Die Gleichung Feuerwehr ist gleich Teamwork erscheint auf den ersten Blick banal, denn aus taktischer Sicht ist z.B. eine Gruppe funktional gegliedert und die einzelnen Teile greifen wie Zahnräder ineinander – zumindest in der Theorie. Der Gruppenführer gibt die Befehle, der Maschinist kümmert sich um das Fahrzeug, der Angriffstrupp rettet oder löscht usw.

Kommunikation und Kooperation sind das A und O innerhalb der Feuerwehr

Ohne Teamwork wäre das nicht möglich: Italienische Feuerwehrleute zeigen, was man mit tragbaren Leitern und Teamwork erreichen kann.

Teamwork in der Feuerwehr setzt also verschiedene soziale Rollen innerhalb der Gruppe voraus, deren wichtigste „Befehlsgeber“ und „Befehlsausführer“ sind. Teamwork ist indessen nicht immer gleichbedeutend mit Teamwork. Eine freiwillige Feuerwehr ist eine sehr heterogene Organisation mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten und charakterlichen Prägungen. Das hat Auswirkungen auf die Art und Weise, wie die Gruppe zusammen agiert. Ist der Befehlsgeber wenig durchsetzungsfähig oder erteilt unklare Anweisungen, gerät das gesamte Getriebe ins Stocken, führen Befehlsempfänger ihre Aufgaben nicht aus oder beginnen auf eigene Faust konkurrierende Tätigkeiten, verhaken sich die Zahnräder und es kommt zu Stillstand, verweigern Kameraden ihre Mitarbeit, arbeitet die Maschinerie schwerfälliger.

Bringt Schmieröl die Zahnräder zum optimalen Funktionszustand, stellt die Kommunikation das Feuerwehrpendant dar. Kommunikation heißt nicht nur klare Anweisungen erteilen, hierarchisch vom Befehlsgeber zum Befehlsausführer, sondern auch horizontal zwischen den ausführenden Teilen der Gruppe. Obwohl jeder Trupp seine klar definierte Aufgabe hat, zwingt die Dynamik der gestellten Aufgabe zur Kommunikation über Auftragsgrenzen hinweg. Nur durch das Zusammenwirken von vertikaler und horizontaler Kommunikation kann eine Aufgabe erfolgreich bewältigt werden.

Im Mittelpunkt steht nicht die individuelle Person und seine Ansichten, sondern die gestellte Aufgabe, die es auszuführen gilt. Mittel der Wahl konkurrierende oder alternative taktische Vorschläge zu unterbreiten ist Kommunikation und nicht eigenmächtiges Handeln. Das setzt allerdings auch die Bereitschaft zur Kommunikation voraus. Jemand der reichhaltiges Wissen besitzt, oder sich mit einer Thematik sogar besser auskennt, sein Wissen jedoch für sich behält, stellt für die Erreichung des Ziels eine gleichsam suboptimale Situation dar, ähnlich jemand, der durch eine auffällig große Klappe und brachialer Durchsetzung seiner Vorgehensweise hervorsticht.

Kurzum, Teamwork bei der Feuerwehr ist ein hochkommunikativer und dynamischer Prozess, der von den Individuen einen Verzicht auf persönliche Gesichtspunkte im Sinne des Hinwirkens auf ein gemeinsames Ziel erfordert.