Dass Wind Feuer entfacht, dürfte recht einleuchtend sein. Die Mischung aus Hochhäusern und starkem Winddruck wurde in in dieser FWnetz-Reportage ausführlich behandelt. Das National Institute of Standards and Technology (NIST) hat sich nun eines weiteren tödlichen Einsatzes angenommen, bei dem Wind eine Rolle spielte. Die Zusammenfassung ist hier zu lesen, der Bericht als PDF hier abrufbar.

Bei einem Feuer in einem ebenerdigen Gebäude waren zwei Feuerwehrleute im Innenangriff ums Leben gekommen. Zunächst empfiehlt sich die Lektüre der Seiten 3-8, um das Geschehen überhaupt verstehen und einordnen zu können. Ich finde solche Berichte immer sehr erdrückend – was hier auffällt, ist wie schnell das Ganze geschah. Alarmierung 12:08, Ankunft 12:13, 12:14 Beginn Innenangriff [Anm. mit Preconnects ist das möglich], 12:22 Innenangriff wird aufgegeben, 12:46 Feuer aus. Bedrückend auch wie nah die Verstorbenen an ein rettendes Fenster waren.

Dieses Szenario wurde in zwei verschiedenen Versionen im Rechner simuliert: einmal ohne, einmal mit Wind. Bei letzterem ging man davon aus, dass eine große, dem Wind exponierte Glasfläche schlagartig zu Bruch ging. Das Resultat waren so genannte „Flows“, also Fluss von extrem heissen Gasen. Einer dieser Flows ging über die Angriffsleitung hinweg, schnitt der Mannschaft somit den Rückweg ab. Sie verließ ihr Rohr und ging sozusagen in ihr Verderben.

Es sind viele Faktoren im Spiel, aber für die Praxis übersetzt bedeutet dies, dass Brände in Kombination mit Wind zu extrem erhöhter Vorsicht gebietet, übrigens auch (und rein subjektiv) ein Argument für Strahlrohre mit richtig hohem Durchfluss für solche Notfälle.

(Bild: NIST)