Ein Thema, das mich schon länger beschäftigt, ist der Zeitfaktor beim Standardbrand. Und hierzu würde ich gerne Eure Meinung hören.
„Zeitfaktor beim Standardbrand“ sind drei Worte mit einer unglaublichen Komplexität. Definieren wir zunächst mal den „Standardbrand“: Feuer, Zimmerbrand mit Rauchentwicklung im 1. OG einer Wohnung, Mehrparteienhaus. Wohnung zur Strasse, Hydrant in 40m Entfernung.
Die Frage, die ich mir stelle: sind wir (wir: deutsches Feuerwehrsystem) zu ineffizient? Zu langsam?
An dieser Stelle möchte ich nicht ins Detail gehen, da mit dafür noch viele Infos fehlen. Aber: Wir brauchen eine Gruppe (2-3 für Leiter, 2/4 für PA, Maschinist, Gruppenführer) für den Initialangriff. Wir kommen an, müssen die Leitern entnehmen (kostet in der Anfangsphase den Maschinisten), einen Verteiler setzen, etc.
Nehmen wir die USA, GB oder Skandinavien. Leitern in Schulterhöhe verlastet, Schnellangriff (ob Buchten oder Hochdruck). 1 Mann Leitern, 2 Mann für den IA, einer als Backup. Rein, Wasser drauf, und gut ist. Das Feuerwehrwesen dieser Länder ist auf Schnelligkeit getrimmt, denn es kommt unter Umständen lange nichts nach. Wer Frankreich bzw. Paris kennt: v.A. wegen der Bausubstanz ist der Erstangriff manchmal sogar „trocken“.
Aber müsste man nicht pauschal immer schauen, dass man möglichst schnell angreift?
Wie gesagt, strikt auf das vorgestellte Szenario beschränkt. Wird’s komplizierter, weichen zumindest die Skandinavier und Briten davon ab und bauen etwas auf, was eher ans Deutsche System erinnert. Wir ziehen im Prinzip unabhängig der Lage das gleiche Schema durch.
Aber. Manchmal kommt es mir so vor: Ankunftszeit OK. Nachrückende Kräfte: sehr OK. Initialangriff: dauert manchmal eine Ewigkeit.
Meinungen?