UK

Sparzwang UK: Targeted Response Vehicle

In UK wird seit geraumer Zeit das Feuerwehrwesen massiv zurĂŒckgefahren, und auch in der aktuellen, neuen, Legislaturperiode geht’s munter weiter. Laut Gewerkschaft FBU wurde in den letzten Jahren jede achte Stelle (Vollzeit und Retained) gestrichen.

Rein ökonomisch betrachtet sind 70% der EinsĂ€tze Bagatellen, fĂŒr die der Einsatz eines HLF viel zu groß und teuer ist. Aktueller Trend ist die Inbetriebnahme von „Targeted Response Vehicles“, am ehesten als Vorauslöschfahrzeug zu bezeichnen. In Tyne and Wear sind das zwei Mann Besatzung mit 600l Wasser, HD-Löschanlage, Atemschutz und Licht. More →

4 Tote FA in Atherstone : Untersuchungsbericht

Beim Brand eines Lager/ IndustriegebÀudes in Atherstone on Stour (UK) verstarben im Jahr 2007 vier Feuerwehrleute:

  • Watch manager Ian Reid Age 44 years
  • Firefighter John Averis Age 27 years
  • Firefighter Ashley Stephens Age 20 years
  • Firefighter Darren Yates-Badley Age 24 years

Dies war das schlimmste UnglĂŒck seit den 70ern in diesem Land.

Nun wurde ein im Auftrag der Gewerkschaft FBU erstellter Untersuchungsbericht veröffentlicht. Download hier (PDF). Wir schon zuvor beim Bericht aus Southampton (siehe hier) ein absolut lesenswertes Dokument. More →

UK: Zusammenlegung der Fire Services als Option

16 LÀnder, knapp 25.000 Feuerwehren (glaube ich): wir. 46 Feuerwehren: UK jetzt. Unter UmstÀnden 45 zuviel, so eine aktuelle Untersuchung, die hier zum herunterladen angeboten wird.

Einsparungen in Höhe von 200m GBP sind theoretisch drin, von gemeinsamen Beschaffungen hin zu weniger Wasserkopf. Auch könnten einige Fire Services effizienter arbeiten. Vorgeschlagen wird die Zusammenlegung zu einem großen, nationalen Feuerwehrwesen wie es z.B. bereits in Schottland praktiziert wird.

[edit IW] Ausgesprochen interessant folgende Aussage:
„Increasing the total ‘on-call’ firefighters nationally by just 10 percent (to 40 percent) could provide annual savings of up to ÂŁ123 million“
On-call sind bezahlte, freiwillige KrÀfte.

UK: Untersuchungsbericht zu 2 getöteten FA veröffentlicht

St. Marys Fire Station (Wikipedia)

St. Marys Fire Station (Wikipedia)

Am 6. April 2010 wurde als zustÀndige Feuerwehr das Hampshire Fire Service zu einem Zimmebrand in einem Hochhaus in Southampton gerufen. Bei diesem Einsatz verstarben zwei Kameraden im Innenangriff, zwei weitere wurden verletzt.

Nun, drei Jahre spÀter, wurde ein Untersuchungsbericht veröffentlicht, der hier als PDF zum herunterladen bereit steht.

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Sicher? Ganz sicher?

Manchmal geht’s dann doch zu weit. Die Rede ist vom Sicherheitsdenken, und zwar in Bezug auf uns selbst im Einsatz. Klar, insgesamt passen wir mehr auf und selbst auf als frĂŒher. Beispiele: fĂŒr Brand geeignete PSA, Absturzsicherung, Notfallkonkzepte usw.

Wo ist aber die Grenze, die uns an der Arbeit hindert? Man stelle sich vor, die BG, GuV, FuK, Gewerkschaft – oder wer auch immer – bekommt so viel Gewicht, dass wir unser Handeln fĂŒnf mal ĂŒberdenken und uns gegen den Einsatz entscheiden. Umgekehrt: wir ziehen das durch, retten, und werden dafĂŒr bestraft? Undenkbar?

Hier drei Beispiele, die einem schier zur Verzweiflung bringen:

  • In den USA wird ein Rettungsschwimmer gefeuert, weil er eine Rettung ausserhalb seines zugewiesenen Abschnitts durchfĂŒhrte
  • UK (1): Mann liegt mit Gesicht nach unten in Kanal, ca. 5m Böschung. Nach einem „Risk Assessment“ entscheidet sich der GF gegen einen Einsatz. Zig Rettungsmannschaft steht herum bis die Wasserrettung aus 50 Meilen Entfernung anrĂŒckt
  • UK (2): Ähnliche Geschichte: Mann liegt in seichtem GewĂ€sser, Feuerwehr hat nach eigener Aussage nicht die erforderliche Ausbildung, Rettung wird nicht durchgefĂŒhrt, auch hier verstirbt der Patient

Bei den UK-UnfĂ€llen siehe man sich die Bilder an. In beiden FĂ€llen zweifele ich keinen Augenblick daran, dass eine Freiwillige Feuerwehr hierzulande die Rettung durchgefĂŒhrt hĂ€tte.  FĂŒr die Berufsfeuerwehren kann ich keine Aussage treffen, dĂŒrfte allerdings Ă€hnlich liegen.

Klar, mĂŒssen wir eigene GefĂ€hrdung abwiegen. Diese Entscheidung muss aber weiterhin im Ermessen des Einsatzleiters liegen, und nicht durch Drohszenarien oder einem gefĂŒhlten Druck durch die „Arbeitssicherheit“ gar nicht erst getroffen werden. Es muss auch von jeder Feuerwehr erwartet werden können, dass sie „einfache“ Aufgaben, erfĂŒllen kann, und im Falle der Menschenrettung geht das immer vor.

Was keinesfalls passieren darf: drei-vier-und zugfache Absicherung (Arbeitssicherheit etc) und dann immer noch so eine Haftungs-Drohkulisse im RĂŒcken haben, dass man sich gar nicht mehr traut.

Wie gesagt, nicht immer einfach, aber manche Dinge sind nun mal offensichtlich.