Das Internet ist voll von tollen Videos. Aktuell ist keines toller als dieses hier – „Ruhe bewahren“ in einer neuen Dimension. Mein Respekt (und eine gute Verdeutlichung von Verhalten bei Mayday-Situationen).
[Fail Blog]Offside
Life is good
Dieses Bild entstand auf dem Weg zum Bereitstellungsraum beim letzten Hochwasser. Kurz nach Mitternacht, danach ging es nach Rosenheim.
Blick zurĂŒck: ich war bisher in folgende Industrien beruflich tĂ€tig: Marketing / Werbung, Internet (DotCom-Zeiten), Banking und aktuell Feuerwehr im weiteren Sinne.
Jede Industrie hat ihre Merkmale – generell kann man die in ihnen tĂ€tigen Menschen sehr wohl allgemein klassifizieren. Der Schnitt bzw. die Summe ist das, was Menschen in diesen Industrien ausmachen – diese Wirtschaftszweige sind von ihren Menschen geprĂ€gt, prĂ€gen sie. More →
Wie mache ich Schluss?
Wie beginnt man den Montagmorgen textlich am Besten? Konspirativ? Nein, zu komplex. Investigativ? Zu anstrengend. Sachlich? Zu langweilig. Satirisch? Klingt schon besser. Wobei die Grenzen zwischen Satire und âDampf ablassenâ flieĂend sein können.
Sich zu engagieren ist gut und lobenswert, ein Dienst an der Gesellschaft, blablabla ⊠sonntĂ€gliches PolitikergeschwĂ€tz, das gerade in Zeiten eines bevorstehenden Urnengangs vermehrt auf Versammlungen âwichtigerâ Vereine/Institutionen zu hören ist. Dieses Honig-um-den-Bart-schmieren verschlieĂt den Blick auf die wahren Probleme, die im Ehrenamt herrschen. Eine AufzĂ€hlung und Diskussion dieser Thematik ist Abend- und Seiten fĂŒllend, und fĂŒr den Montagmorgen auch schlecht geeignet, deshalb beschrĂ€nkte ich mich auf einen einzigen, den finalen Aspekt: Wie höre ich auf? Wie schmeiĂe ich hin? Wie mache ich Schluss?
Die durchaus unterhaltsame Frage ist nun, wie man am Besten zurĂŒcktritt, aufhört, es bleiben lĂ€sst.
Man kann es formal machen, sich auf Satzung und Gesetze berufen, formell einen Antrag auf Entpflichtung stellen und warten, dass dem stattgegeben wird, man kann es aber auch informell machen. Und an dieser Stelle wird es spannend â und kreativ.
Einfach nicht mehr erscheinen, zur Karteileiche zu werden, ist die hĂ€ufigste Variante. Irgendwann folgt dann der finale Akt, der satzungsgemĂ€Ăe Ausschluss. Langweilig.
Ausrasten, die BĂŒrotĂŒr des Vorgesetzten demolieren, Löcher in WĂ€nde der FĂŒhrung treten oder dem Vorstand die Meinung geigen, mĂŒndlich kĂŒndigen, ist zwar schon persönlicher, aber schrecklich unoriginell, und vor allem aggressiv.
Im Zeitalter der permanenten Erreichbarkeit lassen sich natĂŒrlich auch SMS, Chat und Email als Instrument des antizipierten Disengagements nutzen, wobei Schluss machen per SMS eklektizistisch, kindisch erscheint, dennoch ein gewisses geistreiches Potenzial aufweist. Immerhin sind moderne Kommunikationsmedien en vogue.
Ingeniös ist es und Stil hat es dagegen, seine Uniform zu nehmen und der FĂŒhrung (oder dem BĂŒrgermeister) auf den Tisch zu knallen. Wahlweise lĂ€sst sich das auf symbolische GegenstĂ€nde reduzieren, um den Transportaufwand zu minimieren.
Hab ich was vergessen?
Still alive? Yes!
Hallo? Gibt es euch noch? Ja, es gibt uns noch! Ich fĂŒr meinen Teil komme zurzeit nicht dazu die Feder fĂŒr das Feuerwehr Weblog zu schwingen. Genug Themen gĂ€be es, ebenso wie es Unmengen an begonnenen Artikeln gibt, die der Fertigstellung harren. Aber mal ehrlich, momentan habe ich einfach keine Lust ĂŒber Feuerwehr zu schreiben. Wer meinen privaten Blog verfolgt, weiĂ, womit ich mich beschĂ€ftige.
Unsere Kinder, wir Eltern
Stefan’s These mit dem Nachwuchs hat was. Im Gegensatz zu ihn bin ich sehr wohl der Meinung, man mĂŒsste die Jungen auf Ehrenamt trimmen, denn das ist in vierlei Hinsicht gut fĂŒr sie, und unsere Gesellschaft. NatĂŒrlich nicht reinprĂŒgeln, oder so.
Bleiben wir bei den Jungen: sie lernen mit Spielerei. Und warum sollte das bei uns Ălteren anders sein? Leider kommen irgendwann beim Erwachsen werden auch andere ZwĂ€nge dazu. Wie schafft man den Spagat zwischen Wissenschaftler / Theoretiker und Praktiker? Egal. Wichtig ist: einfach Dinge ausprobieren, genauso wie unsere Kinder. Spielerisch lernt sich’s am Besten.
Oben: Versuch mit Erdanker, Greifzug und Dynamometer.
Dienst am Kunden
Dies nur etwas ganz Subjektives: Vermehrt wird von Kunden gesprochen. Also: Kunden der Feuerwehr. Das sind Menschen, die wir retten bzw. denen wir etwas Gutes tun.
Ich finde das fĂŒrchterlich.
Davon abgesehen, dass sich der Kunde nicht willentlich fĂŒr uns entschieden hat weil er/ sie gar keine andere Wahl hat: ich glaube, mit dieser Ausdrucksweise ist gewollt, dass wir hier Service bieten, den wir sonst nicht bieten wĂŒrden, oder dass wir uns im Kopf ein wenig anders einstellen als sonst.
Ich finde der Spagat geht zu weit. Wir sind (noch) keine kommerzielle Veranstaltung, es soll uns bitteschön die Möglichkeit gegeben werden, mit der richtigen inneren Einstellung – als Retter – an die Sache herangehen. Die Dienstleistung ist da sowieso mit inbegriffen.
Oder?
Von Feuerwehr, Farben und Fortschritt
Wie ein Dogma zum Phlegma verkam.
Vom Stillstand zur Erneuerung.
Als ich vor fast acht Jahren beim Feuerwehr Weblog (v.01) zu schreiben begann, griff ich in einem meiner ersten Artikel den Aspekt âFarben der Feuerwehrâ auf (Gelb und Yelp: gelbe Feuerwehrfahrzeuge). Nicht allerorten auf dem Globus ist Rot die Standardfarbe der Feuerwehr, wie ich damals konstatierte. Die Farbe Rot stand fĂŒr mich zu jener Zeit nicht zur Disposition. Die Feuerwehrfahrzeuge waren seit den 1950er Jahren endgĂŒltig rot und das hatte auch so zu bleiben. Rot, die Farbe des Feuers. Rot, die Farbe der Warnung. Rot, die Farbe der Gefahr.
Modische Fantasien wie gelbe Konturmarkierungen oder, noch schlimmer, FlĂ€chen fĂŒllende gelbe Lackierungen, verbannte ich in das Reich des Undenkbaren, als Ausgeburt durchgedrehter Marketingstrategen, als Versuch den Charakter der Feuerwehr zu umzuwandeln. Obgleich ich der Farbe Gelb eine bessere Sichtbarkeit zugestehen musste, blieb ich bezĂŒglich der Farbfrage konservativ â Rot. Punkt. Aus. Basta. More →
RĂŒckblick: ANTS
Schon letzten Monat hatte ich mitbekommen, dass eine Feuwehrzeitschrift einen Artikel ĂŒber die Berliner ANTS – die Atemschutznotfall-Trainierte-Staffel – publiziert. Nun ist er in der aktuellen Ausgabe zu lesen.
Ich werde mir diesen Beitrag natĂŒrlich besorgen und mit meinem eigenen Fachartikel aus dem Jahr 2010 (!) vergleichen, der ebenfalls dieses Berliner Taktikkonzept zum Inhalt hatte. Wenn es interessiert, hier der Link.
âZur BrandbekĂ€mpfung mit 1. Rohr ĂŒber Leiter vorâ
Buchbesprechung von Hans Kempers FĂŒhren und Leiten im Einsatz
In der Bundesrepublik spiegelt die FwDV100 das Einmaleins der FĂŒhrung und FĂŒhrungsorganisation wieder. Sie ist ein umfangreiches Dokument, dessen inhaltliche Resonanz bei NichtfĂŒhrungskrĂ€ften eher leise anklingt, jedoch konkrete Auswirkung im Einsatz hat, nĂ€mlich dann, wenn ein Befehl auszufĂŒhren ist. Nicht selten bleibt der Befehlssinn unverstanden, weil das (FĂŒhrungs-)Hintergrundwissen fehlt.
Hans Kemper erlĂ€utert in seinem Grundlagenbuch âFĂŒhren und Leiten im Einsatzâ aus der Reihe âFachwissen Feuerwehrâ in nunmehr 4., aktualisierter Auflage angehenden FĂŒhrungskrĂ€ften und NichtfĂŒhrenden die Struktur und die AblĂ€ufe hinter dem Befehl. Zweck soll es sein âVerstĂ€ndnis fĂŒr Verhaltensweisen, Handlungen und Entscheidungen der âFĂŒhrendenââ (S. 6) zu erreichen. Kemper ĂŒberarbeitete die vorliegende Auflage vollstĂ€ndig, um geĂ€nderte Vorschriften zu berĂŒcksichtigen und den Inhalt zu erweitern. More →
Das Hochwasser und die Folgeideen
Die jĂŒngste Hochwasserlage hat es â mal wieder â gezeigt: Ohne Manpower ist eine wirkungsvolle Abarbeitung der EinsĂ€tze und BekĂ€mpfung der Folgen nicht machbar. Auch dieses Jahr kam es â mal wieder â zu Problemen hinsichtlich der Freistellung von Arbeitnehmern.
Roderich Kiesewetter, Bundestagsabgeordneter der CDU und PrĂ€sident des Reservistenverbands, forderte in einem Interview mit dem Handelsblatt einen âBlaulichtbeauftragten in den Personalabteilungen der Unternehmenâ. Dieser solle nicht nur Ăberblick ĂŒber das ehrenamtliche Engagement haben, sondern auch Fehlzeiten der freigestellten Mitarbeiter koordinieren.
Eine gute Idee, aber ob ein Beauftragter allein die Probleme einer dienstleistungsorientierten Gesellschaft lösen kann, sei dahin gestellt. Immerhin gesteht Kiesewetter ebenfalls, dass es sich beim Thema Freistellung mehr um ein kulturelles Problem handelt. Es bleibt abzuwarten, was aus Kiesewetters Vorschlag bleibt.
[Von einer Verlinkung des Interviews im Handelsblatt muss ich aufgrund der gegenwÀrtigen Rechtslage leider absehen. Ihr findet das Interview vom 14.06.2013 aber mithilfe einer Suchmaschine.]