Dubai

Mit Wasser auf dem Wasser vor

Das Feuerwehr Weblog berichtete 2015 über den Plan der Dubai Civil Defence ihr Portfolio an Rettungsmitteln, um Jetpacks zu erweitern. Auch wenn man von der Umsetzung des Plans in dem technikverliebten Wüstenstaat noch entfernt scheint, verfügen die Rettungskräfte des Emirats seit kurzem über ein ähnliches, nicht weniger spektakuläres Transport- und Brandbekämpfungssystem für seine Feuerwehrleute: das Dolphin System.

Dolphin ermöglicht es den Einsatzkräften die Einsatzorte auf dem Wasserweg zu erreichen und von dort zu bekämpfen. Ein von der Dubai Civil Defense veröffentlichtes Video zeigt die Bestandteile des Systems, das aus einem Jetski, einem Jetpack und einem Feuerwehrschlauch besteht. Der Jetski erlaubt es den Feuerwehrleuten, den Fluss anstelle der Straßen zu benutzen, um zum Brandherd zu gelangen. Damit vermeidet man die verkehrsreichen Straßen und verkürzt die Eintreffzeiten. Das wassergetriebene Jetpack startet den Feuerwehrmann und den Schlauch in die Luft, sodass sie Brücken, Boote und sogar Gebäude entlang der Küste erreichen können. Weil das System auf der Nutzung von Wasser basiert, kann der Fluss als unbegrenzte Wasserquelle herhalten. [Futurism.com]

Abgefahren? Sicherlich! Allerdings braucht es, denke ich, etwas Übung, bis ein Feuerwehrmann sich auf dem Jetpack halten kann. In Deutschland vorstellbar? Eher nicht! Warum? Da fällt mir spontan zunächst die UVV ein. Aber es gibt sicherlich noch mehr Gründe.

Angriffstrupp mit Jetpack vor

Martin Jetpack der Firma Martin Aircraft aus Neuseeland. Bild: Martin Aircraft

Martin Personel Jetpack der Firma Martin Aircraft aus Neuseeland. Bild: Martin Aircraft

„Angriffstrupp zur Menschenrettung mit Jetpack ins 30. Obergeschoss über den Luftweg vor“. Lautet zukünftig so der Befehl des Einheitsführers an seine Mannschaft? Was nach einer fernen Zukunft, nach Science-Fiction oder James Bond (siehe den Film „Thunderball“) klingt, scheint im Emirat Dubai Realität zu werden. Einem Bericht von Süddeutscher Zeitung Online unter Berufung auf die BBC nach, soll die neuseeländische Firma Martin Aircraft die Dubai Civil Defence Force mit zwanzig Jetpacks ausstatten, die Feuerwehrleute zum Retten und zur Aufklärung in den Hochhäusern des Wüstenstaates nutzen sollen. Das Martin Personel Jetpack soll nach Angaben des Unternehmens 2017 verfügbar sein. [BBC | Martin Aircraft]

Ich frage mich nur, ob die Nutzlast zum Retten von Menschen ausreichend ist, denn die 120 Kilogramm, welche der Motor auf maximal 1.000 Meter heben kann, reichen für zwei Personen nicht aus, denn das Jetpack und der Retter haben ja auch ein Gewicht. Aber grundsätzlichen Nutzen für die Gefahrenabwehr sehe ich schon, wobei für Aufklärungszwecke unbemannte Drohnen sicherlich besser geeignet sind.

Innovativ? Schon lange vor James Bond und Co. machte sich der französische Künstler Villemard um 1900 Gedanken über die Brandbekämpfung im Frankreich des Jahres 2000 und heraus kam dabei, man ahne es, ein Art Jetpack.

Villemard: Les Pompiers aériens 1910.

So sah der Künstler Villemard die Feuerwehrleute der Zukunft. Villemard: Les Pompiers aériens 1910.