Ich muss noch mal meine Gedanken loswerden. Meine Einstellung zu dem Thema habe ich schon erläutert. Das Phänomen „CWC“ hat meiner Einschätzung nach mehr Aufmerksamkeit erhalten, als alle gesteuerten Aktionen in Richtung Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliederwerbung etc.vorher.

Es gibt jetzt aber zwei Gruppen,  die das Positive gefährden:

Zum ersten diejenigen, die die CWC wirklich dazu nutzen, an einen billigen Grillabend zu kommen und/oder extrem albern, sich selber gefährdend oder in Verbindung mit Alkoholgenuß auftreten. Hier kann und muss man auch wirklich deutlich „Stop“ sagen. Das Schöne aber ist: Man kann die Betroffenen direkt ansprechen, da sie ihr Video unter ihrem Namen ins Netz gestellt haben- man kann sich also Verallgemeinerungen sparen.

Zum anderen diejenigen, die alles verbieten wollen weil sie entweder nur die Negativbeispiele sehen oder einer eher konservative Idee von Feuerwehr an sich haben. Die sind oft entweder schon zu lange oder gar nicht in der Feuerwehr  – und kommen aus Ecken, die der Feuerwehr generell nichts gutes unterstellen. Diese Gruppe nutzt dann jedenfalls ihre Mittel, um CWC – ohne Rücksicht auf den gemeinnützigen Sinn und die Außenwirkung zu unterbinden.

Zum Einen stellt sich die Frage: Ist die CWC wirklich schlechte Werbung? In Dorsten hat die Tageszeitung nach dem Verbot des CWC eine Umfrage (über 2000 Teilnehmer) gestartet: 90% sagten, dass CWC positiv zu sehen ist!

Ok, 10% Prozent sehen das kritisch. Ich vermute jetzt einfach mal, dass die 10% Feuerwehr, Staat etc. sowieso kritisch sehen. Auf jeden Fall wird das nicht das tpische Zielpublikum für Mitgliederwerbung sein. Was werden denn wohl die restlichen 90% wohl her denken?

a) Super, dass das verboten worden ist. Da herrscht Recht und Ordnung. Bei so einer steifen Organisation möchte ich auch Mitglied werden.

oder eher
b) Was ist denn das für eine langweiliger und steifer Verein wo die Leute keinen Spass haben dürfen. Nee, danke, da gehe ich lieber zu den XYZ…

Es ist vor allem ärgerlich, wenn man sich vor Augen hält, welche Chancen man durch die CWC gehabt hätte ( oder immer noch hat?): Mit eindeutigen Spielregeln, für eine gute Sache und möglichst hochwertig. Man hätte das mit einer aktiven Mitgliederwerbung verbinden können (wir zeigen ihnen jetzt mal, wie trocken das Thema „Kameradschaft ist), für eine gemeinnützige feuerwehrrelevante Sache (Paulinchen, o.ä.) große Spendensummen generieren können und enorm viel postive ÖA betreiben können – in meiner Gegend geht das Thema durch jede Tageszeitung.

Ich frage mich z.B. was passiert, wenn jemand das orginellste CWC-Video oder das mit dem höchsten Spendeneingang sucht, dazu einen Wettbewerb ( mit festen Regeln!!) ausruft, die Ergebnisse auf eine Homepage oder FB-Seite postet, die Öffentlichkeit abstimmen lässt und Sponsoren für die Preisträger (Wasser-Freizeitpark) gewinnt.  Hmm – wer könnte dieser jemand sein?

Man braucht jedenfalls keine Kongresse, Fachtagungen, Workshops, Vorträge sauteurer PR-Profis, wenn man eine Chance, die einem quasi vor die Füsse geworfen wird, einfach passieren lässt, oder schlimmer noch, verteufelt.

Das Thema CWC zeigt doch recht deutlich, warum die deutschen Feuerwehren so unattraktiv für viele Menschen sind: Zwar stellen wir uns nach außen als weltoffen, modern und tolerant da, aber wenn es dann wirklich drauf an kommt, kommen die Bedenkenträger und Dinosaurier aus allen Ecken und wiederlegen das recht erfolgreich.