Übungsbeispiele und –ideen für die Ausbildung an und mit der Wärmebildkamera
Die zunehmende Verbreitung von Wärmebildkameras (WBK) in Deutschland zeigt, dass die Feuerwehren die zahlreichen Appelle aufgenommen und verinnerlicht haben. Der erste, und wohl schwierigste Schritt, das Gerät überhaupt erst einmal zur Verfügung zu haben, scheint vielerorts getan. Scheint deshalb, weil es bei diesem einen Schritt nicht bleiben darf. Eine Wärmebildkamera ist kein Wundergerät: Ihr Vorhandensein an der Einsatzstelle ersetzt nicht gebräuchliche und gewohnte Taktiken, sie löscht keine Brände, ihre Bilder zeigen eine andere Realität als die des menschlichen Auges. Dies muss sich jeder Anwender immer ins Gedächtnis rufen. Die WBK ergänzt „unser Geschäft“ dennoch optimal. Damit diese Ergänzung die Zielerreichung erhöht, den Einsatzablauf effizienter macht und letztlich die Sicherheit für Mannschaft wie Betroffene erhöht, bedarf es einer entsprechenden Unterweisung, einer praktischen Ausbildung an und mit dem Gerät. Nur wer ihre Vor- und Nachteile, die Einsatzgrenzen und Eigenheiten kennt, vermag die WBK effektiv und richtig im Einsatz zu führen. Das ist der zweite Schritt.
Das erste Mal
Erinnert ihr euch an euren ersten Einsatz mit der Wärmebildkamera? Und nun, Hand auf’s Herz. Konntet ihr die angezeigten Wärmebilder korrekt interpretieren? Habt ihr die Physik hinter der Thermografie verstanden? Gab es eine Einweisung für das Gerät, bevor es in den Einsatz ging?
Eine WBK ist gut und schön (und manchmal dazu teuer), aber die Ausbildungsvorschriften der Feuerwehren haben allerdings noch nicht mit der Technik aufgeschlossen. Das führt nicht nur zu heiterer, unreflektierter Beschaffung nach Marketingschlagworten, sondern zu höchst unterschiedlichen Formen der Ausbildung – von gar nicht („Einschalten und los geht’s“) bis hin zu qualifiziert („Analysieren und Interpretieren“). More →