ISS

Außerirdischer Ausnahmezustand

20 Jahre Internationale Raumstation

International Space Station. Bild: NASA / Wikimedia Commons

International Space Station. Bild: NASA / Wikimedia Commons

20 Jahre sind fĂŒr einen Menschen kein Alter, fĂŒr ein Fahrzeug bei der Feuerwehr schon eher, obwohl Laufzeiten von 30 und mehr Jahren keine Seltenheit waren (und teilweise noch sind).

20 Jahre sind fĂŒr eine Raumstation dagegen ein ordentliches Alter, zumal es durchaus angebracht ist, von einem permanenten Ausnahmezustand zu sprechen, wenn es um den Betrieb des menschlichen Außenpostens geht. Ruhepausen gibt es nicht. Die Gefahr, dass etwas passiert, ist stĂ€ndig gegeben. Schließlich leben und arbeiten die „Außerirdischen“ unter extremsten Bedingungen. Technische Defekte, Mikrometeoriten oder Weltraumschrott, sie alle bedrohen das Leben der Wissenschaftler dort oben, 400 Kilometer ĂŒber der Erde. Zu den Bedrohungen gehört auch der Aspekt Feuer, dem das Feuerwehr Weblog vor einiger Zeit mehrfach Aufmerksamkeit schenkte.

20 Jahre ohne grĂ¶ĂŸere ZwischenfĂ€lle. Allein das ist ein Grund zum Feiern. Happy Birthady liebe ISS. Auf die nĂ€chsten 
 Jahre.

Links im Feuerwehr Weblog

Condition Red – Alarm im Weltraum

SAFFIRE – Die NASA erforscht BrĂ€nde im All

Gabeln werden auf Teller gelegt, das Rascheln der Zeitungsseiten unterbrochen und die LautstÀrke des FernsehgerÀts reduziert, als der schrille Alarmton die Frauen und MÀnner der Raumwache auffordert, der folgenden Durchsage zu lauschen:

„Einsatz fĂŒr Löschraumgleiter 81, RĂŒstsfĂ€hre 3 und Rettungsflieger 61. Brand auf Raumstation 51, Modul 42!“

Mit geĂŒbter Eile und gewohnten Griffen ziehen die Weltraumretter ihre feuerhemmenden SchutzanzĂŒge an, begeben sich auf ihre FluggerĂ€te und spielen in Gedanken die Schritte des Notfallprogramms fĂŒr Raumstationen durch. Was noch vor wenigen Jahren Astronauten und Techniker vor große Herausforderungen stellte, ist fĂŒr die Feuernauten inzwischen eine Routineangelegenheit: BrĂ€nde im Weltraum. Die Grundlagen hierfĂŒr wurden zu Beginn des 21. Jahrhunderts gelegt, als eine Reihe von Experimenten, das VerstĂ€ndnis von BrandverlĂ€ufen in der Mikrogravitation beförderte.

Soweit ein kleines, in der Zukunft angesiedeltes Gedankenspiel, dessen Grundannahme ganz und gar nicht fiktional ist: die Erforschung von Feuer und BrandverlĂ€ufen in der Mikrogravitation und an Bord von Raumfahrzeugen. Vor mittlerweile zwei Jahren hatte ich bereits mit dem Artikel „(K)ein Feuer in der Schwerelosigkeit“[1] auf die Problematik von BrĂ€nden im Weltraum und die schwache Forschungslage hingewiesen. NASA und ESA wollen nun mit einer Reihe von Experimenten die Datenlage erweitern, ein Brand auf der ISS kĂ€me nĂ€mlich einem Worst-Case-Szenario gleich. More →

(K)ein Feuer in der Schwerelosigkeit

BrandbekĂ€mpfung und BrandverhĂŒtung an Bord der ISS

In Science-Fiction Serien wie „Star Trek“ klingt die BrandbekĂ€mpfung an Bord von Raumschiffen immer leicht und unkompliziert: Bricht ein Feuer aus, aktiviert sich automatisch ein EindĂ€mmungsfeld und erstickt den Brand. Nun ja, die Welt von „Star Trek“ liegt in einer fernen Zukunft, sodass die irdisch-gegenwartsbezogene Frage nach dem Verhalten von Feuer in der Schwerelosigkeit (oder Mikrogravitation) und den zu ergreifenden Löschmaßnahmen durchaus berechtigt ist. Immerhin gab es mindestens einen kritischen Brand im Orbit: Am 24. Februar 1997 brannte an Bord der ehemaligen russischen Raumstation MIR 14 Minuten lang eine Sauerstoffkerze.

International Space Station. Bild: NASA / Wikimedia Commons

International Space Station. Bild: NASA / Wikimedia Commons

Mit der ISS (International Space Station) existiert nur ein bemannter Außenposten der Menschheit im All und die Frage nach einem funktionierenden Brandschutz(konzept) ist fĂŒr die Crew ĂŒberlebenswichtig. Im Gegensatz zur ErdoberflĂ€che kann ein Astronaut nĂ€mlich nicht einfach vor die TĂŒre treten, wenn es brennt, sprich, seine Flucht- und Überlebensmöglichkeiten sind begrenzt. Ferner verhĂ€lt sich ein Feuer im All anders und die Verbrennungsprodukte, WĂ€rme und toxischer Rauch, verflĂŒchtigen sich aufgrund der Schwerelosigkeit ebenfalls nicht so einfach wie unter freiem Himmel. More →