Markus hat Frust. Von Biogas und Fachausbildung.

Schwebende Last

Markus hat Frust. Markus ist nicht alleine. So wie ihm geht es so vielen, wenn nicht den meisten (Fach-)Ausbildern bei der Feuerwehr.

Hat mal jemand eine PowerPoint zu X*?

*X = [TiefbauunfĂ€lle, Dekontamination von Verletzten, AtemschutznotfĂ€lle,…,n]

Die Vielfalt von möglichen Einsatzszenarien ist fast unendlich, und lĂ€sst sich im Sinne dieses Artikels prima folgendermaßen darstellen: More →

USA: Untersuchungsbericht zu 4 getöteten FA in Houston

Eben veröffentlicht: der Untersuchungsbericht zu vier getöteten und 16 (!) verletzten FA in Houston, TX, USA. Zum Download als PDF. Bei diesem Einsatz stĂŒrzte das Dach des GebĂ€udes auf die FA im Innenangriff, und in einem Folgeeinsturz wurden weitere Mitglieder  – auch eines RIT – teils erheblich verletzt.

Untersuchungsberichte sind eine Goldgrube an Informationen. Wenn etwas schiefgeht, dann ist das ĂŒblicherweise eine Verkettung von unglĂŒcklichen Dingen. Hier auch nicht anders, und auch hier lohnt ein Blick in dem sehr detaillierten Dokument. Besonders interessante Aspekte:

  • Der Brand schwelte bereits seit ca. 3 Stunden im Dachbereich. Somit war die Konstruktion bereits bei Eintreffen der EinsatzkrĂ€fte erheblich geschwĂ€cht
  • Sehr starker Wind erschwerte die Löscharbeiten, und verursachte ungewöhnliches Brandverhalten
  • Der RIT wurde erfolgreich eingesetzt
  • Es wurden zur Rettung Hebekissen (!) eingesetzt

Gerade der letzte Punkt fĂŒr mich ein Killerargument, warum dieses GerĂ€t auf ein HLF gehört.

Weitere LektĂŒre hier im Feuerwehr Weblog: Untersuchungsberichte tödlicher UnfĂ€lle, Wind Driven Conditions

Und: Ehre dem Angedenken der getöteten Feuerwehrangehörigen.

Drohnen behindern Löscharbeiten

Laut einer Meldung auf heise.de behinderten privaten Drohnen die Löscharbeiten bei einem Waldbrand in Kalifornien. Wenn ich es mal plakativ formuliere, bekommt Gaffen damit eine neue Dimension. GrundsÀtzlich möchte ich den Einsatz von Drohnen bei EinsÀtzen nicht verdammen, es gibt Situationen, da kann ein aktuelles Luftbild sinnvoll sein, aber das FluggerÀt sollte dann von den zustÀndigen Hilfsorganisationen gesteuert werden. Habt ihr schon einmal positive wie auch negative Erfahrung mit privaten Drohnen an Einsatzstellen gemacht? [Link]

Integrieren um zu engagieren

Momentan fĂŒhle ich mich unwohl. Nicht, weil es so heiß ist, sondern weil ich aus den Medien Dinge entnehme, die mich schockieren, betroffen machen und Zweifel an der MentalitĂ€t der Gegenwartsgesellschaft nĂ€hren – ja, gerade weil ich Feuerwehrangehöriger bin. Jenseits von „neuen“ politischen Parteien und obskuren Demonstrationsbewegungen, die bei mir nur KopfschĂŒtteln und den Sarkasmusmodus auslösten, muss ich erkennen, dass beide ideologische Wegbereiter fĂŒr etwas sind, von dem ich hoffte, die deutsche Gesellschaft hĂ€tte es ĂŒberwunden. Und ja, auch die Feuerwehren sind mal direkt, mal indirekt davon betroffen. Ich schreibe von den zunehmenden BrandanschlĂ€gen auf Einrichtungen fĂŒr FlĂŒchtlinge und die meinungsmachende Hatz in den sozialen Medien auf alles, was verbal nicht rechts von den RattenfĂ€ngerorganisationen steht. Ich bin zwar weit davon entfernt, mir linke Ideologien eigen zu machen oder gar ernst zu nehmen, aber momentan komme ich auch als Feuerwehrmann aus dem Nachdenken darĂŒber, was in diesem Land falsch lĂ€uft, nicht mehr heraus. (Wohlgemerkt, die Ursachen fĂŒr die gegenwĂ€rtige Situation sind auch bei den etablierten Parteien und der Lethargie der Regierenden zu suchen). More →

Waldbrandgefahr hat global zugenommen

Vegetationsbrand

Vegetationsbrand. Bild: Bert Knottenbeld/flickr (CC BY-SA 2.0)

Die Aussage, dass es mehr WaldbrĂ€nde geben wird, ist zwar in gewisser Hinsicht ein alter Hut – weil schon lange vermutet -, passt aber a) zur derzeitigen Wetterlage und b) zur eben erfolgten Veröffentlichung des Buches „VegetationsbrandbekĂ€mpfung“ aus der Feder von Cimolino und Co. (Rezension und Verlosung des Buchs im Feuerwehr Weblog folgen!).

Wissenschaftler haben anhand der Wetterdaten von 1979 bis 2013 nachvollzogen, dass die Gefahr von WaldbrĂ€nden tatsĂ€chlich zugenommen hat und sich die Dauer der Feuersaison um durchschnittlich 18 Prozent verlĂ€ngert hat. Auch sind mehr FlĂ€chen betroffen. Die Aussagen gelten ĂŒbrigens fĂŒr alle Kontinente außer der Antarktis. [Scinexx.de]

Absicherung als Teil des FĂŒhrungskreislaufs

Standard-Einsatz-Regeln: Absicherung von Einsatzstellen

technical rescue / technische rettung

Absicherung einer Einsatzstelle

Eigenschutz geht vor, das gilt nicht nur im Innenangriff, sondern bereits zu Beginn eines Einsatzes, nĂ€mlich dann, wenn das Feuerwehrfahrzeug auf einer Straße steht und die Mannschaft im öffentlichen Raum ihrer TĂ€tigkeit nachgeht. Andere Verkehrsteilnehmer sind bei einem Einsatz immer effektiv zu warnen, damit aus Rettern nicht selbst Opfer werden. Absicherung ist daher grundsĂ€tzlicher Teil des FĂŒhrungskreislaufs. Dennoch hilft auch die beste Absicherung nichts, wenn sie von anderen missachtet wird. More →

Ein alter Schuh der noch immer stinkt

Historisches Feuerwehrfahrzeug vor dem Kurhaus in Baden-Baden.

Öffentlichkeitsarbeit sollte mehr sein als nur historische Fahrzeuge auszustellen.

„It’s the economy, stupid“ war eines der SchlagsĂ€tze, der 1992 von James Carville fĂŒr die Kampagne des demokratischen PrĂ€sidentschaftsbewerbers Bill Clinton verfasst wurde, um zum Ausdruck zu bringen, was den Leuten – den WĂ€hlern – wichtig ist. Zu „It’s the public relations work, stupid“ möchte ich das Zitat nach den Erlebnissen dieser Woche umformulieren. Warum? Eigentlich ist es ein ziemlich alter Schuh, so alt, dass der Gestank desselben schon lĂ€ngst verdunstet scheint. Ohne Öffentlichkeitsarbeit schießen Spekulationen ins Bodenlose, machen wĂŒste Unterstellungen die Runde und das eigene Ansehen nimmt Schaden. Trotz dieses Wissens ereignen sich immer wieder große und kleine Kommunikationspannen. Die vergangene Woche bot mir, wie unter einem Brennglas fokussiert, die Bedeutung einer funktionierenden Öffentlichkeitsarbeit: einmal lokal und einmal bundesweit. More →