Rezension von SER Brandmeldeanlagen und andere brandschutztechnische Anlagen
âBMA, Hurra!â ist in den sozialen Medien ein geflĂŒgelter Ausdruck, wenn eine Fehl- oder TĂ€uschungsalarmierung durch eine Brandmeldeanlage auf den Punkt gebracht werden soll. Hinfahren â ZurĂŒcksetzen â Abfahrt. Dass derartige Anlagen aber nicht zum Provozieren der Feuerwehr eingebaut werden, versteht sich von selbst. Mit dem Buch âBrandmeldeanlagen und andere brandschutztechnische Anlagenâ aus der Reihe âStandard-Einsatz-Regelnâ legen die Autoren deshalb eine Ausbildungs- und Informationshilfe fĂŒr freiwillige Feuerwehren vor, die zum ersten Mal mit einer solchen Anlage in ihrem AusrĂŒckebereich in BerĂŒhrung kommen und denen sich ein gĂ€nzlich neues Einsatzspektrum offenbart.
Die Autoren stellen Basisinformationen zur VerfĂŒgung und beginnen mit den fachlichen und rechtlichen HintergrĂŒnden derartiger Anlagen. Die technischen Grundlagen, also welche Einrichtungen und Teile eine BMA oder eine andere brandschutztechnische Anlage hat, beschreiben die Autoren ĂŒbersichtlich, gehen dabei jedoch auf Besonderheiten ein und problematisieren manche Aspekte. More →
Schon mal im Löschzug zu BMA gefahren? Nicht so spannend. Ausser dem einen Mal, wo das Ding tatsÀchlich zurecht ausgelöst hat. Ich habe da so eine Theorie bzw. eine Praxis. Welcher Platz im Löschzug ist bei einer BMA-Meldung der Beste?
Antwort: der Maschinist des 2. LF bzw. TLF im klassischen Löschzug.
Warum, lĂ€sst sich schnell erklĂ€ren. Gehen wir zunĂ€chst vom Standard aus, dem „blinden“ Alarm, also keine Gefahr im Verzug. Vielleicht eine nicht abgeschaltete Schleife bei Bauarbeiten, geheim auf der KĂŒche geraucht, direkt unter dem Melder geparkt? Auslöser gibt’s zuhauf. Und es dauert schon eine kleine Weile, bis die Anlage in Ruhe bzw. scharf ist, und „die Feuerwehr“ wieder abrĂŒcken darf. Klar, der nachfolgende Ablauf ist in jeder Wehr ein wenig anders, ich versuche mich an den Durchschnitt.
Schauen wir uns die einzelnen Positionen an: Der ZugfĂŒhrer bzw. 1. GruppenfĂŒhrer – sprich der Einsatzverantwortliche – muss erkunden, rĂŒckmelden, zurĂŒckstellen und vieles mehr und ist bis zum Ende des Einsatzes beschĂ€ftigt. Es wird zumindest nicht ganz so langweilig.
Der Maschinist des 1. LF hat einen unter UmstĂ€nden schönen Blaustich, bekommt ein wenig mehr Erfahrung unter Blaulicht, und muss ab der Ankunft eigentlich nicht so viel tun, ausser warten bis wieder abgerĂŒckt wird.
Der Angriffstrupp des 1. LF darf sich PA anlegen. ggf. mit erkunden, muss aber bis AbrĂŒcken warten und bei Ankunft alles wieder einpacken, uU auch wieder neue Masken holen, etc.
Der Rest der Besatzung des 1. LF tut nix. Das gilt dann auch fĂŒr den 2. Mann in der Drehleiter (bzw. HubrettungsgerĂ€t), der Maschinist darf ja fahren, zumindest wird die Anfahrt fĂŒr den dann nicht ganz so öde. FĂŒr all diese Leute bestĂ€tigt sich aber, dass man zwar innerlich das richtige getan hat (zu einer BMA ausrĂŒcken), aber wieder mal fĂŒr nix, und nix tun, ausser rumhĂ€ngen bis es um ist. BĂ€h.
So, und kommen wir nun zum 2. LF. Gleicher Blaustich, und wenn der falsche Alarm – hoffentlich frĂŒh – bestĂ€tigt wird, darf dieses Fahrzeug wieder als erstes abrĂŒcken. Der Maschinist ist gefahren, hatte somit etwas zu tun, und ist mit dem Rest der Mannschaft wieder zuhause. Ob der Angriffstrupp hier als 2. Trupp angelegt hat oder dieser im 1. LF mitgefĂŒhrt wird, ist von Wehr zu Wehr unterschiedlich. Hauptsache nicht rumhĂ€ngen.
Worauf ich hinaus will: was zu tun gehabt und als erster wieder zuhause, Kaffee kochen bis der Rest des Löschzugs wieder einrĂŒckt.
Und sollte der BMA-Alarm echt gewesen sein: zu tun gibt’s dann fĂŒr alle.