unbekannte standen am Ursprung, und, ohne nun religiös klingen zu wollen, am Anfang stand das Wort. Meine seinerzeitige Bloggerei zeichnete sich durch das Vordringen in das Unentdeckte aus, sozusagen, um an der Analogie zu Star Trek festzuhalten, „Boldly to go where no man has gone before“. More →

Das FKK-Prinzip: Feuerwehr – Kooperation – Kommunikation

Die Gleichung Feuerwehr ist gleich Teamwork erscheint auf den ersten Blick banal, denn aus taktischer Sicht ist z.B. eine Gruppe funktional gegliedert und die einzelnen Teile greifen wie ZahnrĂ€der ineinander – zumindest in der Theorie. Der GruppenfĂŒhrer gibt die Befehle, der Maschinist kĂŒmmert sich um das Fahrzeug, der Angriffstrupp rettet oder löscht usw.

Kommunikation und Kooperation sind das A und O innerhalb der Feuerwehr

Ohne Teamwork wÀre das nicht möglich: Italienische Feuerwehrleute zeigen, was man mit tragbaren Leitern und Teamwork erreichen kann.

Teamwork in der Feuerwehr setzt also verschiedene soziale Rollen innerhalb der Gruppe voraus, deren wichtigste „Befehlsgeber“ und „BefehlsausfĂŒhrer“ sind. Teamwork ist indessen nicht immer gleichbedeutend mit Teamwork. Eine freiwillige Feuerwehr ist eine sehr heterogene Organisation mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten und charakterlichen PrĂ€gungen. Das hat Auswirkungen auf die Art und Weise, wie die Gruppe zusammen agiert. Ist der Befehlsgeber wenig durchsetzungsfĂ€hig oder erteilt unklare Anweisungen, gerĂ€t das gesamte Getriebe ins Stocken, fĂŒhren BefehlsempfĂ€nger ihre Aufgaben nicht aus oder beginnen auf eigene Faust konkurrierende TĂ€tigkeiten, verhaken sich die ZahnrĂ€der und es kommt zu Stillstand, verweigern Kameraden ihre Mitarbeit, arbeitet die Maschinerie schwerfĂ€lliger. More →

Vom Alles-Können-MĂŒssen wollen

KĂŒrzlich hatte ich eine kurze, aber aufschlussreiche Diskussion, deren Inhalt sich zugleich auf andere Gebiete in der Feuerwehr ĂŒbertragen lĂ€sst. Ausgehend vom Grundsatz der umfassenden Erkundung durch den EinheitenfĂŒhrer und den realen Restriktionen einer 360 Grad-Erkundung, z.B. durch die GrĂ¶ĂŸe der Einrichtung, der Verbauung etc., stellen UAVs – oder auch Drohnen – eine exzellente, luftgestĂŒtzte VervollstĂ€ndigung der Erkundung dar. Einigkeit bestand grundsĂ€tzlich ĂŒber den Einsatz von Drohnen.

Drohne mit Kamera

Ein Hexacopter mit Kamera

Uneinigkeit gab es zuletzt darĂŒber, was die Drohne können muss. Drohnen bei den BOS sind meistens als funkferngesteuerte Quadrocopter, Hexacopter oder Octocopter ausgefĂŒhrt und haben eine relativ geringe Nutzlast.

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Aus Spaß wurde ernst 


Erinnert sich noch jemand an meine satirische Darstellung der neuesten Feuerwehrinnovation? Nein! Hier ein kleiner Auszug:

[
] Auch die Navigation auf Basis von GoogleMaps wirft Probleme auf, so sind die verwendeten Karten nicht tagesaktuell, und im Bereich der Mikrokarten stĂ¶ĂŸt Google noch immer auf große Ablehnung. Mikrokarten zeigen von Google erstellte Bilder aus HĂ€usern und anderen nicht von Satelliten einsehbaren Objekten. Der Suchgigant hat dabei aber immer wieder mit dem Widerstand von Wohnungs- und Hausbewohnern zu kĂ€mpfen.

Als störend dĂŒrften EinsatzkrĂ€fte allerdings die Einblendung von Werbung empfinden. Der GHelm liefert passende Werbeanzeigen zu eingegebenen Suchbegriffen oder Einsatzszenarien. Brennt zum Beispiel der Akku eines Dell-Notebooks, zeigt der GHelm einen zehnsekĂŒndigen Werbespot fĂŒr das Lenevo Thinkpad. Die Kopplung der Navigationsfunktion mit der Einblendung von Werbung fĂŒhrt bisweilen zu skurillen Ergebnissen. So berichtete Ulrich Maurer von der Feuerwehr Hamburg ĂŒber einen Praxistest, der eine ungewöhnliche Wendung nahm. Die EinsatzkrĂ€fte gaben “Löschwasserentnahme” ein, daraufhin fĂŒhrte der GHelm die beiden FeuerwehrmĂ€nner statt zum nĂ€chstgelegenen Hydranten in ein zwei Kilometer entferntes SpirituosengeschĂ€ft. [
]

Wer weiterlesen möchte, der folge diesem Link zum vollstĂ€ndigen, ĂŒbrigens hinter keiner Pay-Wall versteckten Text. More →

Die Gier nach den Bildern

Gedanken zum BrandunglĂŒck in Titisee-Neustadt

Der Qualm ist noch nicht verzogen, die Feuerwehr löscht noch Glutnester, die Polizei beginnt mit den ersten Befragungen – und in den Foren, Blogs und (digitalen) Stammtischen findet bereits die televisuelle Ursachenanalyse statt. Anhand von ein paar Bildern, Twitter-Stats und den rudimentĂ€ren Berichten der Massenmedien ist der Schuldige sofort ausgemacht:

  • Die Feuerwehr war nicht schnell genug, weil es ja nur ein BMA war;
  • Die Feuerwehr ist ja freiwillig, das muss ja schlimm ausgehen;
  • Die Brandschutzbestimmungen wurden nicht eingehalten;
  • Behinderteneinrichtungen werden subaltern behandelt etc

Und nein, diese Behauptungen habe ich mir nicht ausgedacht, sondern sind im Netz auf den großen Nachrichtenseiten als Kommentare zu finden! Gerade was die besonders tragischen Blaulichtmeldungen betrifft, wĂ€re es vollkommen in Ordnung, die Kommentarfunktion abzuschalten, um andere Leser und vor allem die Betroffenen von diesem unsĂ€glichen Schuldzuweisungsspam zu verschonen.

Ich finde es unverschĂ€mt, geradezu pervers, dass wir, unmittelbar nachdem ein Brand ausgebrochen ist, bereits wissen wollen, was die Ursache war und wenn wir es nicht wissen uns irgendetwas zusammenreimen – und da nehme ich die Feuerwehrleute selbst nicht aus! Wir haben so gut wie keine Informationen und meinen unlĂ€ngst alles zu wissen.

Aus ein paar Pressefotos meinen wir missachtete Regeln herauszulesen, aus Veröffentlichungen auf der Homepage der örtlichen Feuerwehr mutmaßen wir taktische und technische Defizite und, ach ja, der kirchliche TrĂ€ger der Einrichtung muss etwas zu verbergen haben. Es muss so sein. Es darf nicht anders sein. Schuldzuweisung als ĂŒberkorrekte deutsche Untugend!

Fotos und auch Webseiten sind im besten Fall Ausschnitte der RealitĂ€t, meistens jedoch Interpretationen dessen was der Urheber gesehen oder erlebt hat, sie sind zutiefst subjektiv. In unserer Gier nach immer mehr Bildern und unserer Bilderstreckenklicksucht verkennen wir die BruchstĂŒckhaftigkeit der uns dargebotenen InformationshĂ€ppchen und erdreisten uns derart, als seien wir selbst vor Ort gewesen, hĂ€tten alles persönlich erlebt und wĂŒrden natĂŒrlich ganz anders handeln.

An die Opfer, die Angehörigen und die Helfer denkt kaum einer, sie sind Statisten eines multimedialen Zirkus, der die Gier der Zuschauer nach Action, dramatischen Bildern und Videos und immer horrender werdenden Fakten befriedigt. Was sind wir bloß fĂŒr eine perverse Gesellschaft?

Seit einfach nur still und behaltet eurer GeschwĂ€tz fĂŒr euch, bis genĂŒgend Fakten auf den Tisch sind. Gerade die Besserwisserei von so manchem „Feuerwehrmann“ (oder jemand der es gerne sein möchte) ist unangebracht.

Mein MitgefĂŒhl gilt den Opfern, Angehörigen und Helfern, ĂŒber die unvermittelt eine derartige Katastrophe hereingebrochen ist.

Die Qual der Wahl, die Wahl der Qual

Die Wahl der eigenen FĂŒhrungskrĂ€fte machte die Freiwilligen Feuerwehren in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu Vorreitern der demokratischen Bewegung. Bis dato gab es ein solches Vorgehen bei der Bestimmung von FĂŒhrungspersonen in dieser Breite nicht. Trotz ihres zweifelsohne wertvollen, ehrenamtlichen Dienstes fĂŒr die und an die Gemeinschaft, blieben Ressentiments bei der Obrigkeit bestehen, die nach der gescheiterten Revolution von 1848/9 mitunter zum Verbot und zur Auflösung von Feuerwehren beitrug. More →

Seid ihr ehrlich zu euch selbst?

AtemschutzgerÀtetrÀger beim Vorgehen in Brandraum

Atemschutz gehört zu den anstrengenden TĂ€tigkeiten im Feuerwehrdienst. Deshalb mĂŒssen die Feuerwehrleute gesund und fit sein.

Der Funkwecker reist euch aus dem Schlaf, automatisch richtet ihr euch in eurem Bett auf, springt auf den Fußboden, hastet zu eurer Garderobe, zieht euch an, wĂ€hrend die Durchsage in eurem FunkalarmempfĂ€nger Art der Alarmierung, Ort und weitere Einsatzhinweise durchgibt. Der Puls geht mit dem ersten Ertönen der FĂŒnftonfolge nach oben und die Einsatzmeldung pumpt Adrenalin in euren Körper. Treppe runter, auf dem Rad oder auf den Sohlen zum Feuerwehrhaus, dort angekommen, rĂŒstet ihr euch an eurem Spind aus, greift Helm, Koppel und Jacke und stĂŒrzt auf das Fahrzeug. Geschafft, ihr sitzt auf dem Platz eines AtemschutzgerĂ€tetrĂ€gers, ihr ward ein Ticken schneller als der Kamerad hinter euch. Tja, der schnellere ist der bessere, denkt ihr. Motor an, Fanfaren an, raus aus dem Stall, ab ins EinsatzgetĂŒmmel. Hirn dabei?

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TechWatch: Wurfkamera

Wer Ridley Scotts Kinofilm „Prometheus – Dunkle Zeichen“ im nun zu Ende gehenden Jahr gesehen hat, erinnert sich sicherlich an die Szene, wie Forscher im Inneren des GebĂ€udes kugelförmige, selbstfliegende ErkundungsfluggerĂ€te in die Luft werfen, und die daraufhin das Gebilde autonom auskundschaften. Die auf diese Weise gewonnen Informationen setzt ein Computer zu einer dreidimensionalen Karte zusammen. Science-Fiction? Nicht ganz! Das amerikanische Start-Up-Unternehmen „Bounce Imaging“ entwickelt eine ballförmige Wurfkamera mit integrierten Kameras, die in Gefahrengebiete hineingeworfen werden kann und deren Kameras 360-Grad-Panoramabilder des aufzuklĂ€renden Gebietes anfertigen. Eine drahtlose Übermittlung der Daten erfolgt an ein Smartphone oder Tablet. Anders als im oben genannten Kinofilm agiert der Wurfball nicht autonom und kommt nicht von selbst zum Werfer zurĂŒck. FĂŒr die kleinrĂ€umige AufklĂ€rung in Katastrophengebieten oder Industrieanlagen, ja sogar in von BrĂ€nden betroffenen RĂ€umen, bietet die Wurfkamera einige Optionen. [Technology Review]