Schweißtreibendes Training für Atemschutzgeräteträger

Als Übungsdienstorganisator hat man es in diesen Tagen alles andere als leicht: Sommer, Sonne, Sonnenschein lassen die Kameraden die Prioritäten fernab der Feuerwehr setzen, gerade dann, wenn der Dienstplan ein schweißtreibendes Thema prophezeit.

Für mich als Organisator bedeutet dies, dass ich kaum weiß, mit wie vielen Kameraden ich an einem Dienst zu rechnen habe. Nachdem ich in den vergangenen Monaten selbst einige Male „böse auf die Fresse gefallen bin“, weil sich das Übungsszenario mit zu wenig Personal nicht realisieren ließ, musste eine skalierbare Übung her, ein Szenario dass sich mit viel, wie auch mit wenig Personal durchführen lässt. Zugleich sollten alle Kameraden mit ihren unterschiedlichen Qualifikationen eingebunden werden.

Thema des Dienstes war das Atemschutznotfalltraining, schweißtreibend, anstrengend und stressig, angesichts der plötzlich hereingebrochenen Hitze daher alles andere als attraktiv. Aber ANT bietet sich für eine skalierbare Stationsausbildung an. Das ANT ist ein weites Feld mit vielen Teilaspekten, aus dem man sich pro Übungseinheit die wichtigsten Punkte herauspicken muss. Glücklichweise konnte ich einen gewissen Ausbildungsstand voraussetzen, sodass Grundlagentraining nicht Gegenstand des Abends war.

Kurzum, wir hatten uns fünf Stationen ausgedacht, davon vier für die Atemschutzgeräteträger und eine für die Nicht-Atemschutzgeräteträger. (Den Joker der Skalierbarkeit mussten wir im Übrigen ziehen). Jeder der Stationen war dazu ein Schwerpunkt und ein bestimmtes Ziel zugedacht.

Funken und Überwachen

Die Nicht-Atemschutzgeräteträger bekamen die Aufgabe die Atemschutzüberwachung und den Funkverkehr durchzuführen. Gerade für die Rookies nicht unwichtig. Eine Teilaufgabe bestand darin eine Skizze des Raumes zu erstellen, in dem sich einer der Trupps befand. Hierzu sollte der Trupp gezielt befragt werden. Idee dahinter war es die eingesetzten AGT anzuhalten klar und deutlich zu funken, während die ASÜ diese Erkenntnisse grafisch umsetzen sollte.

Kommunizieren und Wechseln

Der Wechsel von PA, an der Mitteldruckleitung, der Flasche und der Einsatz des Y-Stückes unter Nullsichtbedingungen war Gegenstand der ersten Station der Atemschutzgerteträger. Ziel war es die Kommunikation innerhalb des Trupps hinsichtlich des Vorgehens, als auch den Umgang mit der Atemschutztechnik zu trainieren. Die Trupps sollten alle Varianten durchspielen, ebenfalls abhängig von der Auffindeposition des verunfallten Kameraden.

Fühlen und Erkennen

Aufgabe an einer weiteren Station war das Trainieren des Sehen-Hören-Fühlen-Checks und Vorgehen nach dem LAGE-Schema unter erschwerten Sichtbedingungen. Hierbei galt es festzustellen, was für ein Problem vorliegt und welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Ziel war es den Kameraden das schematische Vorgehen näher zu bringen.

Stress und Rettung

Die anspruchsvollste Station fand in einem vollständig vernebelten Raum statt. Der Trupp sollte an einem gefüllten Schlauch vorgehen und einen vermissten Kameraden suchen und retten. Welche Rettungsmethode geeignet ist, sollte der Sicherheitstrupp ausmachen, bevor der Kamerad aus dem verrauchten Bereich zu verbringen war. Zusätzlich wurde der Trupp durch akustische Effekte und andere Störmanöver, wie ständiges Anfunken sowie Bewurf mit leeren Plastikflaschen, unter Druck gesetzt. Ziel war es, das Vorgehen unter Stressbedingungen kennenzulernen und darunter zu arbeiten.

Mayday und Selbsthilfe

Schließlich bildete ein theoretischer Teil den Abschluss. Jeder AGT bekam auf einem Notizzettel Fallbeispiele/Szenarios geschildert, anhand derer er entscheiden sollte, ob es sich um einen Atemschutznotfall handelte. Gleichzeitig sollte das korrekte Absetzen eines MAYDAY-Funkspruchs anhand des vorhandenen Szenarios geübt, ebenso sollten Selbsthilfemaßnahmen bis zum Eintreffen eines Sicherheitstrupps diskutiert werden.