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http://www.stefan-cimander.de/blog

Von 1992 bis 1997 in der Jugendfeuerwehr und von 1998 bis 2008 in der Freiwilligen Feuerwehr Freiburg, von 2006 bis 2007 in der Freiwilligen Feuerwehr Baden-Baden und seit 2008 in einer Freiwilligen Feuerwehr am Bodensee.

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Koexistenz mit dem Feuer

Zum Thema Vegetationsbrand bin ich auf einer englischsprachigen Seite auf einen recht interessanten Artikel mit Bezug auf eine Studie der University of California gestoßen, dessen Grundaussage ist, dass VegetationsbrĂ€nde rund um bestimmte amerikanische Wohngebiete nicht verhindert werden können, sondern die Menschen lernen mĂŒssen, mit dem Feuer zu koexistieren.

“But fire, unlike other natural hazards, is still widely considered an enemy to be defeated, rather than a fact of life that must be accepted.” (Newyorker.com)

Das Thema, so die Studie, wir grundsÀtzlich falsch angegangen, wenn man sich andere Naturkatastrophen anschaut.

“To reduce flood damage, we make floodplain maps. To reduce earthquake damage, we form earthquake commissions. When it comes to fire, we hand everything over to the firefighters.” (Newyorker.com)

Bisher, so die Studie weiter, wĂŒrden die Ressourcen vollkommen falsch eingesetzt und bestehende rechtliche Werkezuge nicht benutzt. Insbesondere kritisieren die Feuerökologen, dass das Entfernen von Brennstoff, also abgestorbenen BĂ€umen etc, das Gegenteil von dem bewirkt, was erreicht werden soll.

“(
) fuels-reduction efforts may increase risks to life and property by encouraging development in fire-prone areas. [
] Land-use regulations like those that govern floodplains, the authors say, could restrict development in the most dangerous areas, and building codes requiring fire-resistant materials could reduce damage to existing structures”. (Newyorker.com)

[Gizmodo | Newyorker.com | Nature.com]

Drohnen behindern Löscharbeiten

Laut einer Meldung auf heise.de behinderten privaten Drohnen die Löscharbeiten bei einem Waldbrand in Kalifornien. Wenn ich es mal plakativ formuliere, bekommt Gaffen damit eine neue Dimension. GrundsÀtzlich möchte ich den Einsatz von Drohnen bei EinsÀtzen nicht verdammen, es gibt Situationen, da kann ein aktuelles Luftbild sinnvoll sein, aber das FluggerÀt sollte dann von den zustÀndigen Hilfsorganisationen gesteuert werden. Habt ihr schon einmal positive wie auch negative Erfahrung mit privaten Drohnen an Einsatzstellen gemacht? [Link]

Integrieren um zu engagieren

Momentan fĂŒhle ich mich unwohl. Nicht, weil es so heiß ist, sondern weil ich aus den Medien Dinge entnehme, die mich schockieren, betroffen machen und Zweifel an der MentalitĂ€t der Gegenwartsgesellschaft nĂ€hren – ja, gerade weil ich Feuerwehrangehöriger bin. Jenseits von „neuen“ politischen Parteien und obskuren Demonstrationsbewegungen, die bei mir nur KopfschĂŒtteln und den Sarkasmusmodus auslösten, muss ich erkennen, dass beide ideologische Wegbereiter fĂŒr etwas sind, von dem ich hoffte, die deutsche Gesellschaft hĂ€tte es ĂŒberwunden. Und ja, auch die Feuerwehren sind mal direkt, mal indirekt davon betroffen. Ich schreibe von den zunehmenden BrandanschlĂ€gen auf Einrichtungen fĂŒr FlĂŒchtlinge und die meinungsmachende Hatz in den sozialen Medien auf alles, was verbal nicht rechts von den RattenfĂ€ngerorganisationen steht. Ich bin zwar weit davon entfernt, mir linke Ideologien eigen zu machen oder gar ernst zu nehmen, aber momentan komme ich auch als Feuerwehrmann aus dem Nachdenken darĂŒber, was in diesem Land falsch lĂ€uft, nicht mehr heraus. (Wohlgemerkt, die Ursachen fĂŒr die gegenwĂ€rtige Situation sind auch bei den etablierten Parteien und der Lethargie der Regierenden zu suchen). More →

Waldbrandgefahr hat global zugenommen

Vegetationsbrand

Vegetationsbrand. Bild: Bert Knottenbeld/flickr (CC BY-SA 2.0)

Die Aussage, dass es mehr WaldbrĂ€nde geben wird, ist zwar in gewisser Hinsicht ein alter Hut – weil schon lange vermutet -, passt aber a) zur derzeitigen Wetterlage und b) zur eben erfolgten Veröffentlichung des Buches „VegetationsbrandbekĂ€mpfung“ aus der Feder von Cimolino und Co. (Rezension und Verlosung des Buchs im Feuerwehr Weblog folgen!).

Wissenschaftler haben anhand der Wetterdaten von 1979 bis 2013 nachvollzogen, dass die Gefahr von WaldbrĂ€nden tatsĂ€chlich zugenommen hat und sich die Dauer der Feuersaison um durchschnittlich 18 Prozent verlĂ€ngert hat. Auch sind mehr FlĂ€chen betroffen. Die Aussagen gelten ĂŒbrigens fĂŒr alle Kontinente außer der Antarktis. [Scinexx.de]

Absicherung als Teil des FĂŒhrungskreislaufs

Standard-Einsatz-Regeln: Absicherung von Einsatzstellen

technical rescue / technische rettung

Absicherung einer Einsatzstelle

Eigenschutz geht vor, das gilt nicht nur im Innenangriff, sondern bereits zu Beginn eines Einsatzes, nĂ€mlich dann, wenn das Feuerwehrfahrzeug auf einer Straße steht und die Mannschaft im öffentlichen Raum ihrer TĂ€tigkeit nachgeht. Andere Verkehrsteilnehmer sind bei einem Einsatz immer effektiv zu warnen, damit aus Rettern nicht selbst Opfer werden. Absicherung ist daher grundsĂ€tzlicher Teil des FĂŒhrungskreislaufs. Dennoch hilft auch die beste Absicherung nichts, wenn sie von anderen missachtet wird. More →

Ein alter Schuh der noch immer stinkt

Historisches Feuerwehrfahrzeug vor dem Kurhaus in Baden-Baden.

Öffentlichkeitsarbeit sollte mehr sein als nur historische Fahrzeuge auszustellen.

„It’s the economy, stupid“ war eines der SchlagsĂ€tze, der 1992 von James Carville fĂŒr die Kampagne des demokratischen PrĂ€sidentschaftsbewerbers Bill Clinton verfasst wurde, um zum Ausdruck zu bringen, was den Leuten – den WĂ€hlern – wichtig ist. Zu „It’s the public relations work, stupid“ möchte ich das Zitat nach den Erlebnissen dieser Woche umformulieren. Warum? Eigentlich ist es ein ziemlich alter Schuh, so alt, dass der Gestank desselben schon lĂ€ngst verdunstet scheint. Ohne Öffentlichkeitsarbeit schießen Spekulationen ins Bodenlose, machen wĂŒste Unterstellungen die Runde und das eigene Ansehen nimmt Schaden. Trotz dieses Wissens ereignen sich immer wieder große und kleine Kommunikationspannen. Die vergangene Woche bot mir, wie unter einem Brennglas fokussiert, die Bedeutung einer funktionierenden Öffentlichkeitsarbeit: einmal lokal und einmal bundesweit. More →

Sonne, Wind und Biomasse

Rezension von Sonderheft „Erneuerbare Energien“

Cover des Sonderhefts Erneuerbare Energien

Nach den Ereignissen in dem japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi beschloss die Bundesregierung die Energiewende, die zum Ziel hat, vermehrt Anlagen alternativer Energieerzeugung in Deutschland zu errichten. FĂŒr die Feuerwehren bedeutet dies, sich mit neuen Techniken der Energieerzeugung auseinanderzusetzen, neue Gefahren zu beachten und die Taktik anzupassen. Trotz gestiegenem Problembewusstsein und zunehmender Ausbildung stehen die (freiwilligen) Feuerwehren in der Tat vor gewissen Schwierigkeiten oder BerĂŒhrungsĂ€ngsten, wenn sie zu EinsĂ€tzen an und mit Beteiligung von Fotovoltaik-, Windenergie- und Biomasseanlagen alarmiert werden.

Mit dem 2015 publizierten Sonderheft „Erneuerbare Energien“ bietet das Feuerwehr-Magazin einen Einstieg in das Thema, das helfen will, WissenslĂŒcken bei den EinsatzkrĂ€ften zu schließen und damit zu einer effektiven Einsatzbearbeitung beizutragen. Das Heft gliedert sich in vier Abschnitte: Fotovoltaikanlagen, Windenergieanlagen, Biogasanlagen und Biomasse-Heizungen.

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Forward, Stop and Play

„Ich geb‘ Gas“ (Markus), schallt uns unser feuerrotes, blau blitzendes Auto ins Ohr;
„Stairway to Heaven“ (Led Zeppelin), brummt uns die Drehleiter beim Steigen vor;
„Highway to Hell“ (AC/DC), brĂŒllt uns das Flammenmeer entgegen;
„Atemlos durch die Nacht“ (Helene Fischer), piepst der Restdruckwarner ungelegen;
„Heart of Steel“ (Manowar), grölt das Halligan laut;
„Another Brick in the Wall“ (Pink Floyd), beklagen wir dem Leid ins Angesicht schaut;

Nun sind wir alle neben unserer Passion, unserer Profession auch Privatmenschen mit Interessen, beispielsweise was die AusrĂŒstung mit Musik, BĂŒchern, Filmen betrifft. Ich nutze die örtlichen Gegebenheiten, private Interessen im Feuerwehr Weblog mit dem Schall und Rauch rund um unser Ehrenamt zuzumischen, recht intensiv, z.B. wenn ich Science-Fiction und Feuerwehr erkunde, woraus dann Lagefeststellungen hervorgehen, die BrĂ€nde im Weltall entdecken.

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